Gut zu wissen
- SIP stellt mit dem SIP Air 500 einen angehängten Bandschwader vor, der mit einem Frontschwader kombiniert werden kann.
- In der Kombination ergeben sich viele Ablageoptionen, ohne dass der Schlepper das Futter überrollt.
- Der bauliche Aufwand ist groß, der Kraftbedarf nicht zu unterschätzen.
Für die sanfte Aufnahme von Raufutter sind Bandschwader im Moment in aller Munde. Dafür bietet der slowenische Hersteller SIP drei Frontmaschinen und seit 2018 als Nullserie den gezogenen SIP Air 500 an. Die Pickup-Einheiten stammen vom Österreicher Thomas Reiter, dessen Respiro wir bereits in der profi 12/2019 vorgestellt haben.
Der angehängte Schwader mit Schwenkdeichsel ist neu und in dieser Form bei Reiter nicht verfügbar. Dem Schwadsystem ist man aber treu geblieben. Die schleppenden, ungesteuerten Zinken der Pickup mit kleinem Durchmesser und der zusätzliche Förderrotor über der Pickup sind baugleich.
Der Rotor zieht das Futter auf das querlaufende Band und unterstützt damit den Gutfluss. Wie wichtig dieser Rotor ist, zeigte der Einsatz im ersten Schnitt: Beim schweren Futter stockte bei der Frontmaschine der Gutfluss manchmal, weil einige Zinken des Rotors abgebrochen waren. Bei dem Heckgerät gab es diesbezüglich keine Probleme.
Bandschwader: Eigene Ölversorgung
Bei der von uns besuchten Maschine wurden sowohl Front- als auch Heckgerät von einer externen Hydraulikpumpe angetrieben (Versorgungsleitungen wurden unter dem Schlepper nach vorne geführt). Der Ölvorrat dafür ist im Rahmen des SIP Air 500 untergebracht. Die Ölpumpe wird per...
Gut zu wissen
- SIP stellt mit dem SIP Air 500 einen angehängten Bandschwader vor, der mit einem Frontschwader kombiniert werden kann.
- In der Kombination ergeben sich viele Ablageoptionen, ohne dass der Schlepper das Futter überrollt.
- Der bauliche Aufwand ist groß, der Kraftbedarf nicht zu unterschätzen.
Für die sanfte Aufnahme von Raufutter sind Bandschwader im Moment in aller Munde. Dafür bietet der slowenische Hersteller SIP drei Frontmaschinen und seit 2018 als Nullserie den gezogenen SIP Air 500 an. Die Pickup-Einheiten stammen vom Österreicher Thomas Reiter, dessen Respiro wir bereits in der profi 12/2019 vorgestellt haben.
Der angehängte Schwader mit Schwenkdeichsel ist neu und in dieser Form bei Reiter nicht verfügbar. Dem Schwadsystem ist man aber treu geblieben. Die schleppenden, ungesteuerten Zinken der Pickup mit kleinem Durchmesser und der zusätzliche Förderrotor über der Pickup sind baugleich.
Der Rotor zieht das Futter auf das querlaufende Band und unterstützt damit den Gutfluss. Wie wichtig dieser Rotor ist, zeigte der Einsatz im ersten Schnitt: Beim schweren Futter stockte bei der Frontmaschine der Gutfluss manchmal, weil einige Zinken des Rotors abgebrochen waren. Bei dem Heckgerät gab es diesbezüglich keine Probleme.
Bandschwader: Eigene Ölversorgung
Bei der von uns besuchten Maschine wurden sowohl Front- als auch Heckgerät von einer externen Hydraulikpumpe angetrieben (Versorgungsleitungen wurden unter dem Schlepper nach vorne geführt). Der Ölvorrat dafür ist im Rahmen des SIP Air 500 untergebracht. Die Ölpumpe wird per 540er Zapfwelle angetrieben und muss bis zu 120 l/min Öl liefern. Zusätzlich müssen die Kufen der Schwadereinheiten über die Grasnarbe geschoben bzw. gezogen werden. Entsprechend war der Fendt 516 Vario (trotz hydropneumatischer Entlastung der Bodenkufen) bei einer Geschwindigkeit von 15 bis 20 km/h mit einem Verbrauch von 25 l/h Diesel gut ausgelastet.
Bedient wird der Schwader per elektrohydraulischer Steuerung samt Terminal von SIP. Mit einem Knopfdruck entfaltet sich der angehängte Schwader in die Arbeitsposition. Dafür müssen die Bremsen gelöst sein und der Schlepper stehen. Mehrere Zylinder und Sensoren drehen zunächst die 5 m breite Schwadereinheit aus der Längs- in die Querrichtung. Dann teleskopiert die lange, schwanenhals-artige Deichsel aus, damit die Maschine neben dem Schlepper arbeiten kann — so wie ein gezogenes Mähwerk.
Viele Ablagevarianten möglich
Aufgrund dieser Bauform mit Front- und Heckschwader, ergeben sich für den Fahrer fast alle Schwadablagemöglichkeiten. Mittenablage, Seitenablage, zwei einzelne Schwaden — alles scheint möglich. Bei wenig Aufwuchs kann in einer Auf- und Abfahrt Futter von 16 m Arbeitsbreite zusammengelegt werden. Alles regelt der Fahrer über die Drehrichtung der Bänder beziehungsweise der Schwaderposition im Heck.
Was dem Fahrer an dieser Stelle fehlt, ist ein Vorgewende-Management, für den schnellen Aushub und das Schwenken der Heckmaschine. Einige Funktionen sind bisher im Terminal auf verschiedenen Menüebenen versteckt. Eine ISO-Bus-Steuerung mit der Option, Funktionen auf den Joystick zu programmieren, würde den Fluss am Vorgewende verbessern. Unbedingt ergänzen sollte SIP ein Drehrad für die Bandgeschwindigkeit. Denn diese muss der Fahrer jederzeit feinfühlig in Verbindung mit der Geschwindigkeit des Schleppers regeln, damit die Schwade gleichmäßig luftig abgelegt und nicht ineinander verdreht werden.
Weitere Details
- Die Heckmaschine kann nicht manuell gelenkt werden. Das wäre bei engen Feldzufahrten hilfreich.
- Die Bodenfreiheit der Heckmaschine ist groß, die der Frontmaschine abhängig vom Fronthubwerk des Schleppers.
- Die Sicht auf die seitlich gezogene Heckmaschine ist prima.
- Beide Maschinen sind solo einsetzbar.
Fazit
Mit der Kombination aus Front- und Heckmaschine unterscheidet sich SIP deutlich von den angebotenen Bandschwadermodellen von Reiter. Ohne das Futter zu überrollen sind alle Ablagevarianten möglich. Aber der bauliche Aufwand für eine seitlich gezogene Maschine ist hoch.
Der Fahrer muss sein Handwerk verstehen, damit die Schwade locker, luftig und nicht verdreht abgelegt werden. Die Kombination aus soll bei SIP etwa 92 000 Euro ohne Mehrwertsteuer kosten. Das muss das System durch bessere Grundfutterqualität und Schlagkraft im Vergleich zum Kreiselschwader erst mal wieder einspielen.