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Kverneland Anbaupflüge LB und VX: Norwegische Härte

Das Angebot gebrauchter Kverneland-Pflüge ist groß. Wir haben uns drei vier- und fünffurchige Anbaupflüge für Sie angesehen und beschreiben hier unsere Eindrücke.

Gerbauchte Pflüge von Kverneland

(Bildquelle: Redaktion profi)

Gut zu wissen

- Grundsätzlich haben die Pflüge einen robusten und zuverlässigen Ruf.
- Auf dem Gebrauchtmarkt ist vor allem der Variomat-Pflug LB gut vertreten.
- Körper Nr. 28 hat sich für unterschiedliche Böden und breite Bereifungen bewährt.
Zunächst einide grundlegende Dinge zur Bezeichnung der Pflüge aus Norwegen: Hier gibt es viele Unterschiede, wobei wir uns hier vorrangig auf den LB mit hydraulischer Schnittbreitenverstellung beziehen, dessen Konstruktion sich seit über 30 Jahren kaum verändert hat. Zudem haben wir einen älteren VX mit manueller Breiten­verstellung begutachtet.
LB steht neben der hydrau­lischen Schnittbreitenverstellung „Variomat“ für den Anbaupflug mit Scherbolzensicherung. Alternativ gibt es den hydraulisch einstellbaren EG mit Steinsicherung über Blattfedern.
Vergleichbare Modelle mit semivariabler Einstellung der Schnittbreite per Bolzenstecksystem heißen LD (Scherbolzen) und ED (Blattfedern). Bei dem hier vorgestellten VX handelt es sich um ein leichteres Modell mit manueller Schnittbreiteneinstellung. Anders als die hier gezeigten Vario-Pflüge wird dieses Modell nicht mehr gebaut. Die genaue Pflugbezeichnung (z. B. LB-100-300-28) gibt zum einen den Körperabstand (entweder 85 oder 100 cm), die Bauart des Drehwerks sowie die Körpernummer an.

Kverneland: Pflüge mit robustem Drehwerk

Kverneland hat drei verschiedene Drehwerke im Programm (150, 200 und 300). Sie unterscheiden sich in der Materialstärke und dem Durchmesser der Drehwelle. Generell beschreibt die Bezeichnung des Drehwerks auch die maximal empfohlene Leistung in PS. So ist ein Pflug mit 300er Drehwerk für bis zu 300 PS zugelassen. Viele fünffurchige LB mit 300er Drehwerk können deshalb auch um einen sechsten Körper erweitert werden. Keiner der besichtigten Pflüge wies am Drehwerk sichtbare Schäden auf. Bei abgebautem Pflug können Sie durch das Wackeln am Turm kontrollieren, ob die Lagerung Spiel hat. Dieses kann durch das Einlegen von Distanzscheiben eingestellt werden.
Die Koppelstrebe für die Unterlenker gibt es in zwei verschiedenen Ausführungen. An den kleineren Drehwerken ist die einfache Strebe mit offenen Koppelzapfen der Kategorie II oder III Serie. Am 300er Drehwerk sind die Unterlenkeraufnahmen der Kategorie III oder IV durch ein U-Profil geschlossen und somit sehr robust.

Harter Stahl

Der Rahmen der Pflüge ist induktionsgehärtet, was Auswirkungen auf die restliche Bauweise hat. Zum Beispiel sind alle Anbauteile am Hauptrahmen angeschraubt und nicht verschweißt. Dies spricht für eine gute Stabilität und Langlebigkeit — reparierte Stellen und Risse waren bei den besichtigten Pflügen nicht zu finden. Lediglich durch kleine Anfahrschäden verursachte Reparaturen waren zu verzeichnen.
Die Pflugkörper sind ebenfalls durchgehärtet und sollen dadurch eine gute Standzeit besitzen. Beispielsweise sind die Streich­bleche des vorgestellten LB 100-300-28 nach etwa 1 200 ha auf vorwiegend sandigen Böden noch in einem guten Zustand. Die Scharspitzen wurden alle zwei Jahre nach etwa 240 ha getauscht. Die Schare der Einleger mussten zweimal in zehn Einsatzjahren und die Anlageseche einmal getauscht werden. Ist der Verschleiß an den Streichblechen bereits vorangeschritten, erkennt man dies an Beulen im Bereich der Streichblechkante.

Überschaubare Wartung

Insgesamt...

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