Praxistest

Test: Teleskop-Radlader Weidemann 9580T

Der 9580T bildet das Topmodell der Teleskop-Radlader bei Weidemann und ist das knickgelenkte Pendant zum allradgelenkten Konzernschwestermodell von Kramer.

Der 9580T bildet die Spitze im Weidemann-Programm — ein fast 12 t schwerer Teleskop-Rad­lader mit knapp 5,50 m Hubhöhe. (Bildquelle: Colsman)

Rund 4 750 daN Hubkraft und fast 5,50 m Hubhöhe — das sind die Eckdaten des größten Weidemann- Laders. Mit einem Hoflader hat die er absolut nichts mehr gemein — der 9580T ist ein echter Brocken. Und fühlt sich damit weniger in engen Stallgassen als vielmehr bei professionellem Umschlag und sogar auf dem Silo wohl, wie wir bei unseren Testeinsätzen feststellen konnten.
(Quelle: Redaktion profi)
Vor zweieinhalb Jahren haben wir bereits den allradgelenkten Kramer KL 55.8T unter die Lupe genommen (Vergleichstest in profi 9/2019), der im gleichen Werk gefertigt wird und sich mit dem Weidemann 9580T viele Komponenten teilt. Der größte Unterschied ist die Knicklenkung. Im Weidemann-Programm sind der 9580T gemeinsam mit seinem Radlader-Bruder 9080 die einzigen Maschinen mit einem starren Knickgelenk und einer Hinterachse mit 12° Pendelweg. Bei allen kleineren Maschinen setzt der Hersteller aus dem hessischen Korbach auf ein kombiniertes Knickpendelgelenk.

Teleskop-Radlader Weidemann 9580T mit starkem Arm

Der Kern des Weidemann 9580T ist der zentrale Teleskoparm auf dem Vorder­wagen, der die Hubhöhe im Vergleich zum Radlader um 1,20 m vergrößert. Damit kommt die Maschine mit der 3,5-m3-Schaufel auf eine Ausschütthöhe von 4,25 m — genug für große Futter­mischwagen oder Lkw. Dazu ist auch die Ausschüttweite mit 1,48 m passend. Für Kunden, die nicht im Werkzeugdrehpunkt bis auf 5,44 m hoch hinaus wollen, bietet Weidemann den 9080 an, der statt Teleskoparm mit einer klassischen Radladerschwinge für 4,20 m Hubhöhe versehen ist.
Mit der Leistungsfähigkeit der Hydraulik waren wir zufrieden: Die Arbeitsgeschwindigkeiten (Tabelle „Messwerte und Daten“) waren für zügige Ladespiele ausreichend. Vermisst haben wir eine Endlagendämpfung, mit der nur der Teleskopzylinder versehen ist. Maximal stemmt der starke 9080T 7 168 daN oder umgerechnet fast 7,3 t — bedingt durch die Geometrie allerdings erst in fast 4 m Höhe. Durchgehend sind es aber immer noch gute 4 757 daN. Für die Arbeit im Haufen ist aber nicht nur die Hubkraft, sondern auch die Losbrechkraft entscheidend. Wir haben auch hier nachgemessen: Bei 6 207 daN heben sich die Hinterräder vom Boden — ein sehr guter Wert.

Werkzeugwechsel

Gut gefallen haben uns die Leitungsverlegung und die Anschlüsse für den vierten Steuerkreis: Die flachdichtenden Kupplungen liegen beide gut erreichbar auf der linken Seite und sind am Werkzeugträger montiert — ein Plus für die Leitungsführung des Anbaugeräts. Bekannt, aber immer noch sehr praktisch ist der Druckknopf vorne am Teleskoparm, über den bei aktiver Zündung der Hydraulikkreislauf entlastet werden kann.
Es gibt aber auch Kritik: So lässt sich nicht zweifelsfrei erkennen, ob die Verriegelungsbolzen das Werkzeug sicher verriegelt haben — trotz gut gemeinter roter Flachstahlanzeigen am Werkzeugträger und einem Wege-Sensor am Verriegelungs­bolzen samt einer elektronischen Anzeige im Display.
Beim Werkzeugträger vor der massiven ­Z-Kinematik setzt Weidemann auf die TPV(Volvo)-­Aufnahme. Die An-/Auskipp­winkel sind mit rund 40° ausreichend, die Parallelführung funktionierte prima. Beim Einsatz mit der Schaufel ist ein Nachschöpfen gut möglich.

Kraftquelle

Ein Deutz TCD 4.1 L4 Vierzylinder-Motor mit 115 kW/156 PS sorgte in unserer Test­maschine für den Vortrieb — allerdings nur optional. Serienmäßig ist der kleinere TCD 3.6 S5 von Deutz installiert: mit 20 PS und knapp 0,5 l Hubraum weniger. Wir würden den größeren Motor im Agrareinsatz (fast) immer empfehlen, schließlich wiegt die Maschine leer bereits 11,5 t. Der Motor passt gut zum Lader und verrichtet kultiviert und leise seinen Dienst. Ein Umkehrlüfter ist Serie.
Bei unseren Einsätzen lag der durchschnittliche Dieselverbrauch bei gut 13 l/h, etwa beim Verteilen von Maissilage. Je nach Arbeit genehmigte sich die Maschine zwischen gut 7 l/h (leichte...

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