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Neues zum Steyr Hybrid-Traktor

Nach der Vorstellung auf der Agritechnica 2019 geben wir Ihnen weitere Details zu dem diesel-elektrischen Antrieb des Konzepttraktors von Steyr. 

Erste Prototypen des Steyr Hybridtraktors sollen noch dieses Jahr zum Einsatz kommen. (Bildquelle: Steyr)

Nach der Vorstellung auf der Agritechnica 2019 hat Steyr jetzt weitere Details zu dem diesel-elektrischen Antrieb seines Konzepttraktors bekannt gegeben. Danach wird von dem Vier-Zylinder-Dieselmotor ein Generator angetrieben, der mit einem 700-Volt-System 100 kW Dauer- und bis zu 205 kW Spitzenleistung hat. Mit dem Strom wird der gleich-große Elektromotor für den stufenlosen Antrieb des Traktors versorgt.

Besonderheiten des hybriden Systems von Steyr

Im Mittelpunkt steht hier ein sogenannter Superkondensator (Supercapaciter), der in der Lage ist, elektrische Energie sehr viel schneller aufzunehmen und abzugeben als ein herkömmlicher Akkumulator. So kann der Steyr z.B. für eine Minute einen eBoost von bis zu 60 kW aktivieren. Das ermöglicht nach Angaben von Steyr beim Transport eine bis zu 25 % schnellere Beschleunigung aus dem Stand. Genauso ist es möglich, z. B. an einer längeren Steigung, einen eBoost von 15 kW für vier Minuten mit der gespeicherten Energie aus dem Supercapaciter zu aktivieren. Geht es dann wieder hangabwärts, kann der Kondensator dank eines Bremsen-Retarders laut Steyr auch innerhalb kürzester Zeit wieder geladen werden.

Mehr Zugleistung durch variable Verteilung des Drehmoments

Wie auf der Straße kann der eBoost auch Leistungsspitzen beim Ackern ausgleichen. Mindestens genauso spannend ist hier aber die variable Verteilung des Drehmoments zwischen Vorder- und Hinterachse, sodass beide Achsen immer mit dem optimalen Schlupf arbeiten. Das soll laut Steyr die Zugleistung um bis zu 10 % erhöhen. Hinzu kommt die Möglichkeit, mit dem elektrischen Antrieb die Geschwindigkeit der Vorderachse beim Wenden zu erhöhen. Das verringert nach eigenen Angaben den Wendekreis um 1,5 m.
Das Konzept mit Hybridantrieb kann zudem über Hochspannungsbuchsen vorne und hinten elektrische Leistung an ein Arbeitsgerät übertragen. „Das kann ein elektrischer Radantrieb an einem Aufsattelpflug genauso sein, wie die elektrischen Antriebe von Sämaschinen, Düngerstreuern oder Feldspritzen“, so Christian Huber, Vice President Global Tractor Product Management. Insgesamt versprechen sich die Steyr-Verantwortlichen durch das neue Antriebssystem für leichte, PS-starke Traktoren zudem durchschnittlich 8 % weniger Dieselverbrauch.

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