Gut zu wissen
- Bis 1981 liefen nur Hanomags auf dem Betrieb, danach kamen drei Case IH mit 95 bis 145 PS und ein Deutz-Fahr mit 165 PS.
- Ein Hanomag R 435 und ein Granit 501 blieben.
- Zwischen 2016 und 2019 kamen ein Hanomag Robust 901 A, ein Brillant 600 und ein Brillant 701 dazu.
Thomas Schultze (Jahrgang 1971) aus Bimöhlen in Schleswig-Holstein fährt Hanomag. Bereits seine Kindheit war von den blauen Traktoren geprägt. Zum Maschinenpark gehörten damals ein Hanomag R 16 von 1959 mit Atlas-Bauernlader (16 PS), ein R 435 von 1960 mit 35 PS und ein Granit 501 von Baujahr 1970 mit 40 PS.
Nachdem der R 16 seinen Geist aufgegeben hatte, kaufte Großvater Willi Schultze 1977 einen gebrauchten Brillant 600 von Baujahr 1967 mit Frontlader. Dieser Traktor war für den damals sechsjährigen Thomas sein ein und alles. Mit 50 PS wurde der Brillant aber für den wachsenden Betrieb zu klein, und so gab Schultze ihn 1981 gegen einen neuen IHC 844 SA mit Frontlader in Zahlung.
Wieder ein Hanomag
Nur zwei Jahre später kam der erste Sechszylinder auf den Hof: Vater Dieter Schultze kaufte einen Hanomag Brillant 701 Allrad von Baujahr 1970 mit 75 PS. Doch bahnten sich Reparaturen an, und so wich der Brillant 1988 einem neuen IHC 956 XLA mit 95 PS. Dieser war bis zum Jahr 2000 der stärkste Schlepper im Betrieb. Dann gaben Thomas und Dieter Schultze den 80er IHC gegen einen neuen Case CS 120 mit 120 PS und schwerem Industriefrontlader in Zahlung.
Im Jahr 2002 übernahm Thomas Schultze den Hof. Der...
Gut zu wissen
- Bis 1981 liefen nur Hanomags auf dem Betrieb, danach kamen drei Case IH mit 95 bis 145 PS und ein Deutz-Fahr mit 165 PS.
- Ein Hanomag R 435 und ein Granit 501 blieben.
- Zwischen 2016 und 2019 kamen ein Hanomag Robust 901 A, ein Brillant 600 und ein Brillant 701 dazu.
Thomas Schultze (Jahrgang 1971) aus Bimöhlen in Schleswig-Holstein fährt Hanomag. Bereits seine Kindheit war von den blauen Traktoren geprägt. Zum Maschinenpark gehörten damals ein Hanomag R 16 von 1959 mit Atlas-Bauernlader (16 PS), ein R 435 von 1960 mit 35 PS und ein Granit 501 von Baujahr 1970 mit 40 PS.
Nachdem der R 16 seinen Geist aufgegeben hatte, kaufte Großvater Willi Schultze 1977 einen gebrauchten Brillant 600 von Baujahr 1967 mit Frontlader. Dieser Traktor war für den damals sechsjährigen Thomas sein ein und alles. Mit 50 PS wurde der Brillant aber für den wachsenden Betrieb zu klein, und so gab Schultze ihn 1981 gegen einen neuen IHC 844 SA mit Frontlader in Zahlung.
Wieder ein Hanomag
Nur zwei Jahre später kam der erste Sechszylinder auf den Hof: Vater Dieter Schultze kaufte einen Hanomag Brillant 701 Allrad von Baujahr 1970 mit 75 PS. Doch bahnten sich Reparaturen an, und so wich der Brillant 1988 einem neuen IHC 956 XLA mit 95 PS. Dieser war bis zum Jahr 2000 der stärkste Schlepper im Betrieb. Dann gaben Thomas und Dieter Schultze den 80er IHC gegen einen neuen Case CS 120 mit 120 PS und schwerem Industriefrontlader in Zahlung.
Im Jahr 2002 übernahm Thomas Schultze den Hof. Der Hanomag Granit 501 war vor allem in der Kartoffelernte unersetzlich, während der R 435 sich mit Gelegenheitseinsätzen sein Gnadenbrot verdiente. Thomas Schultze weitete den Kartoffelanbau aus und begann mit Frühkartoffeln. Um noch schlagkräftiger zu sein, kaufte er 2006 einen Case IH 1455 von Baujahr 1990 mit 145 PS.
Endlich ein großer Hanomag
Der IHC 956 XLA war dann viele Jahre lang mit 1,50-m-Spur der Pflegeschlepper, unterstützt vom Granit 501. In manchen Jahren tauschte Thomas Schultze beim IHC drei oder vier Mal die Räder. „Das muss ein Ende haben, vielleicht finden wir ja einen Hanomag, der auch düngen und spritzen kann“, war seine Idee, wobei er mit einem Sechszylinder liebäugelte.
Nach langer Suche wurde Schultze 2016 fündig, und zwar in Österreich beim Hanomag-Fan und Landwirt Josef Planer aus Oberhautzental. Dieser wollte seinen Robust 901 Allrad mit 92 PS verkaufen. Vier Wochen später stand der Schlepper in Bimöhlen auf dem Hof.
Thomas Schultze rüstete ein weiteres Steuergerät und eine Parallelfahranzeige nach. Hinten montierte er 460er Räder und stellte die Spur auf 1,60 m ein. Seitdem läuft der Hanomag Robust 901 A vor der Spritze und dem Düngerstreuer.
„Unser damaliger Deutz-Fahr 6160.4 mit 165 PS brauchte alle Frontgewichte für den Düngerstreuer, der Hanomag fährt damit ganz entspannt los, so wie er ist“, berichtet Thomas Schultze. In der Kartoffelernte setzt er den Schlepper vor einem zweiachsigen Muldenkipper ein.
Heimkehr nach 37 Jahren
Doch damit nicht genug der Hanomags. Im Jahr 2018 kaufte Thomas Schultze den Brillant 600 mit Frontlader zurück, den sein Großvater 1981 in Zahlung gegeben hatte. Diesen Traktor schenkte er seinem Sohn Jonas (Jahrgang 1996), der ebenfalls ein großer Hanomag-Fan ist und den Hof später weiterführen möchte.
Die bislang jüngste Investition war 2019 ein Brillant 701 ohne Allrad von 1970 (75 PS). Den haben Thomas Schultze und sein Freund Hendrik Heisch, seines Zeichens angehender Landmaschinen-Mechatronikermeister, von Grund auf restauriert und mit einer Kabine nachgerüstet. Mit 1,50 m Spur und 270er Rädern hat der Brillant 701 die Aufgaben des Granit 501 übernommen.
Thomas Schultze und seine Frau Julia bewirtschaften knapp 100 ha mit 50 Milchkühen plus Nachzucht sowie 14 ha Früh- und Speisekartoffeln mit Selbstvermarktung. Bis auf das Maislegen ist der Betrieb komplett eigenmechanisiert. Da fragt man sich, woher der Landwirt die Zeit nimmt, um fünf alte Hanomags am Laufen zu halten. Seine Antwort: „Es ist genau umgekehrt! Die Hanomags helfen uns, dass wir in den Arbeitsspitzen nicht absaufen“.