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profi damals: Fahrbericht Steyr 9170: Stärkeres Herz

Auf den ersten Blick sieht der neue Steyr 9170 genauso aus wie der MF 3670. Das verwundert nicht: Steyr übernahm diverse Teile von MF. Wer aber genau hinsieht, erkennt Unterschiede. Wo die liegen und wie sie zu bewerten sind, beschreibt der profi-Fahrbericht.

Motor und Getriebe übernahm Steyr mit Modifikationen von MF. (Bildquelle: G. Vreemann)

Mit MF-Teilen

Aus profi 5/1993
Seinerzeit war die Zusammenarbeit von Steyr und Massey Ferguson ein Fortschritt, mit der Übernahme durch CNH (Steyr) bzw. Agco (MF) wäre das heute wohl undenkbar.
Warum etwas neu entwickeln, was als passende Serie schon auf dem Markt ist? Man kaufe die notwendigen Teile und konstruiere daraus einen neuen Schlepper. - Die Firma Steyr richtete sich nach diesem Prinzip bei der neuen schweren Baureihe 9000, die die bisherige 8000er Serie ersetzt.
Nach Verhandlungen mit Massey Ferguson in Frankreich beschloss Steyr, aus der MF-Baureihe 3600 das Heck, die Kabine ohne Dach und die Vorderachse zu übernehmen. Dabei ging es den Steyr-Konstrukteuren vor allem um das Getriebe mit der vierstufigen Lastschaltung.
Vorteilhaft war aber auch, dass MF schon länger mit dem finnischen Valmet-Konzern zusammenarbeitet. Denn auch Steyr pflegt (schon seit 1985) eine Zusammenarbeit mit Valmet, entsprechend wenig Probleme bereitete die Übernahme wichtiger Baugruppen. Dank der Zusammenarbeit mit Valmet hat Steyr beispielsweise den Valmet-Motor zu einem Steyr-Motor weiterentwickelt. Weil in den beiden großen MF-Modellen 3670 und 3690 bereits ein Valmet-Motor D620 arbeitet, passt der daraus entwickelte Steyr-Valmet-Motor WD 620.81 nahtlos vor das MF-Getriebe.
Außerdem entstand bei der Zusammenarbeit mit Valmet auch die Motorhaube für die Valmet-Serie Mega. Diese Haube konnte Steyr ohne Probleme für die neue Baureihe 9000 einsetzen. Es fehlte nur noch ein Kabinendach, und die neue Steyr-Serie, war geboren. 
Der neue Steyr 9170 unterscheidet sich dennoch deutlich vom MF 3670. Das trifft vor allem für den Motor zu: Der neue Steyr-Valmet-Motor arbeitet nach dem HPCE-Prinzip von Steyr. Diese Abkürzung heißt „high performance, controlled emission“, wörtlich übersetzt bedeutet das „hohe Leistung, geregelte Abgase“.
Hier wurde die Verbrennung dieses Motors optimiert durch eine verbesserte Führung des Kraftstoff-Luft-Gemisches in eine speziell geformte Wirbelkammer. Dadurch verringert sich der Ausstoß von Ruß, Kohlenmonoxid und Kohlenwasserstoffen. Der Motor im Steyr 9170 erhielt diese Eigenschaften durch neue Zylinderbuchsen und Ansaugventile, durch einen neuen Zylinderkopf und ein Hochdruck-Kraftstoffsystem.
Wichtiger für den Praktiker ist die Laufruhe des...

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