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profi damals: Fahrbericht Steyr 8075 a: Komplett ohne Türen und Scheiben

Wer an die Komplett-Angebote und Luxus-Ausstattungen der modernen Ackerschlepper gewöhnt ist und dann einen Steyr 8075 ohne Heck- und Dachscheinwerfer, Elektronik, Fußraumheizung, Schnellkuppler, Innenverkleidung, Türen und Scheiben sieht, fragt sich unwillkürlich, ob man mit solch einem Schlepper überhaupt anständig arbeiten kann. Über seine Eindrücke vom Steyr 8075 berichtet Henk Beunk im profi-Fahrbericht, die Fotos machte Stefan Tovornik.

Einfache Grundausstattung: der Steyr 8075 mit 47 kW/64 PS. Gegen Aufpreis ist der Schlepper auch komfortabler zu haben. (Bildquelle: Tovornik)

Abgespeckt

Aus profi 4/1991 Immer wieder stellen auch wir uns die Frage: Wie viel Technik und Komfort braucht es wirklich? Schon vor mehr als 30 Jahren gab Steyr eine Antwort und bot einen Standardschlepper in absoluter Basisausstattung an.
Die Grundausstattung des Steyr 8075 a ist ohne viel Schnickschnack: Arbeits-, Heck- und Dachscheinwerfer, Wisch-Wasch-Anlage, Elektronik und Radio, Fußraumheizung, Schellkuppler, Innenverkleidung und Digitalanzeige hat der Schlepper nicht. Unser Steyr 8075 kam sogar - auf Kundenwunsch - ohne Türen und Scheiben daher.
Auf den ersten Blick ist diese sparsame Ausstattung nachteilig. Wer sich jedoch mit dem Schlepper intensiv auseinandersetzt, kommt zum Ergebnis: In Grundausstattung ist dieser Traktor zwar ohne Besonderheiten, technisch jedoch vollständiger als viele andere "Basis"-Schlepper in der 75-PS-Klasse.
Normalerweise hat die Kabinenversion des Steyr 8075 in ihrer Grundausstattung auch Türen, Seiten- und Heckscheibe. Der Kunde kann jedoch auf diesen "Luxus" verzichten - mit dem Vorteil, dass der Schlepper dann dank des Baukasten-Prinzips von Steyr billiger wird. Bei anderen Fabrikaten kann man die Türen und Scheiben zwar selber ausbauen, billiger wird der Traktor dadurch jedoch nicht.
Der Motor des Steyr 8075 hat mit 3 456 cm3 den gleichen Hubraum wie der Motor des Steyr 8090, den profi im Juli 1990 im Schleppertest vorstellte. Im 8090 leistet der Motor mit Turbolader 59 kW/80 PS, ohne Turbolader bringt der gleiche Motor im Steyr 8075 noch 47 kW/64 PS. Im Prospekt spricht Steyr von der "Steyr-Büffelcharakteristik": 22 % Drehmomentanstieg, große Durchzugskraft und hohe Elastizität.
Ein Vierganggetriebe, eine mechanische Untersetzung und drei Gruppen (Acker, Straße und Rückwärts) machen insgesamt 16+8 Gänge. Die synchronisierte mechanische Untersetzungsstufe befindet sich auf demselben Hebel wie der Rückwärtsgang. Diese Kombination lässt sich angenehm schalten. Die Straßengruppe liegt der Rückwärtsgruppe direkt gegenüber, im gleichen Gang hat der Schlepper vorwärts wie rückwärts die gleiche Geschwindigkeit.
Das angenehme Schalten gilt auch für den Gangschalthebel. Die Synchronisation ist gut, der etwas lang geratene Hebel hat auf die Bedienung keinen nachteiligen Einfluss. Weil der erste Gang der Straßengruppe bei 5,4 km/h liegt (7,9 km/h bei der 40-kmlh-Version), braucht der Fahrer bei schweren Transportarbeiten nicht in der Ackergruppe anzufahren. Das wäre auch problematisch,...

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