Praktisch

Elektrische Spritzenarmaturen nachrüsten: Sie wird elektrisch!

Elektrische Teilbreitenventile sowie eine Geschwindigkeitssteuerung bringen Genauigkeit beim Spritzen. Granit hat einen Nachrüstsatz im Programm.

Elektrische Spritzenamaturen nachrüsten

Die neuen Armaturen sind breiter als die alten. Deshalb wird ein neuer Halter angefertigt. (Bildquelle: Bertling)

Gut zu wissen

- Die neuen Armaturen benötigen mehr Platz. Prüfen Sie, ob dieser zwischen Schlepper und Spritze gegeben ist.
- Rechnen Sie mit etwa zwei Tagen Umrüstzeit inklusive der Kalibrierung.
- Die Tastenkombinationen des Spritzcomputers bedürfen Übung. Die Anleitung hilft bei den ersten Einsätzen.
Es muss nicht immer eine neue Spritze sein, man muss auch bei alten Spritzen nicht auf Komfort verzichten. Eine Möglichkeit, die alte Spritze zu modernisieren, bietet das zur Fricke Gruppe gehörende Unternehmen Granit. Granit stellt Umrüstsätze für angebaute und angehängte Feldspritzen zusammen und unterstützte uns beim Anbau der Komponenten. Diese werden vom italienischen Hersteller Arag bezogen und finden sich auch werkseitig an vielen Spritzen.
(Quelle: profi)

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Die Umrüstsätze gibt es in verschiedenen Ausführungen: Grundausstattung sind die elektrischen Teilbreitenventile. Außerdem können beispielsweise eine geschwindigkeitsabhängige Ausbringmengensteuerung über eine Druck- und Durchflusskontrolle erfolgen und verschiedene Sensoren, z. B. für den Füllstand des Behälters angeschlossen werden. Ebenfalls sind das Anbauen eines Schaummarkierers sowie die Teilbreitensteuerung per Section-Control mit Satellitenortung möglich.

Wann lohnt sich eine Umrüstung?

Ob sich eine Umrüstung lohnt, hängt stark vom Allgemeinzustand und dem aktuellem Wert der Spritze ab. In unserem Beispiel rüsteten wir eine 30 Jahre alte Holder Anbau­spritze IS 1000 mit hydraulisch klappbarem 15-m-Gestänge und fünf Teilbreiten um. Das Gerät befindet sich in einem sehr guten Pflegezustand. Würde man die gleiche Spritze in ähnlich gutem Zustand als Gebraucht­maschine kaufen, könnte man mit 4500 bis 5000 Euro netto rechnen.
Probleme bereiteten zuletzt die mechanischen Armaturen, da die über Bowdenzüge angesteuerten Teilbreitenventile klemmten. Eine Überholung der Ventile kostet rund 800 Euro. Außerdem ist die Länge der Bowdenzüge und der Leitungen zur mechanischen Druckanzeige begrenzt, weshalb vor allem der Einsatz mit neueren Schleppern und hoch aufgebauter Kabine Probleme bereitete. Zudem ersetzte der Landwirt bereits die Förderpumpe, weshalb sich die Umrüstung für ihn lohnt.
Neben den elektrischen Teilbreitenventilen entschieden wir uns für eine geschwindigkeitsabhängige Mengensteuerung. Die Impulse hierfür werden zum einen von der siebenpoligen Signalsteckdose in der Schlepperkabine eines Claas Arion bezogen. Zum anderen rüsteten wir einen älteren New Holland TS 100 mit einem induktiven Geschwindigkeitssensor an der Kardanwelle aus. Der Preis für das angebaute Paket inklusive des Kardanwellensensors liegt bei rund 3400 Euro netto. Beziehen können Sie den Umrüstsatz über alle Granit-Händler.

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