Praktisch

Tipps für den Einstieg in den 3D-Druck: Kunststoffteile selbst produzieren

Der 3D-Druck wird auch in der Landtechnik beliebter. Wir geben Ihnen einen Einblick und erklären, was es auf dem Weg zum fertigen Bauteil zu beachten gilt.

Ein 3D-Drucker ermöglicht es, selbst konstruierte Teile aus Kunststoff anzufertigen. (Bildquelle: Bertling)

Im Modellbau und in Entwicklungsabteilungen ist der 3D-Druck nicht mehr wegzudenken. Die Technik bietet die Möglichkeit, Kunststoffbauteile schnell und ohne das Anfertigen von Formen zu produzieren. Da die Geräte mittlerweile erschwinglich sind, halten die Drucker auch in immer mehr Werkstätten Einzug. Welche Möglichkeiten der 3D-Druck in der Landtechnik bietet, zeigt eindrucksvoll der in profi 11/2021 veröffentlichte Tuning-Beitrag mit Ihren Ideen. Für diejenigen, die damit noch wenig Erfahrungen haben, stellen wir in diesem Beitrag unterschiedliche Druckmethoden sowie die Herangehensweise vor.
Unterstützung bekamen wir von Hans-Peter Jebe aus Büsum an der Nordsee. Der Modellbauer hat jahrelange Erfahrung mit unterschiedlichen 3D-Druckverfahren und erklärte uns einige Kniffe.

3D-Druck: Geläufige Druckverfahren

Die Drucktechnologie entwickelt sich stetig weiter. Im privaten Gebrauch findet man vor allem die sogenannten FDM-Drucker (Fused Deposition Modeling). Hierbei besteht das Filament, also das Rohmaterial für den Druck, aus einer langen Kunststofffaser. Diese wird zum Druckkopf geleitet, dort erhitzt und dann über eine Düse Schicht für Schicht auf die Trägerplatte, auch Druckbett genannt, aufgetragen. Bauteile aus diesem Verfahren weisen die bekannte, leicht raue Oberfläche auf.
Eine weitere Form des 3D-Drucks ist die Stereolithografie. Bei diesem Verfahren entstehen die Bauteile kopfüber in einem Bad aus lichtempfindlichem Resin. Dabei handelt es sich um ein Kunstharz, das bei der Bestrahlung mit UV-Licht erhärtet. Unter dem Bad befindet sich ein hochauflösendes Display (DLP-Drucker) oder ein Laser (SLA-Drucker). Diese beleuchteten die entsprechenden Konturen. Auf einer Träger­folie entsteht so das Bauteil, das schrittweise nach oben aus dem Resinbad herausgezogen wird.
Ein Vorteil dieser Drucktechnik ist, dass die Bauteile sehr glatte Oberflächen aufweisen. Auf der anderen Seite ist dieses Druckverfahren für den Heimgebrauch noch nicht sehr geläufig und es kommt laut Jebe häufiger zu Fehldrucken. Wer sich einen Resindrucker zulegt, sollte also Erfahrungen im 3D-Druck besitzen. Es gibt noch weitere 3D-Druckverfahren, die jedoch vorrangig in der Industrie Anwendung finden und z. B. auch das Drucken von Metallteilen ermöglichen.

Wichtige Funktionen

Im weiteren Beitrag konzentrieren wir uns auf FDM-Drucker. Generell sollte beim Kauf nicht auf den letzten Cent geachtet werden, da vor allem neuere Modelle ein paar Vorteile bieten, die den Einstieg erleichtern und bessere Ergebnisse ermöglichen.
Ein Beispiel hierfür ist das automatische Ausrichten (Leveln) des Druckbetts. Dieses muss immer exakt gerade unter dem Druckkopf ausgerichtet sein. Bei älteren und günstigeren Modellen erfolgt dies meistens per Hand. Sie müssen also den Abstand zwischen Druckdüse und Druckbett an mehreren Stellen messen oder mit einer Lehre bestimmen und bei Abweichungen ggf. über kleine Rändelschrauben unter dem Druckbett korrigieren. Ansonsten kann es zu Fehldrucken kommen, da die Bauteile nicht richtig am Druckbett haften und sich verschieben. Häufig druckt die Düse dann in der Luft weiter und produziert Fäden.
Neuere und höherwertige Drucker besitzen einen Taster am Druckkopf, der den Abstand an mehreren Stellen misst und automatisch kalibriert. Eine sinnvolle Option, auf die Sie achten sollten.
Praktisch ist zudem, wenn das Gerät autark betrieben werden kann. Die Druckdatei wird per SD-Speicherkarte an die Steuerung übermittelt. Die wichtigsten Einstellungen und die Bedienung erfolgen über ein separates Touch-Display....

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