UV-Klebstoff von Fischer - Mit Schwarzlicht zur vollen Härte
Mit UV-Klebstoff sollen sich Materialien schnell miteinander verkleben lassen. Der Härteprozess wird durch UV-Licht beschleunigt. Wir machten den Test.
Klebstoffe gibt es in vielen Varianten. In Ausgabe 4/2020 haben wir Ihnen beispielsweise einen Industrieklebstoff vorgestellt, mit dem auch ausgebrochene Stellen mit Hilfe eines separaten Füllstoffs durch das sogenannte chemische Verschweißen rekonstruiert und bearbeitet werden können.
Bei dem UV-Kleber braucht man diesen Füllstoff nicht, um ausgebrochene Bereiche an einem Bauteil zu schließen. Hierfür genügt allein der Klebstoff, dessen Härteprozess mit einer beiliegenden UV-Lampe beschleunigt werden kann. Der in diesem Beitrag getestete Klebstoff stammt von Fischer und ist für rund 10 Euro (inkl. MwSt.) im Fachhandel erhältlich.
UV-Klebstoff von Fischer: Die Funktionsweise
Der Grundstoff des Klebers ist Cyanacrylat. Dieser Stoff ist in den meisten Sekundenklebern enthalten und letztendlich auch Grundstoff des bereits in profi 4/2020 getesteten Klebers. Nach dem Auftragen kommt es durch Berührung mit der Umgebungsfeuchtigkeit zu einer Reaktion. Es findet die sogenannte Polymerisation statt.
Einfach ausgedrückt handelt es sich dabei um die Verkettung von Einzelmolekülen zu einem großen Makromolekül, der Klebstoff bildet eine Einheit und härtet aus. Um diesen Prozess zu beschleunigen, wird der Klebstoff mit UV-Licht (ugs. Schwarzlicht) bestrahlt. Die Polymere reagieren auf die Strahlung und bilden innerhalb weniger Sekunden einen sogenannten hochmolekularen Zustand. Dabei erhitzt sich der Kleber leicht und kleine Dampffahnen steigen auf.
Die Vorteile dieser Methode liegen darin, dass man bestimmte Bereiche gezielt und schnell härten kann. Aus diesem Grund finden UV-Kleber bereits seit Längerem im medizinischen Bereich, sowie in der Industrie und beim 3D-Druck Anwendung.
Kleber und Lampe
Der Klebstoff wird in einer gummierten Tube geliefert. Diese wirkt hochwertig und ist schön griffig beim Auftragen des Klebers. Allerdings sollte man sich nicht von der Tubengröße blenden lassen. In dieser ist ein weiteres Gebinde integriert, welches nur 4 g Klebstoff beinhaltet. Auf den ersten Blick verspricht das Gebinde mehr Inhalt.
Vor dem Erstgebrauch müssen Sie den Deckel inklusive Dosiereinheit auf die Tube schrauben. Dabei wird die Versiegelung durchbrochen und die Dosierung verbleibt auf der Tube. Außerdem liegt dem Paket eine kleine LED-UV-Lampe bei, die z. B. an einem Schlüsselanhänger angesteckt werden kann. Diese ist batteriebetrieben, wobei die Laufzeit bei unseren Einsätzen keine Probleme bereitete. Ein kleiner Kritikpunkt ist der Schalter der Lampe. Dieser kann zwar arretiert werden, doch gab es bei mehreren Lampen Wackelkontakte, weshalb der Schalter dauerhaft mit dem Daumen betätigt werden musste. Vor allem wenn man mehrere Tuben benötigt und schon eine UV-Lampe in der Werkstatt hat, wäre es schön, wenn man den Kleber auch einzeln kaufen könnte.
Anwendungsmöglichkeiten
Der Hersteller verspricht von seinem Kleber, dass er verschiedenste Materialien, wie Leder, Holz, Metall sowie die meisten Kunststoffe miteinander verklebt. An die Grenzen stößt das Produkt bei den...
Klebstoffe gibt es in vielen Varianten. In Ausgabe 4/2020 haben wir Ihnen beispielsweise einen Industrieklebstoff vorgestellt, mit dem auch ausgebrochene Stellen mit Hilfe eines separaten Füllstoffs durch das sogenannte chemische Verschweißen rekonstruiert und bearbeitet werden können.
Bei dem UV-Kleber braucht man diesen Füllstoff nicht, um ausgebrochene Bereiche an einem Bauteil zu schließen. Hierfür genügt allein der Klebstoff, dessen Härteprozess mit einer beiliegenden UV-Lampe beschleunigt werden kann. Der in diesem Beitrag getestete Klebstoff stammt von Fischer und ist für rund 10 Euro (inkl. MwSt.) im Fachhandel erhältlich.
UV-Klebstoff von Fischer: Die Funktionsweise
Der Grundstoff des Klebers ist Cyanacrylat. Dieser Stoff ist in den meisten Sekundenklebern enthalten und letztendlich auch Grundstoff des bereits in profi 4/2020 getesteten Klebers. Nach dem Auftragen kommt es durch Berührung mit der Umgebungsfeuchtigkeit zu einer Reaktion. Es findet die sogenannte Polymerisation statt.
Einfach ausgedrückt handelt es sich dabei um die Verkettung von Einzelmolekülen zu einem großen Makromolekül, der Klebstoff bildet eine Einheit und härtet aus. Um diesen Prozess zu beschleunigen, wird der Klebstoff mit UV-Licht (ugs. Schwarzlicht) bestrahlt. Die Polymere reagieren auf die Strahlung und bilden innerhalb weniger Sekunden einen sogenannten hochmolekularen Zustand. Dabei erhitzt sich der Kleber leicht und kleine Dampffahnen steigen auf.
Die Vorteile dieser Methode liegen darin, dass man bestimmte Bereiche gezielt und schnell härten kann. Aus diesem Grund finden UV-Kleber bereits seit Längerem im medizinischen Bereich, sowie in der Industrie und beim 3D-Druck Anwendung.
Kleber und Lampe
Der Klebstoff wird in einer gummierten Tube geliefert. Diese wirkt hochwertig und ist schön griffig beim Auftragen des Klebers. Allerdings sollte man sich nicht von der Tubengröße blenden lassen. In dieser ist ein weiteres Gebinde integriert, welches nur 4 g Klebstoff beinhaltet. Auf den ersten Blick verspricht das Gebinde mehr Inhalt.
Vor dem Erstgebrauch müssen Sie den Deckel inklusive Dosiereinheit auf die Tube schrauben. Dabei wird die Versiegelung durchbrochen und die Dosierung verbleibt auf der Tube. Außerdem liegt dem Paket eine kleine LED-UV-Lampe bei, die z. B. an einem Schlüsselanhänger angesteckt werden kann. Diese ist batteriebetrieben, wobei die Laufzeit bei unseren Einsätzen keine Probleme bereitete. Ein kleiner Kritikpunkt ist der Schalter der Lampe. Dieser kann zwar arretiert werden, doch gab es bei mehreren Lampen Wackelkontakte, weshalb der Schalter dauerhaft mit dem Daumen betätigt werden musste. Vor allem wenn man mehrere Tuben benötigt und schon eine UV-Lampe in der Werkstatt hat, wäre es schön, wenn man den Kleber auch einzeln kaufen könnte.
Anwendungsmöglichkeiten
Der Hersteller verspricht von seinem Kleber, dass er verschiedenste Materialien, wie Leder, Holz, Metall sowie die meisten Kunststoffe miteinander verklebt. An die Grenzen stößt das Produkt bei den Kunststoffen Polyethylen (PE), Polypropylen (PP) und Polytetrafluorethylen (PTFE), das umgangssprachlich auch Teflon genannt wird. Neben dem Verkleben von Materialien können auch Ausbrüche an Bauteilen rekonstruiert werden. Hierzu wird der Kleber Schicht für Schicht aufgetragen und zwischendurch mit der UV-Lampe gehärtet. Die gehärtete Masse lässt sich dann schleifen und lackieren, wie unser Test zeigt. Achten Sie beim Gebrauch jedoch auf Ihre Finger, auch diese verkleben schnell miteinander.
Wir führten mehrere Versuche durch, bei denen wir die Stabilität des Klebers testeten. Angelegt haben wir die Versuche einen Tag zuvor, sodass wir nahezu die maximal angegebene Aushärtezeit von 24 Stunden einhalten, um die Endfestigkeit zu erreichen.
Grundsätzlich überzeugte uns der UV-Kleber von Fischer. Vor allem bei Schäden an transparenten Kunststoffen oder Glasteilen kann der Kleber bei Reparaturen eine gute Hilfe sein.
Bei sehr dünnwandigen Bauteilen empfiehlt es sich, zusätzliche Kleberschichten von außen um die Bruchstelle herum aufzutragen. Eine reine Klebung der Bruchflächen genügt meistens nicht. Da der Kleber sehr hart wird, stößt er bei elastischen Materialien, wie beispielsweise dem Kunststoffkanister an seine Grenzen. Beim Kleben von Metallen ist es zu empfehlen, die Klebeflächen vorher anzurauen.
Bei großen, lichtundurchlässigen Klebestellen sollte das Bauteil unter Druck am besten mehrere Stunden aushärten — hier ist der Nutzen schlussendlich nicht größer als der eines guten, handelsüblichen Sekundenklebers.