Krone reagiert mit dem neuen XDisc 710 auf den zunehmenden Anbau alternativer Kulturen, vor allem als Mais-Alternative für Biogasanlagen. Gleichzeitig gab es aus dem Markt Anfragen nach größeren Arbeitsbreiten, denn oft stehen große Feldhäcksler zur Verfügung, die mit dem bisher 6,20 m breiten XDisc nicht ausgelastet sind. Bei der Entwicklung haben die Konstrukteure aus Spelle Wert auf Effizienz und Leistungssteigerung gelegt.
Das neue XDisc 710 hat einen leistungsstarken Antrieb
Das Eingangsgetriebe ist größer dimensioniert und für hohe Eingangsleistungen ausgelegt, das macht eine Überlastsicherung überflüssig. Der Antrieb wird nach rechts per Gelenkwelle auf die zwei Mähholme und nach links auf die Schnecke aufgeteilt. Die Drehzahl des Mähbalkens ist in Abhängigkeit der am Häcksler eingestellten Vorsatzdrehzahl konstant, die Schneckendrehzahl kann der Fahrer durch Umstecken einer Gelenkwelle dreistufig auf die Einzugsgeschwindigkeit des Häckslers anpassen. Das optimiert den Gutfluss — vor allem bei kurzen Häcksellängen.
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Die Schnecke ist per Sternratschenkupplung gegen Überlast gesichert. Eine Kette überträgt den Antrieb vom Getriebe auf die Schnecke, die automatische Spannvorrichtung hält die Kette auf Spannung, und eine Pumpe schmiert sie während des Betriebs mit Öl aus dem Vorratsbehälter.
Wie fliest das Erntegut durch das Direktschneidwerk Krone XDisc 710?
Im neuen XDisc sind zwei der bekannten EasyCut-Mähholme starr miteinander verschraubt und einzeln angetrieben. Die frei pendelnde Schnecke mit 900 mm Durchmesser sorgt dafür, dass der Mähbalken immer zuverlässig freigeräumt wird. Sie kann manuell dreistufig in der Höhe verstellt werden.
Für Bestände, die ineinander verwachsen sind, gibt es optional seitliche Trennmesser (7.890 Euro). Diese kann der Fahrer über die Multifunktionstasten auf dem Big X-Joystick hydraulisch ein- und ausschwenken. So ist immer nur das Trennmesser in Arbeitsposition, dass gerade benötigt wird. Dadurch werden immer die volle Arbeitsbreite genutzt und das Abschneiden von überhängenden Ähren an der Bestandeskante vermieden. Aktuell sind für den Seitenwechsel am Vorgewende noch zwei Knopfdrücke nötig, zukünftig soll das mit nur einem Knopfdruck möglich sein.
Auch optional ist der Rollenniederhalter (3.295 Euro), der bei hohem Pflanzenbestand für einen störungsfreien Gutfluss sorgt. Neu ist die zentrale Einstellung der Gleitkufen. Je zwei der vier Kufen lassen sich von einer Seite über ein Gestänge dreistufig verstellen.
Das Fahrwerk ist beim Direktschneidwerk Krone XDisc 710 integriert
Als größte Neuerung präsentiert Krone das integrierte Transportfahrwerk. Damit kann der Kunde auf einen Schneidwerkswagen verzichten und die Rüstzeiten deutlich verkürzen. Beim Umrüsten von Straßenfahrt auf Feldeinsatz wird erst das Schneidwerk abgehängt — dazu ist nur ein Stützfuß herunterzukurbeln, der Lichtstecker zu trennen und das Zugmaul zu öffnen.
Im Anschluss koppelt man das Schneidwerk an den Einzug und kann es optional hydraulisch verriegeln. Von Hand werden die Hydraulikleitungen und Kabel gekuppelt. Danach arbeitet der gesamte Klappvorgang hydraulisch. Mit nur einem Knopfdruck klappt zuerst die Deichsel ein, dann wird die Transportachse auf einem Rahmen zur Seite verschoben und anschließend neben dem Häcksler hochgeklappt. Deichsel und Fahrwerk sind in Parkposition seitlich neben dem Häcksler positioniert und stören weder die Sicht, noch kommen sie mit dem Pflanzenbestand in Kontakt.
Auf der Straße ist das XDisc ungebremst, daher muss eine Sicherungskette am Häcksler befestigt werden. Durch die EU-Typengenehmigung gilt das Schneidwerk — ähnlich wie z. B. eine Quaderballenpresse — als angehängtes Arbeitsgerät und darf ohne Zulassung mit einem Folgekennzeichen 40 km/h schnell unterwegs sein.
Dank integriertem Fahrwerk können die Rüstzeiten verkürzt werden
Das neue Transportfahrwerk sorgte für spürbar kürzere Rüstzeiten. Der gesamte Umhängevorgang dauerte in unserem Fall etwa vier Minuten. Ist der Fahrer aber erst einmal mit der Maschine vertraut, geht es auch noch etwas schneller. Außerdem wird weniger Platz zum Rangieren benötigt und der Wagen steht nicht im Weg.
Der An- und Abbau sowie auch die Bedienung sind einfach. Alle Einstellmöglichkeiten sind gut zugänglich. Wir würden uns aber wünschen, dass sich die Einstellungen auch werkzeuglos ändern lassen. Beim Transport liegt das Schneidwerk auch bei 40 km/h gut auf der Straße und läuft in Kurven sauber dem Häcksler hinterher.
Das Direktschneidwerk Krone XDisc 710 mit integriertem Fahrwerk im Praxiseinsatz
Wir waren für eine Biogasanlage unterwegs, die etwa 100 ha GPS pro Jahr erntet. Wir haben Triticale mit einem durchschnittlichen Ertrag von 35 t/ha gehäckselt. Bei einer Häcksellänge von 4,5 mm erreichte der eingesetzte Big X 780 bei etwa 5 km/h seine Leistungsgrenze.
Um die Schneckendrehzahl an die kurze Häcksellänge anzupassen, haben wir die Gelenkwelle auf die mittlere Geschwindigkeitsstufe gesteckt. Wegen der hohen Erntemengen wurde der Abstand zwischen Schnecke und Boden auf die mittlere Stufe eingestellt, um mehr Raum für das Material zu schaffen. Wir empfehlen die Zehnreiher-Turmverlängerung, um die Transportfahrzeuge optimal zu befüllen.
Fazit zum ersten Eindruck des Direktschneidwerk Krone XDisc 710 mit integriertem Fahrwerk
Krone hat das neue XDisc auf maximale Effizienz und Auslastung getrimmt. Durch den geteilten Mähholm sowie die Höhenverstellung und Drehzahlanpassung der Schnecke konnte der Leistungsbedarf je Meter Arbeitsbreite gesenkt werden.
Laut Messungen von Krone am Big X 1180 konnte der Durchsatz gegenüber dem alten Modell um 20 % gesteigert werden, während der Dieselverbrauch um 10 % gesunken ist. Das integrierte Fahrwerk und vereinfachte Einstellmöglichkeiten minimieren die Rüstzeiten. In Vollausstattung wiegt der Vorsatz 4.200 kg. Das XDisc kostet laut Liste in eingesetzter Ausstattung 133.830 Euro (alle Preise ohne MwSt.).
Der besuchte Betrieb erntet zukünftig neben seinen 100 ha Getreide auch 120 ha Silphie mit dem XDisc, weil der Betriebsleiter sowohl in Sachen Arbeitsbreite als auch in Sachen Rüstzeiten keine Nachteile mehr zum Maisgebiss sieht.