Gut zu wissen
- Für die Terra-Roller-Walzen gibt es neue Vorwerkzeuge: Eine Messerwalze oder eine Planierschiene.
- Die gefahrene Walzen-Kombination erlaubt Einsatzgebiete vom Ackerbau bis zum Grünland.
- Zur Zerkleinerung von Pflanzenresten ist die Kombination aus querarbeitenden Messern und längswirkenden Walzenringen sinnvoll.
Vor fünf Jahren hat Düvelsdorf eine Grünlandkombination aus angebautem Grünlandstriegel und einer dahinter laufenden, angehängten Walze vorgestellt. Zwei Jahre später hat uns die Kombination im Praxistest (profi 8/2018 „Drahtlos Grünland pflegen“) gut gefallen und weitere Einsatzfelder erahnen lassen.
Jetzt ist es soweit: Der Baukasten für die Terra-Roller-Walze hält seit dem vergangenen Jahr eine Prallschiene als Vorwerkzeug bereit und neuerdings eine Messerwalze vor der Hauptwalze. In dieser Kombination eignet sich der Terra-Roller unter anderem für die Zerkleinerung von Ernteresten und die Aussaat von Zwischenfrüchten.
Als Hauptwalze stehen zwei Bauarten zur Wahl: Entweder die im Praxistest 2018 genutzte Cambridge- oder die nun gefahrene Kronenringwalze. Beide Bauarten lassen sich mit der Planierschiene oder einer Messerwalze als Vorwerkzeug bestücken und können auch solo eingesetzt werden — zum Beispiel zum Anwalzen nach dem Säen.
Im Soloeinsatz schwenkt man das Vorwerkzeug hydraulisch aus dem Arbeitsbereich. Dies ist zum Beispiel beim Einsatz auf Grünland notwendig, wenn die Walzenkombination hinter dem optionalen Striegel gekoppelt wird. Das Deaktivieren der Messerwalze verhindert eine zu starke Entlastung des Striegels.
Düvelsdorf Walzenkombination: Aufbau und Modelle
Bisher gibt es die Messerwalzen-Kombination nur mit 6,30 m Arbeitsbreite. Die Planierschiene ist hingegen für alle Modelle zu bekommen (6,30 m, 7,70 m, 8,30 m und 9,30 m). Aufgebaut ist das gefahrene 6,30-m-Modell dreiteilig. Es besteht aus einem mittigen und zwei seitlichen Walzensegmenten. Die seitlichen Segmente schwenken zur Straßenfahrt nach vorne.
Zur Messerwalze: Abgehend vom Hauptrahmen sind die gezogenen Messerelemente über gekapselte Gummistränge aufgehängt. Diese federn Vibrationen und Stöße ab. Über einen vorderen Drehpunkt kann man die Walze nicht nur hydraulisch aus dem Arbeitsbereich schwenken, sondern auch die Eingrifftiefe der Walze in den Boden verstellen. Um auf Bodenwellen und Unebenheiten zu reagieren, sind die Messerelemente hydraulisch vorgespannt. Mit einem umlaufenden...
Gut zu wissen
- Für die Terra-Roller-Walzen gibt es neue Vorwerkzeuge: Eine Messerwalze oder eine Planierschiene.
- Die gefahrene Walzen-Kombination erlaubt Einsatzgebiete vom Ackerbau bis zum Grünland.
- Zur Zerkleinerung von Pflanzenresten ist die Kombination aus querarbeitenden Messern und längswirkenden Walzenringen sinnvoll.
Vor fünf Jahren hat Düvelsdorf eine Grünlandkombination aus angebautem Grünlandstriegel und einer dahinter laufenden, angehängten Walze vorgestellt. Zwei Jahre später hat uns die Kombination im Praxistest (profi 8/2018 „Drahtlos Grünland pflegen“) gut gefallen und weitere Einsatzfelder erahnen lassen.
Jetzt ist es soweit: Der Baukasten für die Terra-Roller-Walze hält seit dem vergangenen Jahr eine Prallschiene als Vorwerkzeug bereit und neuerdings eine Messerwalze vor der Hauptwalze. In dieser Kombination eignet sich der Terra-Roller unter anderem für die Zerkleinerung von Ernteresten und die Aussaat von Zwischenfrüchten.
Als Hauptwalze stehen zwei Bauarten zur Wahl: Entweder die im Praxistest 2018 genutzte Cambridge- oder die nun gefahrene Kronenringwalze. Beide Bauarten lassen sich mit der Planierschiene oder einer Messerwalze als Vorwerkzeug bestücken und können auch solo eingesetzt werden — zum Beispiel zum Anwalzen nach dem Säen.
Im Soloeinsatz schwenkt man das Vorwerkzeug hydraulisch aus dem Arbeitsbereich. Dies ist zum Beispiel beim Einsatz auf Grünland notwendig, wenn die Walzenkombination hinter dem optionalen Striegel gekoppelt wird. Das Deaktivieren der Messerwalze verhindert eine zu starke Entlastung des Striegels.
Düvelsdorf Walzenkombination: Aufbau und Modelle
Bisher gibt es die Messerwalzen-Kombination nur mit 6,30 m Arbeitsbreite. Die Planierschiene ist hingegen für alle Modelle zu bekommen (6,30 m, 7,70 m, 8,30 m und 9,30 m). Aufgebaut ist das gefahrene 6,30-m-Modell dreiteilig. Es besteht aus einem mittigen und zwei seitlichen Walzensegmenten. Die seitlichen Segmente schwenken zur Straßenfahrt nach vorne.
Zur Messerwalze: Abgehend vom Hauptrahmen sind die gezogenen Messerelemente über gekapselte Gummistränge aufgehängt. Diese federn Vibrationen und Stöße ab. Über einen vorderen Drehpunkt kann man die Walze nicht nur hydraulisch aus dem Arbeitsbereich schwenken, sondern auch die Eingrifftiefe der Walze in den Boden verstellen. Um auf Bodenwellen und Unebenheiten zu reagieren, sind die Messerelemente hydraulisch vorgespannt. Mit einem umlaufenden Steuergerät (15 bis 25 l Öl pro Minute) und einem Druckbegrenzungsventil lässt sich die Vorspannung an den Boden anpassen. Ein Manometer auf der Deichsel zeigt den Einstellwert an. Kurzer Exkurs zu den benötigten Steuergeräten: In Vollausstattung muss der Schlepper neun Anschlüsse vorhalten. Zwei doppeltwirkende Ventile zum Klappen, ein drittes für den Druck der Messerwalze und ein einfachwirkendes mit zwei drucklosen Rückläufen für Lecköl und als Rücklauf für das optionale Sägerät — das ist sportlich, aber einfach zu bedienen.
Zurück zum technischen Aufbau: Düvelsdorf nutzt für die Messerwalze je Segment eine durchgehende Welle, auf der einzelne 47 cm lange Messer schräg verschraubt sind. Bei 365 mm Walzendurchmesser ergibt sich mit acht Schneiden eine theoretische Schnittlänge von 14,3 cm.
Die Schrägstellung der Messer trägt zur Laufruhe bei. Mit einer Windung der Messer würde man einen noch größeren punktuellen Druck erreichen, hiervon haben die Entwickler jedoch Abstand genommen. Bei unserem Einsatz auf Sandboden sind wir zwischen 14 und 20 km/h gefahren — durchschnittlich etwa 17 km/h. Ruhig lag die Kombi dabei immer — super.
Drehbare Messer
Die einzelnen Schneiden bestehen aus verschleißfestem Borstahl und lassen sich nach einseitiger Abnutzung einmal drehen. Hierfür muss man bei 6,30 m Arbeitsbreite jedoch etwas Zeit einplanen. Bei insgesamt 104 Messern auf den Wellen warten exakt 416 Schrauben auf einen engagierten Schrauber.
Die durchgehenden Wellen je Segment haben einen Nachteil: Sie können sich nur über die gesamte Breite quer zur Fahrtrichtung an die Bodenkontur anpassen. Gut ist hingegen, dass alle benachbarten Messer mit einem Überschnitt angeordnet sind.
Die Kronenringwalze
Die Hauptwalze, in unserem Fall eine Kronenringwalze, quetscht im Vergleich zur vorlaufenden Messerwalze in Fahrtrichtung und nicht quer dazu — ein Systemvorteil. Um insgesamt möglichst viele Stoppeln zu erreichen, sind die Stöße der 2,15 m bzw. 2,35 m breiten Segmente versetzt zu denen der Messerelemente angeordnet.
Weiterer Pluspunkt der Kronenringwalze: Aufgrund der unterschiedlich großen Ringpaare mit je 450 und 500 mm Durchmesser, bei denen der kleine Ring fest auf der Welle montiert ist und der große beweglich auf der Welle rotiert, erreicht die Walze sogar minimal tiefer liegende Fahrspuren. Werden die Spuren zu tief, ist ähnlich wie beim Mulcher eine Grenze erreicht. Oft sind die Stängel aber dort bereits überrollt.
Das Einsatzbild
Bei unserem Einsatz musste sich die Kombination auf reinem Sandboden behaupten. In Summe sah das Resultat gut aus. Ein Großteil der Stoppeln wurde im Bereich der untersten Knoten aufgebrochen, was für die Zünslerbekämpfung notwendig ist. Zerschnitten waren die Stängel jedoch aufgrund des fehlenden Gegendrucks kaum. Auch wenn wir bei unserem Einsatz keine Zwischenfrucht ausgesät haben, schien die Erdbewegung mehr als ausreichend für eine kombinierte Aussaat.
Alles Weitere in Kürze
- Die optionale Sävorrichtung fasst 300 l Saatgut, dosiert elektrisch und fördert mit einem hydraulischen Gebläse.
- Einstellen lässt sich der Streuer per ISO-Bus oder Smartphone.
- Die Sävorrichtung erlaubt bis zu acht Schlauchabgänge mit jeweils 30 mm Durchmesser.
- Die Platzierung der Säeinheit auf der vibrierenden Walze ist nicht optimal.
- Federn übertragen Gewicht vom Mittelsegment auf die Außenteile.
- Schutzbleche auf der Messerwalze verhindern Erd- und Steinwurf nach vorne.
- Das Gerät wird in den Unterlenkern (Kat II/III) mit nach hinten versetztem Drehpunkt gefahren.
- Mindestens 160 PS sind zu empfehlen, besser mehr.
- Die Messerwalze lässt sich nicht gegen die Prallschiene tauschen.
- Preislich liegt die Terra-Roller-Kombination mit Messerwalze und ohne Säeinrichtung bei 35 000 Euro Listenpreis ohne Mehrwertsteuer. Mit zusätzlicher Säeinheit klettert der Preis um weitere 10 000 Euro nach oben. Ein dreireihiger Striegel kostet zusätzlich 12 500 Euro.
Fazit
Mit neuen Vorwerkzeugen eröffnen sich für die Terra-Roller-Walze von Düvelsdorf neue Einsatzzwecke. Die gefahrene Kombination aus Messer- und Kronenringwalze zielt auf die Restpflanzenzerkleinerung ab. Ebenso lässt sich die Walze zur Saatbettbereitung oder mit einem Striegel auf Grünland nutzen — hier aber nur mit deaktivierter Messerwalze. In der Summe eine vielseitige Kombi für Ackerbau- und Lohnbetriebe.