Gut zu wissen
- Von 2013 bis 2018 gab es die u-drill Serie mit der Endung „00“. 2018 folgte die Generation „01“.
- Die Trommelbremsen und Transporträder sollten unbedingt geprüft werden.
- Die Lagerstellen und der Scheibenverschleiß sind oft unkritisch.
Seit der Markteinführung im Jahr 2013 verfolgt Kverneland — damals noch als Kverneland Accord — dieselbe Philosophie: Die u-drill wird immer mit Frontreifenpacker ausgeliefert, um die Maschine gleichmäßiger in der Tiefe zu führen. Verschiedene Praktiker haben im Rahmen unserer Gebraucht-Recherchen einen positiven Effekt bestätigt. Zum einen sei die Maschine so recht leichtzügig und zum anderen verteilt sich das Gewicht — egal ob mit vollem oder leerem Tank — besser auf dem Boden. Als dritten Vorteil führen die Betriebe die gute Tiefenführung des Scheibenfeldes an.
u-drill-Sämaschinen von Kverneland: Die Modelle
Starten wir mit den Baureihen: Nachdem Kverneland zunächst nur 6-m-Geräte auf den Markt brachte, folgten 2015 starre Maschinen mit 3 und 4 m Arbeitsbreite. Drei Jahre später — im Jahr 2018 — kam eine klappbare 4-m-Version hinzu. Zeitgleich führte der Hersteller eine zweite Generation ein, die an der Endung „01“ im Maschinentitel zu erkennen ist. Beide Generationen sind identisch aufgebaut, es haben sich lediglich kleine Dinge verändert, die dem Hersteller Vorteile in der Fertigung brachten. Seitdem steht eine Loadsensing-Hydraulik in der Preisliste und es sind serienmäßig von außen umsteckbare Füllstandssensoren integriert. Zudem gibt es seit 2018 wahlweise neben 12,5 cm Reihenabstand auch 16,7 cm.
Apropos Loadsensing: Noch sind wenige Maschinen mit dieser Ausstattung auf dem Markt. Bei den meisten Geräten kommt man mit einem doppeltwirkenden Steuergerät und einen einfachwirkenden samt Rücklauf fürs Gebläse aus. Über das doppeltwirkende Ventil lassen sich nach Anwahl im ISO-Bus-Terminal alle Hydraulikfunktionen ansteuern. Für das Gebläse werden bis zu 32 l Öl pro Minute benötigt — das ist normalerweise kein Problem in der passenden Schlepperliga. Tipp: Lassen Sie das Gebläse zur Probe laufen, um Lagerschäden und Undichtigkeiten auszuschließen.
Am Schlepper kann man die Maschinen ausschließlich per Unterlenker koppeln. Je nach Wunsch des Erstkäufers sind Zugschienen für die Kat. 3, 3N oder 4N montiert. Achten Sie auf gewartete Drehpunkte hinter der Zugschiene und auf die passende Deichsellänge. Es gibt ab Werk eine kurze Deichsel für Standard-Schlepperbereifung und eine lange für Zwillingsräder. Teleskopieren lässt sie sich nicht. Im nach hinten versetzten Drehpunkt der Deichsel sind austauschbare Buchsen integriert, falls dort übermäßiges Spiel zu erkennen ist.
Oben auf der Deichsel ist regulär ein Staufach platziert. Achten Sie darauf, dass darin die fünf Standardrotoren, die Abdrehwaage und der wenig komfortable Abdrehsack enthalten sind.
Stabiler Frontpacker
Am Frontpacker mit Rädern der Größe 31x15.50-15 äußerten die besuchten Praktiker keine Kritik. Er gilt als verschleißarm und komfortabel in der Bedienung. Über das Terminal lässt er sich auf Wunsch auch deaktivieren — um zum Beispiel mehr Gewicht auf die Hinterachse des Schleppers zu übertragen. Hinter den Schlepperrädern sind bei vielen Maschinen Radspurlockerer integriert, die hydraulisch gegen einen einstellbaren Endanschlag fahren. Dieser Vorgang lässt sich, wie alle weiteren Senk- oder Hubfunktionen, über das Terminal in ein Programm zum Vorgewende-Management integrieren.
Scheiben, Lager, Schläuche
Da die konkaven Schneidscheiben zu den klassischen Verschleißteilen zählen, sollten Sie diese begutachten. Auf den Höfen genießen sie jedoch einen guten und vor allem standfesten Ruf. Auch die gekapselten Lager halten Tausende Hektar. Eine allgemeingültige Verschleißgrenze gibt es nicht.
Falls die beiden Scheibenreihen auf dem ersten und zweiten Balken unterschiedlich stark abgelaufen sind, kann man die Eingrifftiefe per Spindel...
Gut zu wissen
- Von 2013 bis 2018 gab es die u-drill Serie mit der Endung „00“. 2018 folgte die Generation „01“.
- Die Trommelbremsen und Transporträder sollten unbedingt geprüft werden.
- Die Lagerstellen und der Scheibenverschleiß sind oft unkritisch.
Seit der Markteinführung im Jahr 2013 verfolgt Kverneland — damals noch als Kverneland Accord — dieselbe Philosophie: Die u-drill wird immer mit Frontreifenpacker ausgeliefert, um die Maschine gleichmäßiger in der Tiefe zu führen. Verschiedene Praktiker haben im Rahmen unserer Gebraucht-Recherchen einen positiven Effekt bestätigt. Zum einen sei die Maschine so recht leichtzügig und zum anderen verteilt sich das Gewicht — egal ob mit vollem oder leerem Tank — besser auf dem Boden. Als dritten Vorteil führen die Betriebe die gute Tiefenführung des Scheibenfeldes an.
u-drill-Sämaschinen von Kverneland: Die Modelle
Starten wir mit den Baureihen: Nachdem Kverneland zunächst nur 6-m-Geräte auf den Markt brachte, folgten 2015 starre Maschinen mit 3 und 4 m Arbeitsbreite. Drei Jahre später — im Jahr 2018 — kam eine klappbare 4-m-Version hinzu. Zeitgleich führte der Hersteller eine zweite Generation ein, die an der Endung „01“ im Maschinentitel zu erkennen ist. Beide Generationen sind identisch aufgebaut, es haben sich lediglich kleine Dinge verändert, die dem Hersteller Vorteile in der Fertigung brachten. Seitdem steht eine Loadsensing-Hydraulik in der Preisliste und es sind serienmäßig von außen umsteckbare Füllstandssensoren integriert. Zudem gibt es seit 2018 wahlweise neben 12,5 cm Reihenabstand auch 16,7 cm.
Apropos Loadsensing: Noch sind wenige Maschinen mit dieser Ausstattung auf dem Markt. Bei den meisten Geräten kommt man mit einem doppeltwirkenden Steuergerät und einen einfachwirkenden samt Rücklauf fürs Gebläse aus. Über das doppeltwirkende Ventil lassen sich nach Anwahl im ISO-Bus-Terminal alle Hydraulikfunktionen ansteuern. Für das Gebläse werden bis zu 32 l Öl pro Minute benötigt — das ist normalerweise kein Problem in der passenden Schlepperliga. Tipp: Lassen Sie das Gebläse zur Probe laufen, um Lagerschäden und Undichtigkeiten auszuschließen.
Am Schlepper kann man die Maschinen ausschließlich per Unterlenker koppeln. Je nach Wunsch des Erstkäufers sind Zugschienen für die Kat. 3, 3N oder 4N montiert. Achten Sie auf gewartete Drehpunkte hinter der Zugschiene und auf die passende Deichsellänge. Es gibt ab Werk eine kurze Deichsel für Standard-Schlepperbereifung und eine lange für Zwillingsräder. Teleskopieren lässt sie sich nicht. Im nach hinten versetzten Drehpunkt der Deichsel sind austauschbare Buchsen integriert, falls dort übermäßiges Spiel zu erkennen ist.
Oben auf der Deichsel ist regulär ein Staufach platziert. Achten Sie darauf, dass darin die fünf Standardrotoren, die Abdrehwaage und der wenig komfortable Abdrehsack enthalten sind.
Stabiler Frontpacker
Am Frontpacker mit Rädern der Größe 31x15.50-15 äußerten die besuchten Praktiker keine Kritik. Er gilt als verschleißarm und komfortabel in der Bedienung. Über das Terminal lässt er sich auf Wunsch auch deaktivieren — um zum Beispiel mehr Gewicht auf die Hinterachse des Schleppers zu übertragen. Hinter den Schlepperrädern sind bei vielen Maschinen Radspurlockerer integriert, die hydraulisch gegen einen einstellbaren Endanschlag fahren. Dieser Vorgang lässt sich, wie alle weiteren Senk- oder Hubfunktionen, über das Terminal in ein Programm zum Vorgewende-Management integrieren.
Scheiben, Lager, Schläuche
Da die konkaven Schneidscheiben zu den klassischen Verschleißteilen zählen, sollten Sie diese begutachten. Auf den Höfen genießen sie jedoch einen guten und vor allem standfesten Ruf. Auch die gekapselten Lager halten Tausende Hektar. Eine allgemeingültige Verschleißgrenze gibt es nicht.
Falls die beiden Scheibenreihen auf dem ersten und zweiten Balken unterschiedlich stark abgelaufen sind, kann man die Eingrifftiefe per Spindel nachstellen. Spätestens beim Scheibentausch muss die Niveauveränderung aber unbedingt zurückgedreht werden, wofür es seitliche Markierungen zwischen dem drehenden Vierkantrohr und dem feststehenden Rahmenteil gibt.
Prüfen sollten Sie auch, ob das Scheibenfeld parallel zum Boden ausgerichtet ist. Anderenfalls können die Kolbenstangen der Klappzylinder nachgestellt werden. Einige Landwirte berichteten sogar von einem leichten Überhang der Seitenflügel für eine bessere Gewichtsverteilung.
Um beispielsweise die Spurmarkierer mit Öl zu versorgen, verlaufen Ölschläuche auf der Innenkante des vorderen Rahmenrohres der Scheibenfelder als Paket durch ein Schutzrohr. Solange die Schläuche intakt sind, ist das eine gute Lösung. Spätestens wenn einer der Schläuche aber porös wird oder mal reißt, bekommt man sie leider nicht einzeln ausgetauscht. In der Regel werden die Austauschschläuche dann außen vorbeigeführt.
Zum Saatguttank
Regulär fasst der Saattank bei 3- und 4-m-Maschinen 3 000 Liter. Die 6-m-Version hat noch mal 1 350 l mehr Kapazität, da es unten im Tank einen zusätzlichen Trichter für das zweite Dosiergerät gibt. Kleine Abstriche in puncto Tankvolumen muss man bei der optionalen „plus“-Version als 6 m Ausführung in Kauf nehmen. Die plus-Modelle sind mit einem geteilten Saattank zum zeitgleichen Ausbringen von Dünger oder weiteren Sämereien versehen und bieten als Drucktank nur 4 200 l Volumen.
Apropos plus: Diese Option gibt es seit 2016, seitdem ist auch der Tank für alle anderen Versionen modifiziert. Dazu zählen beispielsweise die verschwundenen und zuvor nicht gut abgedichteten Schaufenster in der Front. Erst zwei Jahre später sind von außen umsteckbare Füllstandssensoren hinzugekommen. In den Modellen der 00er Serie waren die Sensoren im Tank integriert.
Stichwort Dosiergerät: Auch wenn das einstige Accord-Dosiergerät als sehr robust gilt, sollten Sie die Dichtlippe im Klappendeckel und die Lagerung an der Antriebswelle prüfen. Beides kann man für kleines Geld austauschen. Gelobt wurden die Zugänglichkeit und die einfache Bedienung. Auch die Flexibilität mit den fünf Dosierrotoren für unterschiedliche Kulturen ist gut. Schon seit dem Serienstart bietet Kverneland die Option GeoControl an, eine Halbseitenschaltung per GPS.
Zwischen Dosiergerät und Scharschiene sollten Sie diese Punkte kontrollieren: Sind die Förderstrecken nach hinten dicht oder leicht porös? Das Gleiche gilt für alle Saatschläuche, die im Laufe der Zeit ihre Spannung verlieren und luftdurchlässig werden.
Am Verteilerkopf tritt üblicherweise kein Verschleiß auf. Wohl aber an den Fahrgassenklappen. Gerade in sandigen Regionen wandert laut der befragten Praktiker Staub in die Gehäuse und zerstört die Kinematik von innen. „Alle zwei Jahre müssen die bei uns neu“, so einer der Praktiker. Auf besseren Böden scheint das Problem weniger aufzutreten.
Reifenpacker und Scharschiene
Gelobt wurde der Durchgang des Packers, an dem die einzeln aufgehängten Räder jeweils mit 25 cm Versatz nach vorne und hinten montiert sind. Selbst auf reinem Sandboden baut sich nur im Extremfall Erde vor den Rädern auf.
Probleme bereiten hingegen die Räder auf den Transportachsen und die Trommelbremsen. Unter ungünstigen Bedingungen — zum Beispiel beim Bremsen in Kurven — radieren die Radflanken am Träger des Reifenpaares. Nach einiger Zeit werfen die Reifen Blasen oder reißen. Zum Straßentransport werden die mittleren beiden Räder angehoben, was für Fahrkomfort sorgt.
Ein noch größeres Problem gibt bzw. gab es an den Bremsen: Bei der 00er Serie sind die Trommelbremsen und Bremszylinder über eine Seilumlenkung miteinander verbunden. Hierdurch ergeben sich zwei Probleme: Zum einen halten die Umlenkrollen dem Schmutz nicht stand. Zum anderen lösten die Bremsen oft nicht selbsttätig. Nachdem zu Beginn der Baureihe vermehrt Federn im Trommelgehäuse brachen, kamen im Jahr 2018 zusätzliche, außen angeordnete Rückstellfedern hinzu. Trotz Umrüstung empfehlen Praktiker, an dieser Stelle genau hinzusehen: Die Bremse sollte nicht ruckeln oder quietschen und sichtlich lösen. Zuweilen findet auch Sand den Weg in die Trommeln, was bis zur Blockade führen kann. Bei der neuen Generation sind die Seilzüge verschwunden und durch ein Gestänge ersetzt.
Je nach Reihenweite säen bei der u-drill entweder drei oder vier Schare hinter je einem Packerrad der Größe 420/55-17. Obwohl die Räder — anders als beim Frontpacker — eine spezielle Kontur aufweisen, berichten Praktiker auf Sandboden vereinzelt von einer ungleichmäßigen Rückverfestigung.
Als Säschiene kommt von Beginn an das im Versatz angeordnete Doppelscheibenschar zum Einsatz. Sollten die Scheiben stark verschlissen sein und unten nicht mehr gegenläufig arbeiten, kann man innenliegende Distanzscheiben entnehmen. Prüfen Sie währenddessen auch die Lagerung der Scheiben und den Zustand der Kunststoff-Abstreifer.
Manche Praktiker äußerten leichte Kritik für die Fallstrecke des Saatgutes und können sich durch ein längeres Saatrohr eine bessere Längsverteilung vorstellen.
Universelles Terminal
Meistens werden die Sämaschinen mit einem Tellus-Terminal angeboten. Im besten Fall handeln Sie — bei einem Kauf über einen Händler — auf das neuere Tellus pro, das deutlich zügiger läuft. Wenn Ihr Drillschlepper bereits ISO-Bus-Technik mit Terminal besitzt, müssen Sie nicht zwangsläufig ein zweites kaufen.
Sobald Sie die Drillmaschine mit einem Terminal verbunden haben, können Sie die Drillfläche der Maschine auslesen. Navigieren Sie sich hierfür zum Schraubenschlüssel-Symbol und klicken Sie dann auf Summen. Zudem können Sie im Reiter Informationen den Softwarestand auslesen, aktuell ist: e_com_UD V1.12.
Preislich liegen die jährliche Wertverluste in gewöhnlichen Größen — oft zwischen 10 und 15 % je nach Zustand. Dazu kommen Zu- oder Abschläge für Sonderausstattung. Eine gute gepflegte 6-m-u-drill der Serie 00 mit umfangreicher Ausstattung und wenig Flächenleistung liegt durchschnittlich bei etwa 70 000 bis 80 000 Euro. Ältere Modelle aus den ersten Jahren wechseln auch für 25 000 Euro den Besitzer — hier sollte man aber ganz genau hinschauen. Insgesamt ist der Gebrauchtmarkt rar, was entweder für eine geringe Marktdurchdringung oder zügige Wiederverkäufe spricht.
Alles Weitere in Kürze:
- Die Maschine ist mit einer Tankwaage zu bekommen. Leider benötigt man hierfür ein separates, klobiges Terminal.
- Seit dem Umstieg auf die Serie 01 ist die Elektronik der Maschine nach vorne unter den Aufstieg gewandert.
- Sägeschwindigkeiten sind 12 bis 14 km/h.
- Befüllschnecken sind Sonderausstattung.
- Die Seitenflügel sind per Stickstoffblase vorgespannt.
- 200 PS reichen im Flachland aus. Im Hügelland sind 250 PS besser.
- Optional gibt es hinter dem Reifenpacker ein Clod-Board oder Zwischenstriegel.
Wir fassen zusammen
Die u-drill von Kverneland ist technisch sehr robust. Auch für die Bedienung gab es viel Lob. Achten sollten Sie auf die Transporträder, die Trommelbremsen und den Zustand der Förderstrecken. In Summe hat die u-drill bei unseren Hofbesuchen vor allem auf besseren Böden viel Zuspruch erhalten.