Gut zu wissen
- Die durchgehenden Hubkräfte unserer kompakten Testkandidaten lagen zwischen 2,7 und 3,4 t, alle erreichten eine Hubhöhe von über 6,00 m.
- Nicht zufrieden waren wir mit den Auskippwinkeln bei ganz angehobenem Arm.
- Alle fünf Maschinen arbeiten mit einstufigen Hydrostaten — im Test kamen wir damit gut zurecht.
Mit einem Frontlader 2,5 t auf 6 m Höhe zu heben ist schwierig. Durch ein 2 mal 2 m kleines Stalltor kommt man ebenfalls kaum mit dem Frontlader-Schlepper. Unsere fünf kompakten Knechte sind für genau diese Anforderungen konstruiert. Wir haben folgendes Quintett über mehrere Wochen eingesetzt:
- Manitou MLT 625-75 H Elite
Futtermischwagen befüllen, Ausmisten, Erdarbeiten, Ballenstapeln oder Palettenumschlag — Arbeit gab es genug. Über die Erfahrungen und Details rund um die Handhabung der Maschinen berichten wir in einem zweiten Teil in der nächsten profi-Ausgabe.
Neben der Praxis haben wir die Leistungswerte und Kennzahlen der Maschinen ermittelt. Dabei sollte man sich nicht von einem ersten Blick täuschen lassen: Je nach Bereifung wirken die Lader unterschiedlich groß. Trotzdem liegt das Testfeld eng beieinander. Alle Messwerte und die wichtigsten technischen Daten finden Sie in der Tabelle „Messwerte und technische Daten im Vergleich“ am Ende des Beitrags.
2,5-t-Teleskoplader: Hebelkräfte
Eines der Kernkriterien bei der Auswahl eines Teleskopladers ist die Hubkraft: Hier erreichen die Teilnehmer maximale Hubkräfte zwischen 3 393 und 5 590 daN, wobei der MLT 625-75 H von Manitou die Gruppe anführt. Bei allen fünf Maschinen liegt die maximale Hubkraft erst über 3,00 m Hubhöhe an, was in der Geometrie der Zylinder-Anordnung begründet ist. Bei den durchgehenden Hubkräften liegt ebenfalls der Manitou mit 3 413 daN vorn, mit 2 706 daN bilden Merlo und Faresin die Schlusslichter.
Alle Maschinen liegen damit über den angegebenen maximalen Traglasten von 2,5 bis 2,7 t — die beiden italienischen Lader allerdings nur knapp. Bei der Arbeit im Erdhaufen ist das Limit schnell erreicht. Stichwort Limit: Trotz mehrfacher Kalibrierung sprach beim 6.26 von Faresin im Schaufelmodus immer wieder die Überlastsicherung an.
Das Limit ist beim P 27.6 von Merlo auch bei der Losbrechkraft schnell erreicht: Wir haben 80 cm vor dem Werkzeugträger 2 658 daN gemessen — für den Einsatz mit der großen Universalschaufel könnte der Zylinder hier gerne etwas mehr stemmen. Mit 3 334 daN wühlt der Faresin-Teleskoplader deutlich aggressiver im Dreck, bis das Heck abhebt. Nur die Maschine von Manitou schafft noch einmal 79 daN mehr. Rund 3 000 daN bei den Ladern von Kramer und JCB reichen auch mit der schweren Silage-Greifschaufel aus.
Die Hubhöhe der Teleskoplader: Es ging hoch hinaus
Der Vorteil eines Teleskopladers ist die große Hubhöhe. Alle Maschinen erreichen die 6-m-Marke im Werkzeug-Drehpunkt, JCB streckt sich sogar bis auf 6,37 m. Mit 6,10 m ist beim KT 276 von Kramer zuerst der Anschlag erreicht — trotz der maximalen Bereifungsgröße. Die Maschinen von Faresin, Manitou und Merlo erreichen Werte zwischen 6,16 und 6,20 m. Trotz ihrer kompakten Abmessungen sind damit alle fünf Kandidaten echte „Hochstapler“ und kommen bei komplett ausgekippter Universalschaufel auf Überladehöhen zwischen 5,02 m (Kramer) und 5,54 m (JCB). Bei der Überladeweite liegt Merlo mit 0,92 m vorn, das Schlusslicht bildet in dieser Disziplin der 6.26 Classic 52 von Faresin mit 0,47 m. Da Faresin keine Universalschaufel zum Test mitgeliefert hat, wurde dieser Wert mit der kurzen Silage-Greifschaufel ermittelt.
Apropos ausgekippt: Das Auskippen führt uns zu einem Kritikpunkt an allen Maschinen. Je steiler der Auskippwinkel, desto besser. Leider waren hier bei den Testkandidaten die gemessenen Winkel nicht optimal: Bei nur 12,4° des JCB 525-60 rutscht selbst lockere Silage nicht ohne Rütteln aus der Schaufel. Und auch 22,1° (Merlo), 24° (Faresin) sowie 27,7° (Manitou) sind deutlich zu wenig. Einzig Kramer kommt mit 37° beim KT 276 auf einen gerade ausreichenden Auskippwinkel — allerdings kann die Multischaufel im unteren Bereich ganz ausgekippt die Räder berühren. Bei der alternativ angebotenen Kinematik mit 132° Schwenkwinkel besteht dieses Problem nicht, dann ist aber der Auskippwinkel geringer.
Auch bei den Ankippwinkeln müssen wir Kritik üben: Magere 30° bei der Maschine von Manitou sind eindeutig zu wenig, und auch bei den 36,5° des P 27.6 von Merlo rieselt noch zu viel Getreide über die Schaufelkante. Besser sieht es mit gut 40° bei den Ladern von JCB und Kramer aus, bei Faresin sind sogar über 50° drin — super.
Um bei den Winkeln zu bleiben — bei den Parallelführungen gibt es ebenfalls Verbesserungspotenzial: Kramer, Manitou und Merlo kippen die Palettengabel beim Anheben um bis zu 2,5° aus — nicht optimal. Und während ein Einkippen um 3° bei JCB noch in Ordnung ist, sind 7° bei Faresin etwas zu viel. Beim Einsatz mit der Schaufel kippen alle Lader diese richtigerweise an, um ein Nachrieseln über die Schaufelkante zu vermeiden. Ein Ankippen um 8° bei der Maschine von Kramer ist allerdings etwas reichlich. Dafür bietet die Maschine als einzige in der Testgruppe die Automatikfunktionen der großen Brüder wie automatische Schaufelrückführung oder selbstständiges Einziehen des Teleskoparms.
Schnell stapeln
Ein Vorteil beim Einsatz der kompakten Teleskoplader im Vergleich zum Frontlader sind die schnelleren Ladespiele. Der JCB 525-60 gibt hier den Ton an: 1,03 m/s als Hubgeschwindigkeit sind sehr gut, und auch 45°/s beim Einkippen des Werkzeugs passen in die Welt....
Gut zu wissen
- Die durchgehenden Hubkräfte unserer kompakten Testkandidaten lagen zwischen 2,7 und 3,4 t, alle erreichten eine Hubhöhe von über 6,00 m.
- Nicht zufrieden waren wir mit den Auskippwinkeln bei ganz angehobenem Arm.
- Alle fünf Maschinen arbeiten mit einstufigen Hydrostaten — im Test kamen wir damit gut zurecht.
Mit einem Frontlader 2,5 t auf 6 m Höhe zu heben ist schwierig. Durch ein 2 mal 2 m kleines Stalltor kommt man ebenfalls kaum mit dem Frontlader-Schlepper. Unsere fünf kompakten Knechte sind für genau diese Anforderungen konstruiert. Wir haben folgendes Quintett über mehrere Wochen eingesetzt:
- Manitou MLT 625-75 H Elite
Futtermischwagen befüllen, Ausmisten, Erdarbeiten, Ballenstapeln oder Palettenumschlag — Arbeit gab es genug. Über die Erfahrungen und Details rund um die Handhabung der Maschinen berichten wir in einem zweiten Teil in der nächsten profi-Ausgabe.
Neben der Praxis haben wir die Leistungswerte und Kennzahlen der Maschinen ermittelt. Dabei sollte man sich nicht von einem ersten Blick täuschen lassen: Je nach Bereifung wirken die Lader unterschiedlich groß. Trotzdem liegt das Testfeld eng beieinander. Alle Messwerte und die wichtigsten technischen Daten finden Sie in der Tabelle „Messwerte und technische Daten im Vergleich“ am Ende des Beitrags.
2,5-t-Teleskoplader: Hebelkräfte
Eines der Kernkriterien bei der Auswahl eines Teleskopladers ist die Hubkraft: Hier erreichen die Teilnehmer maximale Hubkräfte zwischen 3 393 und 5 590 daN, wobei der MLT 625-75 H von Manitou die Gruppe anführt. Bei allen fünf Maschinen liegt die maximale Hubkraft erst über 3,00 m Hubhöhe an, was in der Geometrie der Zylinder-Anordnung begründet ist. Bei den durchgehenden Hubkräften liegt ebenfalls der Manitou mit 3 413 daN vorn, mit 2 706 daN bilden Merlo und Faresin die Schlusslichter.
Alle Maschinen liegen damit über den angegebenen maximalen Traglasten von 2,5 bis 2,7 t — die beiden italienischen Lader allerdings nur knapp. Bei der Arbeit im Erdhaufen ist das Limit schnell erreicht. Stichwort Limit: Trotz mehrfacher Kalibrierung sprach beim 6.26 von Faresin im Schaufelmodus immer wieder die Überlastsicherung an.
Das Limit ist beim P 27.6 von Merlo auch bei der Losbrechkraft schnell erreicht: Wir haben 80 cm vor dem Werkzeugträger 2 658 daN gemessen — für den Einsatz mit der großen Universalschaufel könnte der Zylinder hier gerne etwas mehr stemmen. Mit 3 334 daN wühlt der Faresin-Teleskoplader deutlich aggressiver im Dreck, bis das Heck abhebt. Nur die Maschine von Manitou schafft noch einmal 79 daN mehr. Rund 3 000 daN bei den Ladern von Kramer und JCB reichen auch mit der schweren Silage-Greifschaufel aus.
Die Hubhöhe der Teleskoplader: Es ging hoch hinaus
Der Vorteil eines Teleskopladers ist die große Hubhöhe. Alle Maschinen erreichen die 6-m-Marke im Werkzeug-Drehpunkt, JCB streckt sich sogar bis auf 6,37 m. Mit 6,10 m ist beim KT 276 von Kramer zuerst der Anschlag erreicht — trotz der maximalen Bereifungsgröße. Die Maschinen von Faresin, Manitou und Merlo erreichen Werte zwischen 6,16 und 6,20 m. Trotz ihrer kompakten Abmessungen sind damit alle fünf Kandidaten echte „Hochstapler“ und kommen bei komplett ausgekippter Universalschaufel auf Überladehöhen zwischen 5,02 m (Kramer) und 5,54 m (JCB). Bei der Überladeweite liegt Merlo mit 0,92 m vorn, das Schlusslicht bildet in dieser Disziplin der 6.26 Classic 52 von Faresin mit 0,47 m. Da Faresin keine Universalschaufel zum Test mitgeliefert hat, wurde dieser Wert mit der kurzen Silage-Greifschaufel ermittelt.
Apropos ausgekippt: Das Auskippen führt uns zu einem Kritikpunkt an allen Maschinen. Je steiler der Auskippwinkel, desto besser. Leider waren hier bei den Testkandidaten die gemessenen Winkel nicht optimal: Bei nur 12,4° des JCB 525-60 rutscht selbst lockere Silage nicht ohne Rütteln aus der Schaufel. Und auch 22,1° (Merlo), 24° (Faresin) sowie 27,7° (Manitou) sind deutlich zu wenig. Einzig Kramer kommt mit 37° beim KT 276 auf einen gerade ausreichenden Auskippwinkel — allerdings kann die Multischaufel im unteren Bereich ganz ausgekippt die Räder berühren. Bei der alternativ angebotenen Kinematik mit 132° Schwenkwinkel besteht dieses Problem nicht, dann ist aber der Auskippwinkel geringer.
Auch bei den Ankippwinkeln müssen wir Kritik üben: Magere 30° bei der Maschine von Manitou sind eindeutig zu wenig, und auch bei den 36,5° des P 27.6 von Merlo rieselt noch zu viel Getreide über die Schaufelkante. Besser sieht es mit gut 40° bei den Ladern von JCB und Kramer aus, bei Faresin sind sogar über 50° drin — super.
Um bei den Winkeln zu bleiben — bei den Parallelführungen gibt es ebenfalls Verbesserungspotenzial: Kramer, Manitou und Merlo kippen die Palettengabel beim Anheben um bis zu 2,5° aus — nicht optimal. Und während ein Einkippen um 3° bei JCB noch in Ordnung ist, sind 7° bei Faresin etwas zu viel. Beim Einsatz mit der Schaufel kippen alle Lader diese richtigerweise an, um ein Nachrieseln über die Schaufelkante zu vermeiden. Ein Ankippen um 8° bei der Maschine von Kramer ist allerdings etwas reichlich. Dafür bietet die Maschine als einzige in der Testgruppe die Automatikfunktionen der großen Brüder wie automatische Schaufelrückführung oder selbstständiges Einziehen des Teleskoparms.
Schnell stapeln
Ein Vorteil beim Einsatz der kompakten Teleskoplader im Vergleich zum Frontlader sind die schnelleren Ladespiele. Der JCB 525-60 gibt hier den Ton an: 1,03 m/s als Hubgeschwindigkeit sind sehr gut, und auch 45°/s beim Einkippen des Werkzeugs passen in die Welt. Im Erdhaufen zügig arbeiten ließ sich mit allen Maschinen, einzig die Hubgeschwindigkeiten von 0,75 bzw. 0,76 m/s bei Faresin und Manitou sorgten hin und wieder für Verzögerungen. Bei den Geschwindigkeiten zum Ein- bzw. Auskippen des Werkzeugträgers kamen wir mit allen Maschinen gut zurecht.
Bis auf den Lader von JCB (Axialkolbenpumpe) ist in dieser Klasse der Einsatz einer Zahnradpumpe mit 80 bis 90 l/min Leistung Standard. Gemessen am vierten Steuerkreis kommen davon auch tatsächlich zwischen 80 (Faresin) und 90 l/min (Manitou) an. Einzig beim Kramer konnten wir nur 66 l/min ermitteln. Der begrenzende Faktor sind hierbei aber vermutlich die Steuerventile bzw. Leitungsquerschnitte.
Fünf Lader, drei Motoren
Den Vierzylinder-Dieselmotor KDI 2504 TCR von Kohler haben wir bei gleich drei unserer Testkandidaten unter der Haube entdeckt. JCB, Merlo und Kramer setzen auf das Aggregat mit 55,4 kW/75 PS aus 2,5 l Hubraum, auf das der Hersteller vier Jahre bzw. 4 000 Betriebsstunden Garantie gibt. Der im JCB liegend eingebaute Kühler macht einen Umkehrlüfter (Option) zwingend notwendig, auch die Maschinen von Kramer, Faresin und Manitou waren damit ausgerüstet. Insgesamt geht es im Motorraum des JCB 525-60 sehr beengt zu. Bei unserer Maschine musste der wegen schlechter Leitungsverlegung zu heiß gewordene Motorkabelbaum getauscht werden — was der Händler zügig erledigte.
Im Manitou dieselt ein Kubota-Vierzylinder mit ebenfalls 55,4 kW/75 PS und 3,3 l Hubraum. Faresin bringt den 6.26 mit 52 kW/70 PS aus einem Yanmar-Vierzylinder mit 3,3 l Hubraum auf Touren. Die Maschine kann mit ihrem Dieselverbrauch punkten: 7,28 l/h sind ein Bestwert für unseren Testzyklus mit schwerer (Erd-)Ladearbeit, Straßenfahrten und leichten Hofarbeiten. Vor allem bei den Ladearbeiten überzeugt die Maschine mit einem geringen Verbrauch von 5,6 l/h.
Mit rund 8,8 l/h erzielten die Maschinen von Manitou und JCB ebenfalls einen guten Wert beim Kraftstoffverbrauch auf dem gesamten Parcours. Gut 1,5 l mehr genehmigten sich der P 27.6 von Merlo und der KT 276 von Kramer — trotz des mit dem JCB identischen Motors. Bei Merlo ist zu berücksichtigen, dass der 27.6 als einzige Maschine auf der Straße 40 km/h erreicht. Der Kramer KT 276 kam bei Ladearbeiten zwar mit 6,5 l/h auf einen guten Wert, bei Straßenfahrten schnellt der Verbrauch aber auf 12,8 l/h. Kramer hat dafür mit 100 l zumindest auch den größten Dieseltank der Testgruppe. Deutlich weniger, nämlich nur 60 bzw. 63 l, fassen die Tanks des JCB bzw. des Manitou.
Die Teleskoplader von JCB bieten außerdem eine Auto-Stopp-Funktion: Sind bestimmte Parameter erfüllt (u. a. Standgas, Beleuchtung inaktiv, Arm eingefahren), schaltet der Motor nach drei Minuten automatisch ab.
Hydrostat für alle
Für die Übertragung der Kraft an die Räder sorgt bei allen Maschinen ein einstufiger Hydrostat. Zum Teil können zwar Stufen geschaltet werden — diese Regeln dann aber nur die Pedalspreizung bzw. den Pumpen-Schwenkwinkel und haben keine mechanische Auswirkung auf den Antriebsstrang oder die Zug- bzw. Schubkraft. Beim Kramer KT 276 kann der Fahrer zwischen drei Stufen (0-7, 0-15 oder 0-30 km/h) wählen. Die Maschine erreichte in unserem Vergleich mit 3 913 daN die höchste Zugkraft — trotz der großen Bereifung. Mit 3 912 daN konnten wir beim MLT 625-75 H von Manitou ebenfalls eine hohe Zugkraft ermitteln — mit der kleinen Bereifung 300/75 R 18.
Manitou bietet wie auch JCB zwei Fahrabereiche. Während bei Manitou über einen guten Taster auf dem Joystick zwischen den Bereichen gewechselt werden kann, muss bei JCB ein Kippschalter im Armaturenbrett betätigt werden. Bei Merlo und Faresin wird keine Abstufung angeboten — wir sind aber unter allen Bedingungen auch damit gut zurechtgekommen. JCB hat eine Maschine mit dem optionalen VariSpeed-Getriebe geliefert: Über ein zweites (Negativ-)Pedal links am Kabinenboden bzw. einen Handgashebel können Drehzahl und Fahrgeschwindigkeit unabhängig voneinander geregelt werden. Die Motordrehzahl und Pedalspreizung lässt sich neben der Maschine von JCB auch bei Manitou und Faresin einstellen — der KT 276 von Kramer wurde ohne diese Option angeliefert. Gerne hätten wir alle Maschinen als 40-km/h- Ausführung getestet. Als einziger Lader konnte der P 27.6 von Merlo diese Anforderung erfüllen, bei unserer Messfahrt auf gerader Strecke waren 38,4 km/h drin, bergab muss eingebremst werden.
Bei Manitou war zum Testzeitpunkt keine 40-km/h-Variante verfügbar, sodass wir mit 20 km/h (23 km/h gemessen) auskommen mussten. In der 40-km/h-Ausführung sorgen andere Achsen für etwas weniger Drehmoment an den Rädern. Für Faresin trat ebenfalls eine 20 km/h-Version in unserem Test an (24 km/h gemessen, 30 km/h sind optional möglich) und bei Kramer (optional) und JCB ist ab Werk bei 30 bzw. 34 km/h Schluss. Bei unseren Messfahrten erreichten beide Maschinen bei voller Drehzahl die 30-km/h-Marke. JCB schaffte die versprochenen 34 km/h nicht und der KT 276 von Kramer brauchte lange, um die Endgeschwindigkeit zu erreichen. Insgesamt wirkte der Fahrantrieb des Kramer recht träge, schon bei leichten Anstiegen fällt die Geschwindigkeit schnell um 10 km/h ab. Richtig spritzig ist dagegen der P 27.6 Top von Merlo.
Wer bremst...
Ein paar Worte müssen wir zu den Bremsen verlieren. Denn während bei den Maschinen von Manitou und Kramer die Hydrostaten bei schneller Bergabfahrt automatisch an der Maximalgeschwindigkeit begrenzen, rollen die Maschinen von Faresin und Merlo frei. Deutlich über 40 km/h sind mit dem P 27.6 damit kein Problem — aber definitiv nicht zu empfehlen. Es muss also aktiv mit der Bremse gearbeitet werden. Das gilt auch für den 525-60 von JCB.
Bei allen Maschinen ließen sich die Bremsen bei Ladearbeiten gut dosieren, und auch das Anfahren am Hang ohne vor- bzw. zurückrollen war problemlos möglich. Lediglich die Maschine von Kramer rollt im Standgas minimal vor, mit etwas Drehzahl aber kein Problem. Schön ist eine Auto-Hold-Funktion, die in dieser Klasse allerdings nur im Lader von Manitou zu finden ist: Sobald die Geschwindigkeit unterhalb 1 km/h fällt, aktiviert die Maschine automatisch die Parksperre — einzig bei ganz feinen Rangierarbeiten hätten wir uns gewünscht, die Automatik deaktivieren zu können. Bei den Leergewichten liegen die Maschinen dicht beisammen: Das Fliegengewicht bildet mit 4,8 t der MLT 625-75 H von Manitou, am anderen Ende der Skala liegt der 525-60 von JCB, der rund 700 kg mehr auf die Waage bringt. Beeindruckt hat uns der 60 mm starke Hauptrahmen der Maschine von Faresin, die mit gut 5 t im Mittelfeld liegt.
Klein und kompakt
Das enge Stalltor beim Ausmisten ist häufig der Maßstab für einen Teleskoplader in der Klasse der Testkandidaten — kompakte Abmessungen zählen. 2,00 m Durchfahrtshöhe reicht für alle Maschinen aus. Mit einer Ausnahme: Der von uns getestete Kramer KT 276 war insgesamt 2,16 m hoch. Allerdings bietet Kramer eine Besonderheit: Die Kabine kann auch ohne erhöhte Auflage-Konsolen geordert werden — 12 cm weniger sind so problemlos (auch nachträglich) möglich, in Verbindung mit einer kleineren Bereifung dann auch Abmessungen unter 2,00 m Höhe. Bei der Breite wirken sich die ausgewachsenen Räder der Dimension 400/70 R 20 aus: Im Vergleich zu den vier Klassenkollegen (1,97 bis 1,99 m) liegt die Breite des KT 276 bei 2,05 m, mit kleinerer Bereifung sind 1,96 m möglich. Hinzu kommen die (guten) großen Weitwinkelspiegel, die über die Peripherie hinausragen.
Lenkungsfunktion
Wie auch ihre großen Brüder bieten die fünf Testkandidaten Allradlenkung. Allerdings ist die Umstellung der Lenkarten außer beim JCB 525-60 wenig komfortabel. Während bei JCB elektronisch per Drehschalter einfach zwischen den Lenkarten gewechselt werden kann und sich die Räder selbst zentrieren, gibt es bei Kramer weder eine Automatik noch eine Anzeige. Die Ausrichtung erfolgt per Endlagensynchronisation, die Räder müssen gegen den Endanschlag gelenkt werden. Dafür ist die Lenkung auch im Standgas schön leichtgängig. Merlo arbeitet mit einem Überströmventil, auch hier müssen die Räder gegen den Anschlag gelenkt werden. Manitou bietet dem Fahrer des MLT 625-75 H eine schöne Anzeige, um die Räder parallel auszurichten.
Genauso beim 6.26 Classic 52 von Faresin: Die Räder müssen bei Umstellung manuell ausgerichtet werden, zwei grüne Leuchtbalken im Armaturenbrett geben dabei eine gute Orientierung. Leider „driftet“ die Lenkung mit der Zeit auseinander, sodass die Räder nach ein paar Stunden Hofarbeit neu ausgerichtet werden müssen. Und der Wendekreis ist nach links (9,27 m) deutlich größer als nach rechts (7,87 m). Einen engen Wendekreis erreichen Merlo mit 7,18 m und Kramer mit 7,16 m, noch enger um die Ecken zirkelt mit 6,75 m der MLT von Manitou. Das Mittelfeld bildet der JCB (8,66 m).
Noch ein paar Worte zur Bereifung: Hier sollten Sie als Endkunde genau überlegen, welche Einsätze die Maschine übernimmt. Eine interessante Alternative sind die breiten, runderneuerten Reifen der Dimension 435/50 R 19.5 auf dem Lader von Faresin (optional, Standard wäre 12.5 -16) die uns auf festem Untergrund und Grünland/Stoppeln gut gefallen haben. Die kleine AS-Bereifungen auf den Maschinen von Merlo und Manitou bieten kompakte Abmessungen und gute Wendigkeit, während die Maximal-Bereifungen auf den Maschinen von JCB (340/80 R 18) und Kramer (400/70 R 20) auch beim Einsatz auf dem Acker eine gute Figur machen — gleichzeitig reduzieren sie allerdings auf festem Untergrund die Schubkraft.
Zwischenfazit
Trotz ihrer kompakten Abmessungen sind 6 m Hubhöhe und Hubkräfte um 3 000 daN mehr, als viele Frontlader schaffen. Der KT 276 von Kramer sticht optisch aus der Testgruppe hervor. Mit großer Bereifung und hochgesetzter Kabine ist er in der Liga der großen Brüder angesiedelt.
Faresin hat den 6.26 Classic 52 mit einer interessanten Bereifung geliefert. Mit 40 km/h und einem spritzigen Fahrantrieb war der Merlo P 27.6 flott unterwegs, der JCB 525-60 erreichte mit 6,37 m die größte Hubhöhe im Werkzeugdrehpunkt. Und trotz der kompakten Abmessungen bot der Manitou MLT 625-75 H Elite Spitzenwerte bei den Hubkräften.
Verbesserungspotenzial bieten die meisten Maschine bei der Werkzeugführung — Auskippwinkel und Parallelführung erzielten bei unseren Messungen nicht bei allen gute Ergebnisse.
Welche Kritikpunkte oder auch schöne Details rund um die Handhabung und Bedienung der Maschinen uns während des Test aufgefallen sind, zeigen wir Ihnen in der nächsten Ausgabe bzw. in Teil 2 unseres Teleskoplader-Vergleichs.