Als Häckseltransportwagen ist der GX 440 zu gebrauchen, aber allein für diese Nutzung zu schade bzw. zu teuer. Dafür gibt es bei Krone den TX.
So viel sei schon vorab gesagt: Der Testwagen kostet in der Grundausstattung als Tandemwagen gut 124.000 Euro, in getesteter Tridemvariante mit fast allen Optionen sage und schreibe über 198.000 Euro. Ein vergleichbarer TX-Häckseltransportwagen kommt laut Liste auf 102.000 Euro, also etwa 25 % weniger als der Bandwagen. So gilt es auszuloten, was der GX auf dem Betrieb mehr kann als der Häckselwagen.
Das von uns getestete Modell GX 440 hat laut Krone ein Nennvolumen von 44 m³ ohne die Dosierwalzen. Der Wagen war mit dem elektronisch zwangsgelenkten Tridemaggregat versehen. Leer brachte der GX damit 11,6 t auf die Waage. So bleibt eine Nutzlast von 19,4 t bei einem zulässigen Gesamtgewicht von 31 t — inklusive 4 t Stützlast auf der Deichsel. Diese ist serienmäßig mit einer K80-Kalotte versehen, und für die Zwangslenkung war eine zusätzliche K50 zu kuppeln.
Zukünftig bedient sich Krone sicher auch der kontaktlosen Zwangslenkung. Bereits jetzt ist die hydraulische Knickdeichsel mit einem Winkelsensor versehen, der den Wagen (einmal eingestellt) nach jeder automatischen Entladung in die waagerechte Stellung bringt. Die Vorteile der Knickdeichsel mit Bezug auf Federung, einfachem Anhäckseln und leichtem An- und Abbau bleiben. Fehlt eigentlich nur noch die externe Bedienung dieser Funktion.
Jetzt bestellen und weiterlesen!
profi - Das Fachmagazin für Landtechnik
Upgrade für Heftleser
Heftleser? Jetzt günstig upgraden!
27,00 EUR
/
Jahr
Profitieren Sie vom nahtlosen Überang zwischen Heft und Website
Zugang zu sämtlichen Inhalten auf profi.de
Zugriff auf alle profi Ausgaben und Sonderhefte (Digital)
Als Häckseltransportwagen ist der GX 440 zu gebrauchen, aber allein für diese Nutzung zu schade bzw. zu teuer. Dafür gibt es bei Krone den TX.
So viel sei schon vorab gesagt: Der Testwagen kostet in der Grundausstattung als Tandemwagen gut 124.000 Euro, in getesteter Tridemvariante mit fast allen Optionen sage und schreibe über 198.000 Euro. Ein vergleichbarer TX-Häckseltransportwagen kommt laut Liste auf 102.000 Euro, also etwa 25 % weniger als der Bandwagen. So gilt es auszuloten, was der GX auf dem Betrieb mehr kann als der Häckselwagen.
Das von uns getestete Modell GX 440 hat laut Krone ein Nennvolumen von 44 m³ ohne die Dosierwalzen. Der Wagen war mit dem elektronisch zwangsgelenkten Tridemaggregat versehen. Leer brachte der GX damit 11,6 t auf die Waage. So bleibt eine Nutzlast von 19,4 t bei einem zulässigen Gesamtgewicht von 31 t — inklusive 4 t Stützlast auf der Deichsel. Diese ist serienmäßig mit einer K80-Kalotte versehen, und für die Zwangslenkung war eine zusätzliche K50 zu kuppeln.
Zukünftig bedient sich Krone sicher auch der kontaktlosen Zwangslenkung. Bereits jetzt ist die hydraulische Knickdeichsel mit einem Winkelsensor versehen, der den Wagen (einmal eingestellt) nach jeder automatischen Entladung in die waagerechte Stellung bringt. Die Vorteile der Knickdeichsel mit Bezug auf Federung, einfachem Anhäckseln und leichtem An- und Abbau bleiben. Fehlt eigentlich nur noch die externe Bedienung dieser Funktion.
Jetzt bestellen und weiterlesen!
profi - Das Fachmagazin für Landtechnik
Upgrade für Heftleser
Heftleser? Jetzt günstig upgraden!
27,00 EUR
/
Jahr
Profitieren Sie vom nahtlosen Überang zwischen Heft und Website
Zugang zu sämtlichen Inhalten auf profi.de
Zugriff auf alle profi Ausgaben und Sonderhefte (Digital)
Das System des Bandwagens ist einfach: Die Frontwand ist mit dem 3,8 mm starken Gewebeband am Boden verschraubt. Das Band ist mit einer zweifachen Flachgliederkette verbunden, die unter den Wagen geführt, vorne über die Ritzel der Ölmotoren laufend, wieder mit der Frontwand verschraubt ist. Die Übergänge der Bandenden zur Frontwand und zur Flachgliederkette erfolgen per geschraubter Leiste mit dreifacher Kantung. Damit besteht eine feste Verbindung von Wand, Band und Flachgliederkette.
Diese Verbindung steht permanent unter Spannung. Krone gibt eine Bruchlast beim Band von 100 t an, die beiden Flachgliederketten haben je 25 t. In unserem Test hat das Band in jedem Fall gehalten, auch wenn der Wagen innerbetrieblich mal überladen wurde (Mist, Getreide, Kompost).
Das Band wird mit zwei synchronisierten Ölmotoren nach hinten gezogen, die vorne am Wagen installiert sind. Die beiden Flachgliederketten samt Ritzel besitzen immer eine feste Verbindung. Über die Umdrehungen der Welle vorne weiß die Elektronik damit genau, wie weit die Frontwand nach hinten gezogen ist.
Das ermöglicht eine exakte Entladung in Abhängigkeit des Weges — „Exact Unload“ nennt Krone das. Dank Radsensoren zieht die Hydraulik das Band so schnell, wie der Fahrer es zuvor programmiert hat.
Mit 180 Euro ist die Ausstattung günstig, wenngleich wir sie in der Praxis kaum genutzt haben. Denn der Fahrer auf dem Silo kennt in der Regel kaum die Länge vorher. Zudem gibt der Walzfahrer etwaige Entladezonen gerne per Funk preis.
In 60 Sekunden entladen
Die Entladegeschwindigkeit überzeugt, egal bei welchem Ladegut: Wenn der Fahrer will, ist die Ladung in weniger als 60 Sekunden gelöscht (ohne Dosierwalzen). Natürlich kann die Entladegeschwindigkeit auch gedrosselt werden. Das ist im Terminal einfach zu justieren, bzw. selbst über die Fernbedienung (1.500 Euro) einstellbar.
Diese Option empfehlen wir, weil der GX mit Sicherheit auf ihrem Betrieb auch von hinten mit Ballen, Paletten oder sonstigem Stückgut be- oder auch dosiert entladen werden soll. Als Fahrer steht man hinten am Wagen und kann das Band dosiert anlaufen lassen, die Klappe betätigen oder eben die Ladung in den Wagen ziehen — super! Einzig die Reichweite der Funkfernbedienung ist begrenzt, was Krone zukünftig verbessern will.
Wir haben Kartoffeln auf ein Förderband über die 20 x 25 cm große Kornklappe entladen. Das funktionierte tadellos. Ein großer Vorteil hierbei: Die empfindlichen Knollen werden nicht gepresst, sondern dank umlaufendem Band direkt gefördert. Eine weitere Stärke des Bandsystems ist, dass in niedrigen Gebäuden oder Toren entladen werden kann, ohne dass Gefahr besteht, mit dem Dach zu kollidieren.
Einsicht
Die Einsicht in den Wagen ist über die große Plexiglasscheibe gut, wenn die Scheibe sauber ist. Morgentau, Maischmiere oder Dreck verlangen zeitweilig eine Reinigung mit dem Hochdruckreiniger. Alternativ ein Gitter einzubauen, wie bei einem Häckselwagen macht keinen Sinn, weil zu viel Material vor die Frontwand fallen könnte und der Wagen damit weder getreide- noch rapsdicht ist. Die Knickdeichsel hilft bei schlechter Sicht: Ganz abgesenkt kann der Fahrer auch über die Frontwand durch das klappbare Gitter in den Wagen schauen — abhängig von der Sitzhöhe natürlich.
Restmengen, die mit der Frontwand nach vorne geschoben werden, fallen durch die gelaserten Löcher im Boden oder werden bis nach vorne vor den Wagen gefördert. Im schlechtesten Fall gelangt das Material auf die Rückseite des umlaufenden Bandes. Dann räumen Abstreifer unter dem Wagen das Band zu großen Teilen frei.
Zusätzlich sind auf beiden Seiten des Bandwagens Luken zu öffnen, durch die man die Unterseite des Bandes reinigen oder aber auch die Abstreifer kontrollieren und reinigen kann. Zwischen der Umlenkrolle und dem Band baute sich bei uns wenig Material auf.
Wasserdicht?
Getreide, Mais, Kartoffeln, Häckselgut stellen den GX vor keine Herausforderungen. Selbst bei Raps rieseln laut Praktiker nur einige Körner beim Entladen vor die Frontwand. Dafür muss die Polyurethandichtung der Abschiebewand zur Außenwand aus Sandwichpanelen sauber eingestellt sein. Und nur damit Sie uns nicht falsch verstehen: Wir haben den unteren Teil des GX bei abgesenkten Seitenteilen mit Raps gefüllt. Denn dann ist der Laderaum immer noch 30 m³ groß.
Stichwort hydraulische Seitenwände: Wer plant, mit dem GX Rüben oder Gemüse jeglicher Art zu transportieren, dem empfehlen wir diese Option (6.500 Euro) in jedem Fall. Zwei Gleichlaufzylinder schieben die linke oder rechte Wand 60 cm auf und ab und reduzieren so die Überladehöhe auf 3,35 m. Spielerei aber dennoch hilfreich: Auch beim Anhäckseln kann eine Seitenwand in Kurven abgesenkt werden. Die Trefferquote für den Häckslerfahrer erhöht sich merklich — von der besseren Sicht auf den Wagen ganz abgesehen.
Nachteil der hydraulischen Bordwände ist die Laderaumabdeckung. Diese ist seitlich angebracht und deckt den Wagen bei ausgehobenen Bordwänden ab. Dann aber ist der Spalt zwischen Wand und Abdecknetz groß, zumal die Profile zwar keilförmig, aber dennoch breit geformt sind und so Futterreste darauf liegen bleiben.
Das mag man verzeihen, aber leider verkeilen sich diese Reste am hinteren Wagenteil auch in der Kinematik der Aushubzylinder für die Heckklappe. Hier sorgen sie im Laufe eines GX-Lebens für Korrosion und eine erschwerte Reinigung. Krone gelobt eine bessere Abdichtung.
Mit oder ohne Dosierwalzen
Bei der Heckklappe und den Dosierwalzen gibt es zwei Seiten der Medaille. Die Heckklappe öffnet schön weit und vor allem kompakt nach oben ohne großen Überstand nach hinten, damit eine Beladung von hinten ermöglicht wird.
Die optionalen Dosierwalzen (12.000 Euro Aufpreis) können bei Nichtgebrauch in der Heckklappe verbleiben. Dafür wird erst die Kette auf der linken Wagenseite vom Antriebsrad genommen, danach müssen nur vier Spannschlösser umgeschraubt werden: Schon öffnet die Klappe 20 cm weiter vorne und die Dosierwalzen schwenken mit dem hinteren Klappenteil nach oben. Mit der am Wagen integrierten Alu-Teleskopleiter dauert der Wechsel rund 15 bis 20 Minuten. So weit so gut.
Doch mit den Dosierwalzen in der Heckklappe steigt die Belastung auf die Klappenkinematik. Wird z. B. beim Häckseltransport ein zu hoher Turm aufgebaut, verfängt sich das Material in den hochgeschwenkten Dosierwalzen. Auch beim Einsatz in der Rüben- und Kartoffelernte ist uns aufgefallen, dass sich Knollen in den offenen Dosierwalzen sammeln. Damit steigt das Gewicht der Heckklappe und die Belastung auf Bolzen und Zylinder zusätzlich.
Bei unserem Testmodell lösten sich bereits Schweißnähte am Bolzen. Krone hat die Ausführung und Kinematik aber schon verstärkt. Aufgrund der sehr gleichmäßigen Entladung, ohne das Material zu pressen, empfehlen wir, auf die Dosierwalzen zu verzichten. Krone bietet dafür Blindbleche an, um die Dosierwalzen auszubauen.
Komplex aber einfach
Der GX ist komplexer aufgebaut als ein TX — das ist klar. Die Isobus-Steuerung mit integrierter Waage hält sämtliche Funktionen auf dem Schlepperdisplay parat und lässt eine Vielzahl von Automatiken zu. Für den Einsteiger reicht in der Regel der Button für die automatische Entleerung: Der Unterfahrschutz fährt hoch, die Klappe öffnet sich und der Entladevorgang beginnt mit der eingespeicherten Entladegeschwindigkeit.
Ist der Wagen leer, reicht ein zweiter Druck und die Klappe schließt, das Band fährt samt Frontwand zurück, und der Unterfahrschutz hydraulisch herunter (bzw. spätestens bei 20 km/h) — schön einfach. Nur die Symbolik einiger Funktionen könnte noch verbessert werden, damit sie sich noch intuitiver bedienen lassen.
Genaue Waage
Für 4.600 Euro gibt es bei Krone eine integrierte elektronische Waage. Über Kraftmessbolzen erfasst die Software die Zuladung. Für nur gut 700 Euro gibt es ein Manometer vorne am Wagen, vom angezeigten Druck lässt sich dann auf die Zuladung schließen. Ist die digitale Variante einmal kalibriert, arbeitet sie sehr genau. Bei einem Tageseinsatz in der Maisernte mit 500 t bewegter Menge betrug der Messfehler zwischen geeichter Fahrzeugwaage und Krone-Terminal gerade einmal 100 kg! Allerdings muss der Fahrer wissen, dass das Fahrzeug für die Wiegung gerade und ungebremst stehen muss. Die programmierte Automatik, das Gewicht beim Öffnen der Heckklappe zu erfassen, funktioniert daher nur bedingt.
Summenfunktionen, Tagesmengen und auch die maximale Zuladung mit Alarmsignal: Die Software bietet schier unendliche Möglichkeiten! Apropos Software: Unser Testwagen war mit der Telemetrieeinheit SmartTelematics ausgerüstet. Hier hat der Disponent den Wagen über mykrone.green oder per App jederzeit im Auge.
Weitere Details
Das Bandsystem ist bis auf wenige Schmiernippel wartungsfrei.
Das Waschen eines Bandwagens ist komplex.
Für Erde und Gesteinsbrocken ist der GX natürlich nicht freigegeben.
Fazit
Das Bandsystem erlaubt einen sehr universellen Einsatz vom Häckseltransport bis hin zu Hackfrüchten und Palettenware. Insbesondere Hackfrüchte, die in Hallen abgeladen werden sollen, spielen dem System in die Karten. Die Fahrstabilität ist sehr gut. Die Dosierwalzen machen den Wagen flexibel, aber bei Nichtgebrauch empfehlen wir den Ausbau. Krone wird das Angebot zukünftig nach unten erweitern.
Praktikerurteile: Ein Mietenmacher
Jens Köpke von der Lohnunternehmen Köpke KG hat seit 2023 einen GX 520 im Einsatz. Das Fahrzeug wird für jegliches Häckselgut sowie für den Kartoffel- und Rübentransport eingesetzt.
Köpke ist vom System des GX überzeugt: „Beim Rübentransport haben wir noch nie schönere Mieten gebaut als mit dem GX. Außerdem ist das System schonend für den Kartoffel-Transport in unsere Sturzbunker. Hier haben wir am Unterfahrschutz noch eine Gummilippe nachgerüstet, damit weniger Kartoffeln unter die stabilen Achsen rollen. Eine Kartoffelklappe kommt bestimmt noch“, ist Köpke überzeugt. „Probleme bei der Abdichtung kennen wir kaum. Wenn beim Rapstransport ein paar Körner bei der Entladung nach vorne herausrieseln, kann ich da gut mit leben. Wir lassen jetzt noch eine Waage nachrüsten, und das Band wird auf aktuellen Serienstand gebracht. Die Bedienung ist einfach, wenn die Menüstruktur einmal erläutert wurde.“
Weiß den GX zu nutzen
Ingo Janssen von der Janssen GmbH & Co. KG Rhede/Ems ist vom Nutzen des GX bzw. vom System überzeugt. „Wir nutzen den GX für Mist, separierte Gärresten unserer Biogasanlage oder als universelle Transportlösung im Lohnunternehmen.“ Die Dosierwalzen haben wir ausgebaut. Janssen überlegt neben dem GX in einen KX-Schubbodenauflieger von Knapen zu investieren. „Der Agrar-Lkw gewinnt bei uns zunehmend an Bedeutung. Daher der Wechsel vom GX zum Schubboden. Das System Bandwagen als Auflieger für einen Lkw wäre für unseren Betrieb ebenfalls eine sehr gute Alternative“, so der Praktiker.