Ebenso wie es bei den Leistungsdaten und Messwerten gibt es auch bei der Handhabung und beim Einsatz der vier Radlader deutliche Unterschiede. Dabei geht es nicht (nur) „um besser oder schlechter“, sondern auch darum, die Stärken der Lader herauszufiltern, die für einen Betrieb wichtig sind.
Im besten Fall muss man nicht ständig auf- und absteigen, zu vermeiden ist das aber nicht immer. Daher sind vernünftige Aufstiege und Griffe hilfreich. Einen guten Aufstieg bietet Volvo: Die unterste Stufe ist bequem zu erklimmen und für eine bessere Trittsicherheit um 15 Grad nach außen geneigt. Drei Stufen führen mit Hilfe von guten Handläufen in die Kabine.
Der Aufstieg beim Claas Torion ist angenehm breit und hat ordentliche Handläufe. Der Weg zum Sitz des JCB-Laders war uns zu steil, und die Tür macht den Raum auf der linken Seite eng. Gut erreichbar ist die Kabine von New Holland, deren Aufstieg erträglich steil ist und gute Griffe hat.
Im Mittelpunkt der Arbeit steht der Fahrerplatz, vor allem der bzw. die Bedienhebel. Die Betätigung des Hubgerüsts und der Werkzeugfunktionen sowie die Werkzeugverrieglung und der Fahrtrichtungswechsel sind die häufigsten Bedienschritte.
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Ebenso wie es bei den Leistungsdaten und Messwerten gibt es auch bei der Handhabung und beim Einsatz der vier Radlader deutliche Unterschiede. Dabei geht es nicht (nur) „um besser oder schlechter“, sondern auch darum, die Stärken der Lader herauszufiltern, die für einen Betrieb wichtig sind.
Im besten Fall muss man nicht ständig auf- und absteigen, zu vermeiden ist das aber nicht immer. Daher sind vernünftige Aufstiege und Griffe hilfreich. Einen guten Aufstieg bietet Volvo: Die unterste Stufe ist bequem zu erklimmen und für eine bessere Trittsicherheit um 15 Grad nach außen geneigt. Drei Stufen führen mit Hilfe von guten Handläufen in die Kabine.
Der Aufstieg beim Claas Torion ist angenehm breit und hat ordentliche Handläufe. Der Weg zum Sitz des JCB-Laders war uns zu steil, und die Tür macht den Raum auf der linken Seite eng. Gut erreichbar ist die Kabine von New Holland, deren Aufstieg erträglich steil ist und gute Griffe hat.
Im Mittelpunkt der Arbeit steht der Fahrerplatz, vor allem der bzw. die Bedienhebel. Die Betätigung des Hubgerüsts und der Werkzeugfunktionen sowie die Werkzeugverrieglung und der Fahrtrichtungswechsel sind die häufigsten Bedienschritte.
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Beim Claas Torion 1611 P gibt es einen schlanken Bedienhebel, der sehr gut in der Hand liegt. Für die Ansteuerung weiterer Funktionen sind darauf zwei Taster, ein kleiner Kreuzhebel mit Proportional-
Funktion und auf der Vorderseite ein Kippschalter für die Fahrtrichtung. Die Funktionen lassen sich sehr präzise dosieren und sehr gut mischen.
Die Ver- und Entriegelung der Werkzeuge hat Claas mit einem Taster gelöst, der in zwei Richtungen betätigt wird. Ist die Verriegelung offen, ertönt ein Warnton. Zusätzlich informieren zwei kleine Stifte an der Verriegelung, die aber schlecht zu erkennen sind. Die übrige Bedienung verteilt sich auf ein farbiges Touchscreen-Terminal und Softkey-Tasten rechts vom Fahrersitz. Teilweise sind die Tasten von der Armlehne verdeckt — das betrifft aber nur die weniger relevanten Tasten. Die Schalter-Symbole erschließen sich nicht alle auf den ersten Blick, und auch die Bestätigungs-LED sind zumindest bei Sonneneinstrahlung nicht gut erkennbar. Das Terminal bietet umfangreiche Einstellmöglichkeiten, die man aber nicht täglich benötigt.
JCB: Guter Standard
Der Joystick des JCB 435 S liegt gut in der Hand, auch die zusätzlichen Taster lassen sich mit den Fingern bequem erreichen. Die Funktionen sind ordentlich ansteuer- und mischbar. Zum Werkzeugwechsel wird der Freigabe-Taster betätigt und dann mit der dritten Funktion die Verriegelungsbolzen verschoben. Die Bolzen sind aus der Kabine gut erkennbar.
Die Fahrtrichtung wählt man am Lenkstockschalter oder am Bedienhebel. Auf dem rechten A-Holm befinden sich alle Bedientaster für die Arbeit. Die Aktivierungs-LED sind bei allen Lichtverhältnissen gut sichtbar und blenden trotzdem nicht.
New Holland: Für starke Arme
Der Bedienhebel des New Holland W 170 D ist relativ schwergängig. Er erlaubt zwar auch eine präzise Steuerung sowie eine gute Erreichbarkeit der Taster, aber der größere Widerstand fällt an langen Tagen auf. Der Werkzeugwechsel erfolgt per Tastendruck, die Bolzen fahren zurück, das Terminal zeigt eine rot leuchtende Diode und einen Warnhinweis, zusätzlich fahren rote Bolzen an der Verriegelung aus. Uns hat diese Lösung gut gefallen. Für die Änderung der Fahrtrichtung kann man zwischen Lenkstockschalter und Kippschalter auf dem Bedienhebel wählen.
Rechts unten am A-Holm befinden sich alle wichtigen Bedientasten, die Symbole auf den Elementen sind eindeutig, die Beleuchtung ist gut. Gut gefallen haben uns drei frei belegbare Funktionstasten neben dem Bedienhebel. Ein Farbdisplay oben am rechten A-Holm informiert über alle Einstellungen, leider spiegelt es manchmal.
Volvo: Kleiner Joystick
Den kleinsten Bedienhebel bietet Volvo auf dem L 90 H. Die sehr kleine Form ist zunächst ungewöhnlich, man lernt sie aber sehr schnell zu schätzen. Der Joystick liegt sehr gut in der Hand und lässt sich auf verschiedene Arten ermüdungsarm gut greifen. Die Steuerung erfolgt präzise, aber die Funktionen lassen sich nicht mischen. Das ist recht nachteilig.
Zum Wechsel der Fahrtrichtung muss man immer auf das Tastenfeld rechts vor dem Hebel umgreifen oder den Lenkstockschalter nutzen — das geht eleganter. Gut gelöst ist auch hier der Werkzeugwechsel per Taster plus Sicherheitsklinke. Im Terminal wird ein Warnsymbol sichtbar und am Werkzeugträger fährt ein sehr gut sichtbares, rot lackiertes Stahlseil aus.
Volvo bietet noch ein altbewährtes Armaturenbrett mit Informationen und Einstellmöglichkeiten für die wichtigsten Fahrzeugfunktionen. Die Zusatzfunktionen werden rechts auf dem A-Holm per Kippschalter bedient — leider sind deren Statusleuchten nicht immer gut zu erkennen.
Bequem sitzen, gut steuern
Volvo stattet den L 90 H mit einem luftgefederten Isri-Sitz aus, der jeweils eine dreistufige Belüftungs- und Heizfunktion hat. Eine Besonderheit ist die abklappbare linke Armlehne mit Joystick-Lenkung, die jedoch immer erst aktiviert werden muss. Mit etwas Übung ermöglicht sie ein ergonomisches Arbeiten bei gleichzeitig präziser Ansteuerung. Der Sitz ist ebenso wie die Armlehnen individuell auf den Fahrer einstellbar. Das Lenkrad hat einen Knauf für zügiges Lenken, es lässt sich in Höhe und Neigung einstellen. Im Fußraum gibt es rechts ein Gas-/Fahrpedal sowie rechts und links der Lenksäule je ein Bremspedal. Ein Fußtaster für die Differenzialsperre befindet sich links neben der Lenksäule. Die ergonomische Anordnung der Pedale ist gut, die Dosierbarkeit in Ordnung.
Auf dem JCB 435 S befindet sich ein luftgefederter KAB-Sitz mit Heizung und Belüftung sowie Lederflächen an beanspruchten Stellen. Er ist vielfach verstellbar, gleiches gilt für die Armlehnen bzw. die Unterarmauflage am Bedienhebel. Das Lenkrad mit Lenkknauf ist in Höhe und Neigung verstellbar. Rechts gibt es ein Gas-/Fahrpedal, links ein Bremspedal. Die Stellung der Pedale war für uns zu steil, dosieren lassen sie sich aber sehr gut.
Claas setzt auf einen luftgefederten und beheizbaren Sitz von Grammer. Die Armlehnen sind mehrfach einstellbar, vor allem rechts. Das Lenkrad ist in der Höhe sowie der Neigung verstellbar (optional ist eine Joystick-Lenkung verfügbar). Auch bei Claas gibt es nur zwei Pedale — links das Brems-/Inchpedal, rechts das Gas-/Fahrpedal. Die Winkel sind günstig gewählt, die Bremse reagiert sehr direkt. Das hydrostatische Getriebe bremst sich selbst, so dass die Bremse in der Regel nur im Straßenverkehr oder in Notsituationen benötigt wird.
Auch bei New Holland gibt es einen Luftsitz von Grammer, der etwas besser ausgestattet ist. Er erfüllt alle Anforderungen an die Verstellung. Dies trifft auch auf die Armlehnen zu. Nicht so gut gefiel das Lenkrad, es ist nur in der Neigung verstellbar. Neben dem ergonomisch positionierten Brems- und Gas-/Fahrpedal gibt es links einen Tritt-Schalter für die Differenzialsperre.
Automatikfunktionen
Alle Lader bieten zahlreiche, sensorbasierte Automatikfunktionen, in erster Linie für die Schwingenposition: Einige Tasten betätigen, und schon kann die Höhe nach oben und unten sowie der Ein- und Auskippwinkel des Werkzeugs vorgegeben werden. Das ist vor allem bei stets wiederkehrenden Schaufelpositionen wie beim Mistladen oder Schüttgutumschlag vorteilhaft. Beim Claas Torion lassen sich alle gewünschten Positionen abspeichern, dafür braucht es aber drei verschiedene Tasten zum Aufrufen, Einstellen und Bestätigen.
Einfacher geht es bei Volvo, wo man nur die gewünschte Taste lange drücken muss, die Schwinge bzw. das Werkzeug in die gewünschte Position fährt und auf derselben Taste dann wieder bestätigt und gleichzeitig speichert. Ähnlich funktioniert das bei JCB und New Holland. Hier lassen sich aber nur eine untere Schaufelstellung und eine obere Schwingenstellung abspeichern — für unsere Praxiseinsätze hat das aber immer ausgereicht.
Thema Wartung
Eine einfache Wartung haben sich alle Hersteller auf die Fahnen geschrieben, sie setzen das Thema aber unterschiedlich um. New Holland stattet den Lader serienmäßig nicht mit einer Zentralschmieranlage aus und argumentiert, dass das in der Kundschaft in aller Regel nicht nachgefragt sei. Optional ist allerdings eine Anlage lieferbar, sie kann bei Bedarf auch nachgerüstet werden. Statt Zentralschmierung bietet der W 170 D einen sehr guten Schmierplan sowie überall sehr gut zugängliche Schmierpunkte.
Alle anderen Testteilnehmer setzen auf eine Zentralschmieranlage, die wir im landwirtschaftlichen Einsatz auf jeden Fall empfehlen würden. Die Anlagen sind allesamt gut zugänglich.
Was die Zugänglichkeit der übrigen Wartungspunkte angeht, zeigt sich das Teilnehmerfeld recht einheitlich. Grundsätzlich sind alle Stellen ordentlich zugänglich. Bei Claas öffnet die Motorhaube ohne elektrische Unterstützung — für den schnellen Blick fanden wir das angenehmer als die elektrisch unterstützte Haubenöffnung der drei übrigen Testkandidaten. Bei Claas und New Holland sind die Wartungsstellen
darunter teilweise auch von oben zugänglich, dafür gibt es dann passende Aufstiege und Tritte. Außerdem muss man hier auch nur selten ran. Bei Volvo und JCB kann man alle Wartungspunkte vom Boden aus erreichen, auch wenn man sich dafür hier und dort etwas strecken muss — grundsätzlich ist das aber die sicherste Variante.
Fazit
Wir haben vier Lader der 15-t-Klasse miteinander verglichen. Im vorherigen Heft (profi 2/2024) ging es um die Leistungsdaten. In dieser Ausgabe haben wir die Handhabung und den Einsatz der Radlader bewertet. Dabei zeigt sich: Es geht nicht immer nur um Motorleistung, auch andere Parameter sind wichtig.
Claas Torion 1611 P — der Smarte
Den Torion 1611 P baut Liebherr für Claas. Man merkt ihm die gelungene Anpassung an die landwirtschaftlichen Erfordernisse an. Dazu gehören z. B. die Motorleistung, der geräumige Aufstieg und die nach hinten öffnende Tür. Sehr gut sind auch die Stege und Griffe rund um die Kabine. Positiv fallen zudem die mit Knebelverschlüssen einfach arretierbaren Kotflügelverbreiterungen auf.
Im Einsatz haben wir die gute Abstimmung von Motor und Getriebe schätzen gelernt — insbesondere die schnelle und einfache Einstellung der Zielgeschwindigkeit, die dann eine angepasste Pedalspreizung ermöglicht. Gleiches gilt für die Hydraulikanlage, die wir beim Siloeinsatz als leistungsfähig, sehr präzise und leicht ansteuerbar kennengelernt haben.
Obwohl wir uns eine noch etwas höhere Sitzposition gewünscht hätten, war die Sicht nach vorne und hinten in Ordnung. Subjektiv wirkt die Kabine aber relativ klein, insbesondere im Fußbereich. In Ordnung sind auch die zur Verfügung stehenden Ablagefächer, Netze und Lademöglichkeiten z. B. für das Handy.
Alle Wartungsstellen sind gut zugänglich, das gilt vor allem auch für den Diesel- und AdBlue-Tank auf der rechten Fahrzeugseite. Als einziger Hersteller im Test verzichtet Claas auf die elektrische Unterstützung zur Öffnung der Motorhaube. Beim Waschen haben wir keine besonderen Verschmutzungspunkte festgestellt.
Der Claas Torion 1611 P ist ein smarter Radlader mit großzügiger Ausstattung. Das Bedienmenü erfordert Übung, bietet dann aber eine Fülle an Möglichkeiten. Auf dem Silohaufen bietet er Kraft und Präzision, der Namenszusatz P für Power macht sich bemerkbar. Für die übrigen Arbeiten würden auch weniger PS reichen. Der Netto-Listenpreis ist mit fast 367.000 Euro sehr stattlich.
Der JCB 435 S ist zum Schieben gebaut und auf dem Silohaufen zu Hause. Hier braucht sich hier vor Schleppern mit gleicher oder höherer Motorleistung zu verstecken. Die Schwinge bietet bauartbedingt die beste Sicht auf die Werkzeugmitte, bei großen Arbeitsbreiten können die Werkzeugzylinder aber die Außenkanten des Werkzeugs verdecken.
Weiterer Vorteil der Schwinge ist, dass sich wenig Material ablagert und auch klebriges, faseriges Gut wie Mist sie kaum verschmutzt. Gut angekommen ist bei uns das blaue Blinklicht, dass das Fauchgeräusch beim Rückwärtsfahren unterstützt. Diese Kombination warnt gut, ohne zu nerven.
Die Kabine ist groß und geräumig, es gibt ausreichend Stau- und Ablagemöglichkeiten sowie Ladebuchsen z. B. für das Handy. Die Übersicht ist zu allen Seiten gut, vor allem weil der Fahrer eine hohe Sitzposition hat. Die Kabine bietet reichlich Platz, insbesondere auch Beinfreiheit. Die Kühlbox ist die einzige, die im Wintereinsatz auch heizen kann. Die Klimaanlage der Testmaschine war dagegen nicht so leistungsfähig, wie wir es uns gewünscht hätten. JCB will das prüfen.
Die Bedienung ist logisch und verständlich. Nur die Präzision der Schwingen- und Werkzeugansteuerung ist verbesserungsfähig. Das Display der Rückfahrkamera ist auf Höhe der Spiegel angebracht und liegt damit im Blickfeld. Die Haube öffnet sich elektrisch, die wichtigsten Wartungsstellen sind gut zugänglich.
Beim JCB 435 S bleiben in Sachen Schubkraft keine Wünsche offen — hier bietet er Kraft pur. Insgesamt ist der Lader für die Landwirtschaft gebaut und auf entsprechende Einsatzzwecke abgestimmt. Den Listenpreis ohne Mehrwertsteuer für den 435 S beziffert JCB mit immerhin gut 287.000 Euro.
Dank Long Reach-Schwinge mit Z-Kinematik und hoher Sitzposition bietet der New Holland W 170 D beim Maisschieben die beste Sicht auf die ge- samte Breite der Silogabel. Man merkt ihm seine im Vergleich geringe Motorleistung an. Wenn stramm geschoben werden muss, leidet die Leistungsfähigkeit. Und die Präzision der Hydraulik nimmt ebenso ab, wenn die Drehzahl sinkt. Daran ändert auch der maximale Betriebsmodus wenig.
Für alle anderen Arbeiten reicht der spritsparende Smart-Modus. Schön, dass man so einfach auf die Gegebenheiten reagieren kann. Gut gefallen haben uns auch die drei frei belegbaren Funktionstasten.
Die Haube öffnet sich elektrisch. Schön, dass der AdBlue- und Dieselstutzen unter der Haube angeordnet sind — das bietet zumindest einen gewissen Diebstahlschutz. Die Wartung erleichtert ein sehr guter Schmierplan. Die Schmierstellen sind ordentlich zugänglich. Das Warungsintervall des Radladers beträgt sehr gute
1.000 Stunden.
Gut gefallen hat uns auch die Kabine des W 170 D, die einerseits groß ist und andererseits ein relativ einfaches und verständliches Bedienkonzept bereithält. Für den landwirtschaftlichen Einsatz fehlt es hier an nichts. Die Sitzposition ist auch hier schön hoch, was eine sehr gute Übersicht ermöglicht. Ablage- und Staumöglichkeiten gibt es ausreichend, Ladebuchsen für Handys usw. ebenfalls.
Der New Holland W 170 D hat uns mit seiner Sachlichkeit überzeugt. Er wird jedoch inzwischen von einem Nachfolger abgelöst, der unter anderem mehr Motorleistung und höhere Kräfte am Ladegerüst bietet. Der W 170 D steht derzeit noch in der Preisliste und kostet laut Hersteller knapp 286.000 Euro ohne MwSt.
Der Volvo L 90 H ist wohl der Lader, der am wenigsten in der Landwirtschaft verbreitet ist. Auch ihm fehlt es im Vergleich an PS, das merkt man auf dem Haufen bzw. an der Rampe. Selbst mit Wandlerüberbrückung geht es eher gemächlich als zügig nach oben. Das geht zu Lasten der Hydraulik, der dann Leistung fehlt — wobei die Funktionen auch ohne Last nicht mischbar sind.
Die Kabine ist eine der kleineren im Vergleich, aber sie ist übersichtlich. Einzig die Rundumsicht könnte mit einer etwas höheren Sitzposition noch besser sein. Die Informations- und Bedienelemente erschließen sich schnell, nur die Position des Zündschlüssels unten am rechten A-Holm in der Nähe des Schwingbereichs des Sitzes bzw. der Konsole ist verbesserungsfähig.
Rund um die Kabine sind Haltehilfen angebracht. Auch hier lässt sich die Haube elektrisch öffnen, der Diesel- und der AdBlue-Stutzen sind zugriffsgeschützt untergebracht. Die volvo-eigene TP-Kinematik (Z-Kinematik) spielt ihre Vorteile unserer Meinung nach weniger im landwirtschaftlichen Einsatz aus als auf dem Bau oder im Forst. Auffällig war, dass zwischen den Holmen und den Hydraulik- bzw. Elektroleitungen Material liegen blieb — da lohnt es sich für Volvo (vor dem landwirtschaftlichen Hintergrund) noch einmal genauer hinzuschauen.
Der Volvo L 90 H ist ein sehr schicker, leiser und sehr gut abgestimmter Lader. Für die alltägliche Arbeit ist er ausreichend motorisiert, auf dem Silohaufen wird es etwas knapp.
Als Listenpreis nennt Volvo für den L 90 H in Testausstattung gut 203.000 Euro ohne MwSt., das ist erstaunlich preiswert. Darin enthalten ist die optionale Joystick-Lenkung im Wert von 3.115 Euro.
Radlader sind auf größeren Betrieben sowie bei Lohnunternehmen inzwischen etabliert. Grund genug, erneut einen Vergleichstest durchzuführen — dieses Mal in der 15-t-Klasse.