Schleppertest

Sechs Kleinschlepper im Vergleich, Teil 2: Lader und Laster

Nach der Vorstellung der Messwerte und technischen Daten stellen wir im zweiten Teil die Handhabung der Traktoren und die Ergebnisse der Frontlader vor.

Sechs Kleinschlepper im Vergleich: Lader und Laster (Bildquelle: Tovornik)

Die Testschlepper von Iseki, John Deere, Kioti, Kubota, New Holland und Solis wurden zum vielseitigeren Einsatz mit Frontlader geliefert. Alle Lader heben für die Schleppergröße (zu) viel. Ohne Heck­ballast sind etwa 600 bis 800 kg realistisch, bevor die Schlepper hinten abheben. Mit Heckballast sieht das anders aus. Daher haben wir die Schlepper für ­die Hubkraftmessungen hinten fixiert (Grafik: „Hub- und Aufbrechkräfte im Vergleich“).
So stemmen die Lader von John Deere und Kioti knapp 2 t! Für diese Kräfte ist die Frontladerkonsole von Taesung am Kioti nicht ausgelegt. Unter den Extrembelastungen verbog zweimal die Konsole am Drehpunkt der Schwinge. Taesung will die Konstruktion ändern, obwohl dieses Problem bisher nicht aufgetreten sein soll. Im Vergleich stemmt die Schwinge von Stoll am New Holland mit gut 900 kg am wenigsten, wobei auch hier die Hubkraft für einen 2 t leichten Schlepper vollkommen aus­reichend ist.
Ähnlich gut bestückt sind alle Lader bei der Aufbrechkraft. Eine Euroaufnahme haben die Frontlader von Iseki, Kioti, New Holland und Solis. Die Lösung mit zwei losen Bolzen beim Solis hat uns nicht gefallen. Ebenfalls abgewertet haben wir die Lösung von John Deere, deren Werkzeuge mit zwei Splinten gesichert werden müssen. Andere Werkzeugaufnahmen, wie man sie z. B. vom Skidsteer-Lader kennt, sind verfügbar.

6 Traktoren im Vergleich: Frontladerkopplung

Ein Meisterwerk der Kinematik und ein Höchstmaß an Komfort bietet der 440 R-­ Lader von John Deere. Nach Öffnen von zwei Klauen am Holm wird die komplette Schwinge mit den Werkzeug- und Hub­zy­lindern abgestellt. Es sind keine Stützen zu klappen. Mit einem Multikuppler für die Hydraulik bräuchte der Fahrer nicht einmal absteigen, um die Schwinge an- oder abzubauen — genial!
Zugegeben: Bei diesen Schleppern wird der Frontlader nur selten abgebaut. Daher ist die Lösung von John Deere eine Premiumvariante. Die übrigen Modelle werden mit einem Bolzen je Seite verriegelt, der MX-Lader am Kubota fällt mit Details, wie einer Parkposition für die Bolzen und integrierten Stützen positiv auf.

Langer Hebel, feine Dosierung

Mit dem langen Hebel, auf dem die Hand komfortabel abgelegt werden kann, gewinnt John Deere den Vergleich der Bedienung. Millimeter genau kann die Schwinge damit dosiert werden. Schwerer erreichbar ist der Lader-Bedienhebel beim Solis 50 weit rechts in der Konsole. Aber auch hier kann die Schwinge mit Bowdenzügen gut dosiert werden.
Ebenfalls sehr ergonomisch ist der Joy­stick von MX am Kubota, wenngleich der Lader keine dritte Funktion hatte. Der Hebel vom Kioti sitzt auch gut, hier darf der Fahrer allerdings nicht von oben greifen. Denn dort ist der Taster für die dritte Funktion integriert, und es kann zur Fehlbedienung kommen.

Kippwinkel und Hubhöhen

Die Tabelle „Frontlader-Messwerte im Ver­­gleich“ zeigt die Daten der Schwingen. Mit 2,84 m hebt der MX am Kubota am höchsten, gefolgt von John Deere (2,80 m) und Alö am Iseki (2,74 m). Die Kioti-Schwinge von Taesung glänzt mit 80° großem Auskippwinkel. Klar, dass die Ausschütt­weite dann nur noch knapp 30 cm beträgt. Hier kann Solis mit 99 cm punkten, dafür ist der Auskipp­winkel wie bei Iseki mit 44° kleiner.
Apropos Kippbereich: Der Frontllader von Stoll am New Holland hat zwar gute Ein- und Auskippwinkel, die wir bei abgesenkter bzw. voll...

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