profi damals: Fahrbericht Feldhäcksler Maral 190 von LandTechnik-Schlüter
Aufbauend auf dem Feldhäcksler Maral 150 hat LandTechnik-Schlüter jetzt den leistungsstärkeren und im Detail verbesserten Maral 190 im Programm. Bei der Ernte von Anwelkgut haben wir eine Vorserienmaschine des Maral 190 eingesetzt.
Als Weiterentwicklung des Fortschritt-Häckslers wollte LTS an alte Erfolge anknüpfen. Der Rest ist Geschichte...
Viele Kritikpunkte, die wir in unserem Praxistest am Maral 150 geübt hatten (profi 12/93, Seite 48), hat LandTechnik-Schlüter beim kürzlich vorgestellten Maral 190 berücksichtigt. Fangen wir bei der zu geringen Motorleistung an: dem Häckselaggregat bescheinigten wir damals, dass es eine höhere Motorleistung vertragen könne.
Im Maral 190 verrichtet ein neuer wassergekühlter Deutz-Turbomotor seinen Dienst. Die Leistung des quer zur Fahrtrichtung eingebauten Aggregates beträgt 188 kW (255 PS). Bei der Ernte von Anwelkgut, das zum Teil noch recht feucht war, machte der Motor einen drehfreudigen und drehmomentstarken Eindruck. Auf „normale“ Schwad-Unterschiede reagierte er im Bereich des maximalen Drehmomentes (bei einer Motordrehzahl von etwa 2 000 U/min) nur mit geringen Drehzahlschwankungen. Und fällt die Drehzahl wegen ungleichmäßiger Schwadstärke doch mal stärker ab, kommt der Deutz-Motor recht schnell wieder auf Touren.
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Als Weiterentwicklung des Fortschritt-Häckslers wollte LTS an alte Erfolge anknüpfen. Der Rest ist Geschichte...
Viele Kritikpunkte, die wir in unserem Praxistest am Maral 150 geübt hatten (profi 12/93, Seite 48), hat LandTechnik-Schlüter beim kürzlich vorgestellten Maral 190 berücksichtigt. Fangen wir bei der zu geringen Motorleistung an: dem Häckselaggregat bescheinigten wir damals, dass es eine höhere Motorleistung vertragen könne.
Im Maral 190 verrichtet ein neuer wassergekühlter Deutz-Turbomotor seinen Dienst. Die Leistung des quer zur Fahrtrichtung eingebauten Aggregates beträgt 188 kW (255 PS). Bei der Ernte von Anwelkgut, das zum Teil noch recht feucht war, machte der Motor einen drehfreudigen und drehmomentstarken Eindruck. Auf „normale“ Schwad-Unterschiede reagierte er im Bereich des maximalen Drehmomentes (bei einer Motordrehzahl von etwa 2 000 U/min) nur mit geringen Drehzahlschwankungen. Und fällt die Drehzahl wegen ungleichmäßiger Schwadstärke doch mal stärker ab, kommt der Deutz-Motor recht schnell wieder auf Touren.
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Der höheren Motorleistung entsprechend hat LandTechnik-Schlüter das Häcksellängen-Schaltgetriebe und die Überlastkupplung des Einzugsaggregates verstärkt. Das Schaltgetriebe wird von Walterscheid zugeliefert. Vom Aufbau und Prinzip ähnelt es dem bisherigen Fortschritt-Getriebe, nur die Kupplungen sind entsprechend der Motorleistung größer dimensioniert.
Nach wie vor lassen sich mit dem Schaltgetriebe nur drei Schnittlängen einstellen. Bei voller Messerzahl (12) kann man jetzt komfortabel Schnittlängen von 4,3, 8,7 und 19,5 mm einstellen. Weitere theoretische Häcksellängen sind erst nach Zahnradwechsel oder nach Demontage einzelner Messer möglich, sofern die Häckseltrommel mit geschraubten Messerhaltern eingebaut ist. Serienmäßig sind die Halter an der Trommel verschweißt.
Zwei Verbesserungen verzeichneten wir am Einzugs- und Vorpresskanal mit seinen acht Walzen. Er kann vom eigentlichen Häckselaggregat getrennt und für Reparatur- oder Wartungsarbeiten entfernt werden. Eine feine Sache, denn z.B. beim Messerwechsel ist die Trommel viel besser zugänglich. Der zweite Pluspunkt betrifft die vielen wartungsunfreundlichen Kettenantriebe der Einzugswalzen. Durch eine serienmäßige Tropfschmierung mit einem umweltschonenden Schmierstoff auf Rapsölbasis entfällt das häufige Ölen von Hand.
Der Behälter für die Tropfölschmierung wird mit einem umweltfreundlichen Schmierstoff auf Rapsölbasis gefüllt.
(Bildquelle: Eikel)
Die Tropfschmierung der sonst recht wartungsintensiven Kettenantriebe der Einzugswalzen gehört zur Serienausstattung.
(Bildquelle: Eikel)
Etwas Probleme bereitete uns die Reibkupplung der Einzugswalzen. An unserem Vorserien-Maral fehlte es noch an einer praxisgerechten Abstimmung mit der Überlastsicherung der 3 m breiten Pickup. Denn bei Überlastung blieben die Einzugsorgane bereits stehen, obwohl die Pickup weiter arbeitete. Da man aber nur die Pickup überblicken kann, kommt es hier schnell zum „Zufahren“ der Maschine. Und das Beseitigen solcher Verstopfungen ist mehr als lästig.
Bei nassem Boden gelangte der bisherige Maral recht schnell an seine Einsatzgrenzen. Gründe hierfür waren die kleinen Triebräder und flachen Stollen der Bereifung sowie die fehlende Allradachse. Drei Änderungen stimmen hier jedoch für die Zukunft zuversichtlich.
Erstens verfügt die Maschine jetzt über eine mechanische Differentialsperre mit einer Klauenkupplung. Zweitens sind die Triebräder (600/50-22.5) wahlweise mit einem Hochstollenprofil erhältlich.
Und drittens besitzt der Maral 190 eine neue Lenkachse. Diese in Schönebeck gefertigte Achse kann zur Saison 1995 mit Radnabenmotoren für den Allradantrieb ausgerüstet werden. Allerdings hat die Wendigkeit durch die breite Achse gelitten. Nach Werksangaben beträgt der Wendekreis etwa 13,5 m, verglichen mit dem Maral 150 etwa 3 m mehr.
Die breite Lenkachse schränkt zwar die Wendigkeit ein. Sie ist aber ab 1995 als Allradachse verfügbar.
(Bildquelle: Eikel)
Mit dem rechten Pedal kann jetzt per mechanischer Klauenkupplung das Differential der Vorderachse gesperrt werden.
(Bildquelle: Eikel)
Die einfache Handhabung des Maral 190 ist zum Teil weiter verbessert worden. So lässt sich der Motor jetzt mit dem Zündschlüssel an- und abstellen. Sehr gut gefiel uns, dass durch zwei sichtbare Leuchten auf der Instrumentenkonsole angezeigt wird, ob ein Metallgegenstand oder ein nichtmetallischer Fremdkörper geortet wurde.
Auf Wunsch gibt es einen Bordinformator, der allerdings hinten links auf der Konsole nicht allzu übersichtlich angeordnet ist. Der Hebel für Schaltgetriebe des Fahrantriebes ist jetzt griffgünstig ebenfalls in der Konsole links vom Fahrer angebracht. Auch die Schaltbarkeit des Getriebes hat sich verbessert. Nur sollte der Hebel anders gekröpft werden. Er ragte bei unserer Vorserienmaschine zu weit zum Fahrer herüber, so dass man sich hier den Arm stoßen bzw. unbeabsichtigt den Leerlauf einlegen kann.
Nach wie vor regelt man die Fahrgeschwindigkeit mit dem nicht sonderlich gut dosierbaren Variator. Dass LandTechnik-Schlüter für die Saison 1995 auf Wunsch einen hydrostatischen Fahrantrieb anbieten will, begrüßen wir.
Wir fassen zusammen: Die höhere Motorleistung (188 kW/255 PS) und die breite Lenkachse sind die augenfälligsten Unterschiede des Maral 190 zum Maral 150 von Landtechnik-Schlüter. Weitere Verbesserungen betreffen das Reifenprofil, die Differentialsperre, die Tropfölschmierung der Kettenantriebe, das abkoppelbare Einzugsaggregat und die Bedienung. Darüber hinaus soll im nächsten Jahr ein Allrad- sowie ein hydrostatischer Antrieb zur Verfügung stehen.
Zu verbessern ist vor allem noch die Abstimmung der Überlastsicherungen von Einzugswalzen und Pickup. Ausgerüstet mit Breitreifen, Unicracker (aktive Kornzerkleinerung), 3-m-Pickup und reihenunabhängigem Maisvorsatz (System Kemper) kostet der Maral 190 rund 228 200 DM ohne MwSt.