Die MXM-Modelle waren die ersten Plattform-Produkte nach dem Verschmelzen von Case IH und New Holland zum CNH-Konzern. Doch ist das erste gemeinsame Kind auch wohl geraten?
Der Landtechnikbereich des CNH- Konzerns ist eine große Patchwork-Familie. Marken wie Ford, Clayson, MDW, International Harvester, Versatile oder Steiger hatten sich beide Konzerne schon vor der Fusion im Jahr 1999 einverleibt. Kurz vor der Jahrtausendwende dann der Zusammenschluss der beiden großen Marken.
Von Anfang an war klar: Zwei komplett eigenständige Produktlinien unter den Namen Case IH und New Holland wird es zukünftig wohl nicht mehr geben — auch bei den Traktoren nicht.
Case IH und New Holland: Blau in rot?
2002 war es dann so weit — die ersten gemeinsam entwickelten Traktoren wurden vorgestellt. Schon auf den ersten Blick war klar, welche Baureihe hier Pate gestanden hatte: Denn für die New Holland-Fahrer gab es „nur“ das Update der bekannten — und beliebten — TM-Baureihe, inklusive einem neuen Top-Modell, dem TM 190.
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Der Landtechnikbereich des CNH- Konzerns ist eine große Patchwork-Familie. Marken wie Ford, Clayson, MDW, International Harvester, Versatile oder Steiger hatten sich beide Konzerne schon vor der Fusion im Jahr 1999 einverleibt. Kurz vor der Jahrtausendwende dann der Zusammenschluss der beiden großen Marken.
Von Anfang an war klar: Zwei komplett eigenständige Produktlinien unter den Namen Case IH und New Holland wird es zukünftig wohl nicht mehr geben — auch bei den Traktoren nicht.
Case IH und New Holland: Blau in rot?
2002 war es dann so weit — die ersten gemeinsam entwickelten Traktoren wurden vorgestellt. Schon auf den ersten Blick war klar, welche Baureihe hier Pate gestanden hatte: Denn für die New Holland-Fahrer gab es „nur“ das Update der bekannten — und beliebten — TM-Baureihe, inklusive einem neuen Top-Modell, dem TM 190.
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Für die Freunde des roten Blechs gab es dagegen eine neue Baureihe im Case IH-Programm: Sechs Modelle vom MXM 120 bis hinauf zum MXM 190 ersetzten die bisherigen MX Maxxum 110 bis 170 aus dem englischen Doncaster. Gefertigt wurden die „neuen“ Traktoren im New Holland-Werk Basildon, ebenfalls in Großbritannien. Zwar sollten sich die Traktoren der zwei Marken unterscheiden, die Gemeinsamkeiten überwiegen jedoch. Denn Chassis, Motor, Antriebsstrang und Kabinenrahmen teilen sich die MXM mit ihren blauen Brüdern. Nur bei der Optik und beim Bedienkonzept gab es echtes Case IH-Feeling.
Grundsätzlich muss das kein Nachteil sein. Ein Beispiel hierfür ist der Iveco-Sechszylindermotor PowerStar mit Turbolader und Intercooler: Das 7,5-l-Triebwerk hat richtig Dampf und gilt als zuverlässig. Dank des Boosts bei Zapfwellenarbeiten und oberhalb des 15. Gangs kommt das Topmodell auf bis zu 176 kW/240 PS. Übrigens — selbst der kleine MXM 120 mit 91 kW/124 PS kam in den Genuss des großvolumigen Motors.
Der Grundriss der Kabine — wenn auch bei der Vorstellung des MXM schon nicht mehr ganz neu — war seinerzeit ebenfalls nicht schlecht. Und die Möglichkeit, an der Verstell-Hinterachse 42“-Räder aufzuziehen, passt ebenfalls in die Welt. Apropos Achse: Während New Holland beim TM die SuperSteer-Vorderachse für einen besonders engen Wendekreis anbot, gab es diese Option für die roten Brüder nie!
Aus dem profi-Schleppertest in der Ausgabe 3/2006: „Wenig Rückwärtsgänge, aber 40 km/h schon bei knapp 1900 Touren.“
(Bildquelle: Colsman)
(Bildquelle: Redaktion profi)
Mäusekino: Über die Anzeige im Armaturenbrett gibt es eine ganze Menge Informationen.
(Bildquelle: Colsman)
Die schmale Frontscheibe ist charakteristisch — optisch gewöhnungsbedürftig, im Alltag aber nicht wirklich ein Nachteil.
(Bildquelle: Colsman)
7,5 l Hubraum und ein Turbolader haben hier entspannt Platz — aufwändige Technik für die Abgasnachbehandlung sucht man dagegen vergebens.
(Bildquelle: Colsman)
Kühlleistung satt: Laut Groh kommt der 190er bei kaltem Wetter kaum auf Temperatur.
(Bildquelle: Colsman)
Ein guter Aufstieg führt in die gefederte Kabine.
(Bildquelle: Colsman)
2006 erfolgte das Update der MXM, die jetzt den Zusatz „Pro“ auf der Haube erhielten — leider nicht mehr so farbenfroh wie bei den früheren Maxxum- und Magnum-Modellen. Dabei wurden vor allem Details wie Probleme an den Achstrichtern behoben.
Dumm und Stark
Mehr als 20 Jahre nach der Vorstellung sind die Case IH MXM heute nur noch selten auf deutschen Feldern anzutreffen. Auf dem mittelgroßen Ackerbaubetrieb von Sebastian Groh im südhessischen Idstein kommen aber noch gleich zwei MXM 190 Pro zum Einsatz.
Ursprünglich waren sie mal die „Großen“, heute übernehmen ein Puma und ein Optum von Case IH sowie ein Steyr Terrus die Hauptaufgaben. „Vor allem der sehr günstige Preis war 2006 ein Kaufargument für ersten MXM 190“, erinnert sich der 52-jährige. „Außerdem hatte der Schlepper mehr Dampf als die damals parallel angebotenen CVX.“ Hinzu kam der gute Service durch den Händler vor Ort.
Kurze Zeit später kam die zweite Maschine als junger Gebrauchter hinzu. „Das Powershift-Getriebe beginnt mit der Zeit ruckig zu schalten“, weiß der gelernte Landmaschinenmechaniker. So hat er inzwischen bei beiden Schleppern die Schaltventile durch neue ersetzt — jetzt ist ein sanftes Hoch- und Runterschalten der 19 Vorwärts- und sechs Rückwärtsstufen wieder sauber möglich. Optional bot Case auch eine Kriechgang-Untersetzung (28/12) und eine 50 km/h-Version (19/6) an.
„Die Zugkraft der Schlepper braucht sich auch heute nicht zu verstecken“, ist sich Sebastian Groh sicher. „Insbesondere vor der Spritze bin ich aber heute froh über das stufenlose CVX-Getriebe meines Puma.“
Mittlerweile kommen die Schlepper hauptsächlich nur noch für einfache Arbeiten wie Düngerstreuen, Mulchen oder Transportaufgaben zum Einsatz. Rückblickend haben seine beiden MXM 190 kaum Werkstattaufenthalte und nur geringe Betriebskosten verursacht. „Reparaturen wie eine Wasserpumpe oder die Kupplungsfedern sind günstig und relativ einfach durchzuführen“, freut sich der Ackerbauer.
Im profi-Test
Der Case MXM 190 musste sich in der März-Ausgabe 2006 auch dem profi-Schleppertest stellen. Vor dem Zapfwellenprüfstand und beim DLG-Powerrmix-Test erreichte der Schlepper „glänzende Werte“ — was den guten Eindruck von Sebastian Groh bestätigt.
Das beim MXM 190 hauptsächlich eingebaute Full-Powershift-Getriebe wurde dagegen eher mäßig bewertet, insbesondere da die Schaltbox keine Stufen zum schnelleren Hochschalten überspringen kann. Auch die komplizierte Schaltautomatik fand nicht wirklich Freunde. Schade, da nur in der Automatik der Boost ab der 15. Stufe zur Verfügung steht.
Wir halten fest
Die MXM hatten nur eine relativ kurze Lebensdauer im Traktorenprogramm von Case IH. Und bei den Verkäufen blieben sie in Deutschland hinter den stufenlosen CVX-Brüdern zurück — dementsprechend sind die roten Büffel aus Basildon heute selten. Für Sebastian Groh waren und sind die beiden MXM 190 Pro günstige und starke Maschinen.