Ratgeber: Kleine Reifen aufziehen, abziehen und flicken

Ob Schubkarren-, Heugeräte- oder Rasenmäherreifen: Das Umziehen per Hand lässt sich mit ein paar Kniffen vereinfachen. (Bildquelle: Bertling)

Steht der Reifenwechsel oft an, lohnt sich die Anschaffung verschiedener Reifeneisen, eines Ventilschlüssels sowie eines Ventil­halters oder einer Ventilverlängerung. (Bildquelle: Bertling)

Vor jeder Ab- oder Aufzieharbeit ist es wichtig, dass die Reifenwulst und das Felgenhorn ordentlich mit Schmiermittel eingestrichen werden. Wer keine Montageschmierseife zur Hand hat, kann auch auf normale Waschseife zurückgreifen. (Bildquelle: Bertling)

Die Montagevorrichtung wird im Schraubstock eingespannt und besteht aus Rechteckrohren, einer aufgeschweißten M18-Schraube als Befestigungsachse und einem Oberlenkereinsatz als Niederhalter, um den Reifen einseitig im Felgenbett zu halten. Der Galgen ist verschiebbar. (Bildquelle: Bertling)

Der Reifen wird an der dem Ventil gegenüberliegenden Seite ins Felgenbett gedrückt und zunächst am Ventil heruntergezogen. Das größere Reifeneisen dient als Gegenhalter, mit dem kleinen wird die Wulst nach und nach über das Horn gehebelt. (Bildquelle: Bertling)

(Bildquelle: Bertling)

Nach dem einseitigen Abziehen der Decke entnehmen Sie den Schlauch und prüfen ihn auf poröse Stellen. Ist er noch geschmeidig, lohnt sich das Flicken. Lecksuchspray hilft nun dabei, die Schadstelle ausfindig zu machen. Alternativ tauchen Sie den Schlauch in ein Wasserbecken. (Bildquelle: Bertling)

Die Schadstelle wird mit vier Strichen markiert, die sich verlängert auf dem Loch kreuzen würden. So ist die Markierung immer sichtbar. (Bildquelle: Bertling)

Vor dem Auftragen des Flickens muss der Bereich um das Loch herum leicht angeraut ­werden. Hierfür kann man Schmirgelpapier mit 100er oder 120er Körnung nutzen. Ob diese Arbeit bei leerem oder gefülltem Schlauch ­erledigt wird, ist Geschmackssache. (Bildquelle: Bertling)

Nach dem ordentlichen Reinigen mit einem Tuch und Druckluft wird Vulkanisiationspaste aufgetragen. Diese muss so lange trocknen, bis sie bei Berührung mit dem Finger keine Fäden mehr zieht. Erst dann wird der Flicken aufgetragen. Dieser sollte die Schadstelle ordentlich abdecken, aber nicht zu groß sein. Vor allem bei ­kleinen Schläuchen ist die Krümmung recht groß und der ­Flicken könnte sich im schlimmsten Fall wieder lösen. (Bildquelle: Bertling)

Nach dem Abziehen der unteren Schutzfolie wird das Reifenpflaster aufgeklebt. Achten Sie darauf, dass Sie nicht auf die braune Klebefläche fassen und Fettrückstände hinterlassen. Mit einem Hammerstiel können nun sämtliche Lufteinschlüsse von innen nach außen herausgestrichen werden. Erst dann wird die obere Schutzfolie abgezogen. Im Anschluss befüllen Sie den Schlauch und nehmen eine Dichtigkeitsprüfung vor. (Bildquelle: Bertling)

Auch die Reifendecke muss kontrolliert werden. In diesem Fall lag die Ursache in einer abgebrochenen Nagelspitze. Um ein erneutes Durchbohren des Schlauchs zu vermeiden, müssen Fremdkörper entfernt werden. Entweder können Sie diese per Zange ziehen oder z. B. mit einem Bohrer von innen nach außen herausdrücken. (Bildquelle: Bertling)

Ist das Felgenbett wie in diesem Fall stark korrodiert, sollte man es z. B. mit einer Topfbürste für den Winkelschleifer entrosten. Hierzu wird der Reifen komplett abgezogen. Im Anschluss kann die selbst gebaute Vorrichtung vertikal eingespannt werden, um die Felge zu fixieren. (Bildquelle: Bertling)

Bevor die Decke wieder aufgezogen wird, sollten Sie diese aussaugen. Dadurch vermeiden Sie das Aufscheuern des Schlauchs durch kleine Fremdkörper, die sich ­zwischen Schlauch und Reifeninnenseite befinden. (Bildquelle: Bertling)

Die Vorrichtung wird wieder waagerecht eingespannt und Horn und Wulst erneut eingeseift. Drücken Sie nun die untere Wulst über das obere Felgenhorn. Danach legen Sie den Schlauch ein und fixieren das Ventil z. B. mit einem Ventilschlüssel. (Bildquelle: Bertling)

Nun den Reifen zunächst an der dem Ventil gegenüberliegenden Seite im ­Felgenbett mit dem Niederhalter fixieren, im Anschluss wird er Stück für Stück mit zwei Hebeln über die Felgenhörner in Richtung Ventil gehebelt. (Bildquelle: Bertling)

Vor dem Befüllen des Reifens müssen Sie die Klemmschraube lösen, damit sich der Reifen beim Ausdehnen nicht verkantet. Im Anschluss sollte sich die Wulst gleichmäßig an die Hörner ziehen. Meist passt ein Innendruck von 2 bar für derartige Reifen. (Bildquelle: Bertling)