Gut zu wissen
- Mit dem Ebert-Fällkran können Bäume in bis zu 35 m Höhe gekappt werden.
- Der Westtech-Fällgreifer mit gefederter Säge kann Stämme bis maximal 75 cm Durchmesser sägen.
- Mit 40 km/h ist eine Anfahrt auf Achse möglich.
Schwindelfrei sollte man schon sein — die maximale Auslegerhöhe des Ebert-Fällkrans von 35 m ist nur etwas für Fahrer mit guten Nerven. Insbesondere dann, wenn der Fällgreifer gegen einen Arbeitskorb getauscht wird. Und trotzdem: Im Gegensatz zum Einsatz eines Baumkletterers und einem Autokran ist die Arbeit mit dem Fällgreifer nicht nur schneller, sondern auch sicherer.
Besonders gut geeignet ist das Fahrzeug für die Baumpflege in Gebäudenähe oder zum Entnehmen von Gefahrenbäumen entlang von Straßen. Seit dem vergangenen Jahr setzt das Lohnunternehmen Ostendorf für solche Fälle in seinem umfangreichen Forst-Fuhrpark das System von Ebert ein.
Teleskoplader als Basis
Was steckt hinter dem Teleskoplader-Fällkran? Die Stefan Ebert GmbH aus dem hessischen Burghaun baut für den Forsteinsatz exklusiv Teleskoplader des italienischen Herstellers Magni um.
Mit 30 bzw. 35 m Hubhöhe und 360° drehbarem Oberwagen kommen diese Teleskoplader aus dem Baubereich, wo sie zum Teil auch als Kran-Ersatz genutzt werden. Eine Vierpunkt-Abstützung ist bei diesen Arbeitshöhen natürlich Pflicht. Als Kraftquelle arbeitet ein Vierzylinder-Dieselmotor von Volvo mit 5,1 l Hubraum und 160 kW/218 PS im Magni RTH 6.35.
An der Werkzeugaufnahme des Teleskoparms wird ein Fällgreifer des Typs CS 750 Smart von Westtech montiert. Damit können Stämme mit bis zu 75 cm Durchmesser umklammert und geschnitten werden. Bei 35 m Arbeitshöhe und 17 m Auslage kann die Maschine noch Äste und Kronen mit bis zu 1 500 kg Gewicht aufnehmen.
Per Schnellwechsler lässt sich der Fällgreifer gegen andere Anbaugeräte tauschen. Durch eine automatische Anbaugeräteerkennung wird die Überlastsicherung des Teleladers an das Werkzeug angepasst und ein Diagramm im Display angezeigt.
Teleskoplader mit Fällgreifer: Autark unterwegs
In der optionalen 40-km/h-Variante kann die Maschine auch mittlere Entfernungen (bei Ostendorf bis 40 km) auf eigener Achse zurücklegen. Eine Straßenzulassung mit Beleuchtung und TÜV-Abnahme ist möglich. Für die Fortbewegung sorgt ein zweistufiger Hydrostat von Bosch-Rexroth und für den Fahrkomfort gibt es eine serienmäßige Schwingungstilgung. Bei Straßenfahrten muss der Fällgreifer jedoch...
Gut zu wissen
- Mit dem Ebert-Fällkran können Bäume in bis zu 35 m Höhe gekappt werden.
- Der Westtech-Fällgreifer mit gefederter Säge kann Stämme bis maximal 75 cm Durchmesser sägen.
- Mit 40 km/h ist eine Anfahrt auf Achse möglich.
Schwindelfrei sollte man schon sein — die maximale Auslegerhöhe des Ebert-Fällkrans von 35 m ist nur etwas für Fahrer mit guten Nerven. Insbesondere dann, wenn der Fällgreifer gegen einen Arbeitskorb getauscht wird. Und trotzdem: Im Gegensatz zum Einsatz eines Baumkletterers und einem Autokran ist die Arbeit mit dem Fällgreifer nicht nur schneller, sondern auch sicherer.
Besonders gut geeignet ist das Fahrzeug für die Baumpflege in Gebäudenähe oder zum Entnehmen von Gefahrenbäumen entlang von Straßen. Seit dem vergangenen Jahr setzt das Lohnunternehmen Ostendorf für solche Fälle in seinem umfangreichen Forst-Fuhrpark das System von Ebert ein.
Teleskoplader als Basis
Was steckt hinter dem Teleskoplader-Fällkran? Die Stefan Ebert GmbH aus dem hessischen Burghaun baut für den Forsteinsatz exklusiv Teleskoplader des italienischen Herstellers Magni um.
Mit 30 bzw. 35 m Hubhöhe und 360° drehbarem Oberwagen kommen diese Teleskoplader aus dem Baubereich, wo sie zum Teil auch als Kran-Ersatz genutzt werden. Eine Vierpunkt-Abstützung ist bei diesen Arbeitshöhen natürlich Pflicht. Als Kraftquelle arbeitet ein Vierzylinder-Dieselmotor von Volvo mit 5,1 l Hubraum und 160 kW/218 PS im Magni RTH 6.35.
An der Werkzeugaufnahme des Teleskoparms wird ein Fällgreifer des Typs CS 750 Smart von Westtech montiert. Damit können Stämme mit bis zu 75 cm Durchmesser umklammert und geschnitten werden. Bei 35 m Arbeitshöhe und 17 m Auslage kann die Maschine noch Äste und Kronen mit bis zu 1 500 kg Gewicht aufnehmen.
Per Schnellwechsler lässt sich der Fällgreifer gegen andere Anbaugeräte tauschen. Durch eine automatische Anbaugeräteerkennung wird die Überlastsicherung des Teleladers an das Werkzeug angepasst und ein Diagramm im Display angezeigt.
Teleskoplader mit Fällgreifer: Autark unterwegs
In der optionalen 40-km/h-Variante kann die Maschine auch mittlere Entfernungen (bei Ostendorf bis 40 km) auf eigener Achse zurücklegen. Eine Straßenzulassung mit Beleuchtung und TÜV-Abnahme ist möglich. Für die Fortbewegung sorgt ein zweistufiger Hydrostat von Bosch-Rexroth und für den Fahrkomfort gibt es eine serienmäßige Schwingungstilgung. Bei Straßenfahrten muss der Fällgreifer jedoch abgebaut und auf einem separaten Anhänger mitgeführt werden.
Zwar darf die Maschine einen Anhänger ziehen, bei Lohnunternehmer Ostendorf ist aber immer ein Co-Pilot mit Pkw dabei, der auch den Anhänger umsetzt. Neben dem Fällkopf ist zusätzlich immer ein Arbeitskorb sowie ein Lasthaken an Bord, mit dem die besonders schweren Stammabschnitte gesichert und gehoben werden.
Starke Steigungen oder sehr nasse Bedingungen zeigen die Grenzen der Maschine auf: Immerhin lasten 25 t Eigengewicht auf relativ kleinen Rädern der Dimension 445/65 R 22.5. Bei Ostendorf hilft man sich in solchen Fällen mit zuvor verlegten Baggermatratzen (Stahlplatten).
Sicherer Stand
Bei bis zu 35 m Arbeitshöhe ist ein sicherer Stand unabdingbar. Per hydraulischem Fahrwerk und variabler Scherenstützen mit 2,70 bis 6,00 m Auslage nivelliert sich die Maschine automatisch aus.
Beim Blick in die Kabine zu Fahrer Johannes Olding fällt sofort das 10“-Touchpad auf: Eine virtuelle Libelle zeigt deutlich die aktuelle Ausrichtung der Maschine an. „Die sollte man beim Einsatz immer im Blick haben“, erklärt Olding.
Stichwort Blick: Um den Fällkopf und das Umfeld hinter der Maschine zu überwachen, helfen drei Kameras. Optional ist außerdem eine Liftkabine erhältlich, die für einen besseren Überblick auf eine Sichthöhe von 4,50 m angehoben werden kann. Ebenfalls optional ist die Frontscheibe aus 20,4 mm starken Verbund-Sicherheitsglas.
Als Begleitperson war bei unserem Einsatz Robert Gerken vom Team Ostendorf dabei. Neben der Sicherung und Einweisung ist er für das Sägen der unteren Stammabschnitte zuständig, wobei der Stamm mit dem Fällkran gehalten wird.
Für den Einsatz als Fällkran wird die Magni-Maschine mit einer erweiterten Funk-Fernbedienung ausgestattet. Damit können auch die Stützarme sowie der Fällgreifer angesteuert werden. Dazu Johannes Olding, Stammfahrer auf der Maschine bei Ostendorf: „Die Fernsteuerung nutzen wir sehr selten, bei der Fällarbeit fehlt das Gefühl für die Belastung der Maschine.“ Ist ein Stück erst einmal abgesägt, muss es die Maschine auch halten können. „Dafür entwickelt man mit der Zeit ein Gefühl“, stellt er fest.
Mit dem 950 kg schweren Fällgreifer beträgt die maximale seitliche Auslage des Arms noch 17 m. Damit kann das Material zentral an einem Platz oder direkt in Hakenliftcontainern abgelegt werden.
Angebotserweiterung
Bereits seit den 1960er Jahren ist das Lohnunternehmen Ostendorf aus Cloppenburg im Forst tätig. Schon vor der Anschaffung des Fällkrans wurden Gefahrbaum-Fällungen durchgeführt. „Dazu haben wir meist einen Hubsteiger oder sogar einen Autokran angemietet und auf zwei Baumkletterer zurückgegriffen“, berichtet Thomas Ostendorf. „Die Kosten pro Stunde sind relativ hoch und man ist zeitlich wenig flexibel.“ Mit dem Hubsteiger musste zudem jeder Ast einzeln abgetragen werden. „Mit dem Fällkran sind wir schneller und sicherer unterwegs“, ist Ostendorf überzeugt.
Aufträge kommen zu über 80 % von Privatkunden, die oft nur wenig Bäume zu fällen haben. Aber auch Straßenmeistereien und Kommunen fragen den Fällkran an. Bisher ist die Maschine kaum für andere Arbeiten, z. B. mit dem Korb zur Gebäudewartung, eingesetzt worden. Zu hoch ist die Auslastung im Forsteinsatz, besonders im Winter. „Mit dem großen Einsatzaufkommen hätten wir selbst nicht gerechnet“, so Ostendorf.
Der Lohnunternehmer berechnet für die Maschine inklusive Auto und einer zweiten Person als Einweiser rund 250 Euro pro Einsatzstunde zuzüglich Anfahrt. In Anbetracht der Erfahrungen geht er zukünftig von einer weiter steigenden Auslastung aus.
Fazit
Das Lohnunternehmen Ostendorf hat mit der Investition in einen Fällkran das Angebotsportfolio im Forstbereich ausgebaut. Mit der Maschine können in bis zu 35 m Höhe Baumkronen beschnitten und komplette Bäume abgetragen werden. Im Vergleich zum Einsatz eines Autokrans mit Baumkletterer oder eines Hubsteigers ist das Verfahren schneller und kostengünstiger. Zusätzlich lässt sich der Teleskoplader auch für andere Aufgaben nutzen, beispielsweise die Gebäudewartung.