Lemken verwendet beim Hackstriegel Thulit Hydraulikbars mit Stößeln, um die Zinken mit Druck zu beaufschlagen. Wir haben die Agritechnica-Neuheit bereits für Sie gefahren.
Mit dem Thulit bietet Lemken jetzt einen Hackstriegel für die mechanische Unkrautbekämpfung an. Gebaut wird dieser im neuen Crop Care-Werk in Dinteloord in den Niederlande.
Bei der Entwicklung des neuen Striegels wollten die Ingenieure auf Drahtseile und Federn für die Verstellung des Zinkendrucks verzichten. Heraus kam ein ganz neues und bisher am Markt einzigartiges System: die hydraulische Zinkendruckverstellung mit Pufferung von Druckspitzen per Stickstoffblase. Lemken setzt ein ähnliches System bei den Säschienen ein. Für die hydraulische Druckbeaufschlagung ist jeder Zinken über einem Metallstab mit einem Stößel verbunden, der in einer kompakten Hydraulikbar steckt. Die Hydraulikbars mit fünf, zwölf oder sechszehn Stößeln sind vorne am Rahmen verbaut.
Mit dem Thulit bietet Lemken jetzt einen Hackstriegel für die mechanische Unkrautbekämpfung an. Gebaut wird dieser im neuen Crop Care-Werk in Dinteloord in den Niederlande.
Bei der Entwicklung des neuen Striegels wollten die Ingenieure auf Drahtseile und Federn für die Verstellung des Zinkendrucks verzichten. Heraus kam ein ganz neues und bisher am Markt einzigartiges System: die hydraulische Zinkendruckverstellung mit Pufferung von Druckspitzen per Stickstoffblase. Lemken setzt ein ähnliches System bei den Säschienen ein. Für die hydraulische Druckbeaufschlagung ist jeder Zinken über einem Metallstab mit einem Stößel verbunden, der in einer kompakten Hydraulikbar steckt. Die Hydraulikbars mit fünf, zwölf oder sechszehn Stößeln sind vorne am Rahmen verbaut.
Alle Hydraulikbars sind miteinander zu einem geschlossenen System verbunden. So ist der Druck an allen Zinkenenden gleich. Weichen einzelne Zinken beispielsweise auf einer Dammkrone stärker nach oben aus als die Nachbarzinken an der Dammflanke oder in der Senke zwischen den Dämmen, fängt die Stickstoffblase den Druck auf. Dadurch bleiben die Druckbeaufschlagung am Zinkenende und somit auch die Eingriffsintensität des Zinkens in den Boden gleich.
Die Hydraulikbars sind doppelt abgedichtet. Zusätzlich verhindern Abstreifer aus Polyurethan, dass beim Bewegen der Stößel Hydrauliköl austritt und Verschmutzungen eindringen. Sollte eine Dichtung undicht geworden sein, so lassen sich die Hydraulikstößel mit relativ einfachem Aufwand einzeln herausnehmen. Sie sind mit sogenannten Seegerringen in die Hydraulikbars eingesetzt. Werkzeuglos zu lösende Kunststoffclips sichern die Metallstäbe zwischen den Zinken und den Stößeln.
Die Zinken
Die Zinken hat Lemken an vier Balken achtreihig angebaut. Durch die Zinkenfolge an den Balken 1-4-7-2-5-8-3-6 ist der diagonale Durchgang groß. Das reduziert das Verstopfungsrisiko. Und damit ein Sortiereffekt durch die Striegelzinken vermieden wird, sind sie in den Zinkenfeldern asymmetrisch angeordnet. So gibt es im Rahmen keine Engstellen.
Die Zinken sind mit Kunststoffhülsen am Rahmen drehbar aufgehängt. In den Hülsen sind Edelstahlbuchsen. Dadurch sollen die Zinken über eine lange Lebensdauer des Geräts spurstabil sein, länger als bei einer Metallaufhängung.
Pro Meter Arbeitsbreite sind beim Thulit 32 Zinken montiert. Der Strichabstand ist also beim Lemken-Striegel mit 31,25 mm im Vergleich zu den meisten Wettbewerbern etwas größer. Lemken hat sich bewusst dafür entschieden, weil mehr Zinken ein höheres Gewicht und einen geringeren Durchgang bedeutet hätten. Und andererseits ist Lemken davon überzeugt, dass ein engerer Zinkenabstand den Unkrautbekämpfungserfolg des Hackstriegels nicht wesentlich verbessern würde. Das ergab auch eine unabhängige Studie des BLT Wieselburg aus Österreich.
Hinzu kam das Ziel, einen stabilen und trotzdem leichten Rahmen für den Striegel zu bauen, so dass auch ein kleiner und leichter Schlepper den 9 m breiten Hackstriegel heben kann. Andererseits musste das Gewicht hoch genug sein, um bis zu 5.000 g Zinkendruck pro Zinken auf den Boden bringen zu können. Somit trägt nun der Thulit MF/900 mit 1.440 kg Gerätegewicht insgesamt 296 Striegelzinken aus Federstahl.
Die Druckverstellung beim Hackstriegel Lemken Thulit MF/900
Den Zinkendruck kann der Fahrer von der Kabine aus stufenlos von wenigstens 100 g bis maximal 5 kg verstellen. Dafür gibt es ein kleines Bedienteil mit einem Drehknopf. Dessen Skala reicht von 1 bis 10. Außerdem umfasst das Bedienpult einen Kippschalter: In der Position null sind die Zinken an den Rahmen für den Straßentransport herangezogen, in der Position eins sind sie in Arbeitsstellung.
Zwei Elektro-Magnetventile auf dem Striegel setzen die Steuersignale für das Aus- und Einklappen der Zinken sowie für die Druckbeaufschlagung um. Für diese Hydraulikfunktionen ist nur eine geringe Ölfördermenge nötig, und der Öldruck muss nicht höher sein als 100 bar. Somit kann auch ein alter Traktor zum Striegeln eingesetzt werden.
Die Hydraulik
In der Serienausstattung bietet Lemken den Thulit für Schlepper mit Loadsensing an. Für Schlepper ohne Loadsensing verbaut Lemken optional geräteseitig ein Druckumlaufsystem mit Speicher-Lade-Steuerung, die bei Bedarf die nötige Ölmenge für die Zinkendruckverstellung zur Verfügung stellt. Der Ölbedarf dafür ist gering, so dass der Fahrer das Steuergerät des Traktors auf einen sehr geringen Volumenstrom einstellen kann. Das Hydrauliköl wird daher nicht warm.
Außerdem muss der Schlepper mindestens mit einem dw-Steuergerät ausgestattet sein, um den Striegel auseinander- oder für den Straßentransport zusammenzuklappen. Ist ein asymmetrisches Klappen gewünscht, um beispielsweise mit einseitig heruntergeklapptem Flügel zu striegeln, braucht der Schlepper ein weiteres dw-Steuerventil.
Des Weiteren gibt es den Striegel auf Wunsch auch mit einer V-Klappfunktion, mit der sich die Seitenflügel leicht anheben lassen. Dafür ist dann noch ein weiteres dw-Steuergerät erforderlich. Unser Lemken Thulit MF/900 war damit ausgestattet, laut Lemken ist das aber bei dem 9 m breiten Striegel eigentlich nicht nötig. Der Rahmen sei ausreichend verwindungssteif, so dass die Zinken beim Wenden nicht in den Boden eintauchen.
Die Stützräder
Um den Striegel in der Tiefe zu führen, sind in der Standardausstattung vorne am Rahmen zwei Stützräder montiert. Diese sollten in der Schlepperspur laufen. Die Spurweite der Stützräder lässt sich durch Umstecken der Haltebolzen über eine Halblochschiene in 2-cm-Schritten anpassen. Auch für das Verstellen der Stützradhöhe — hier in 3-cm-Schritten — müssen Bolzen umgesteckt werden.
Optional gibt es für vorne zwei zusätzliche Tiefenführungsräder, die im kupierten, hängigen Gelände die Seitenflügel abstützen. In ebenem Gelände wie bei unserem Einsatz sind sie laut Lemken nicht nötig, weil der Rahmen steif genug sein soll, um die Flügel in der gewünschten Arbeitshöhe zu tragen.
Ebenfalls Zusatzausstattung sind zwei passiv lenkbare Stützräder im Heck. Ihr Anbau ist sinnvoll, wenn der Striegel in Schwimmstellung gefahren und der Oberlenker im Langloch am Dreipunktanbauturm gekoppelt wird.
Was uns sonst noch auffiel:
Das Klappen des Striegels und das hydraulische Verriegeln des Rahmens für den Straßentransport übernimmt dasselbe dw-Steuergerät. Die Funktionen sind in Reihe geschaltet und serienmäßig verbaut.
Lemken bietet für den Thulit nur 8 mm breite Zinken an, deren Enden 118 Grad abgewinkelt sind. Auf Wunsch soll es demnächst auch Zinken mit Hartmetallspitze geben.
Die unteren Kanten des Rahmens sind beim Lemken-Striegel abgerundet nach hinten gezogen. Das soll verhindern, dass Kulturpflanzen bei späten Einsatzterminen abgerissen und verletzt werden.
Ab Frühjahr 2024 wird der Thulit zunächst nur mit 6 und 9 m Arbeitsbreite verfügbar sein. Ab 2025 folgt der 12 m breite Thulit mit Fünffachklappung.
Fazit
Mit dem Hackstriegel Thulit stellt Lemken ein ganz neues Konzept für die Zinkendruckverstellung vor. Ein- und ausfahrende Stößel übertragen hydraulisch Druck auf jeden einzelnen Zinken. Eine Stickstoffblase sorgt für den Druckausgleich bei Bodenunebenheiten oder in Dammkulturen.
Das neue System ohne Drahtseile und Federn konnte bei unserem Fahrbericht einen ersten guten Eindruck machen. Der 9 m breite Thulit MF/900 kostet in der von uns eingesetzten Ausstattung 33.360 Euro ohne Mehrwertsteuer.
