Manitou ist ein junger Mitspieler im Markt der knickgelenkten Hoflader. Ganz aktuell wurde die Baureihe MLA überarbeitet und mit neuen Modellen erweitert.
Wer einmal einen Hoflader hat, gibt die Maschine nicht mehr her — kein Wunder, dass der Markt für kleine Radlader unter 80 PS weltweit rund 41 000 Maschinen groß ist. Auch Manitou möchte mit den kleinen MLA-Modellen ein Stück vom Kuchen abhaben. Sechs neue Modelle mit einer Tragfähigkeit von 0,7 bis 1,5 t runden das Manitou-Programm jetzt nach unten ab.
Manitou MLA 4-50 H Essential: Der Europäer
Nicht bei den Indianern und dem „großen Manitou“ zu Hause, sondern ein echter Europäer ist der 4-50 H. Gebaut werden die Kompaktlader in Deutschland, der Motor kommt von Perkins, die Hydraulik von Bosch Rexroth. Während in den kleineren Modellen der Serie 2 und 3 Motoren mit 25 PS reichen müssen, kommt im 4-50 H ein Dreizylinder-Turboaggregat mit 1,7 l Hubraum und 36 kW/48 PS zum Einsatz.
Im Gegensatz zu den Vorgängern sitzt der Motor jetzt längs im Chassis. Er erfüllt dabei die Stufe V der Abgasnorm — bei den Maschinen mit 50 PS ist dafür ein Diesel-Partikelfilter nötig. Im Einsatz machte der Motor eine gute Figur, im Standgas ist ein Abwürgen mit der Hydraulik aber möglich.
Für den Fahrantrieb kommt ein einstufiger Hydrostat von Bosch-Rexroth zum Einsatz, der die Maschine auf maximal 20 km/h beschleunigt und über ein einfaches Fahrpedal bedient wird. Über zwei Drehschalter rechts neben dem Joystick bietet der MLA 4-50 H noch zwei Fahroptionen: Mit dem ersten Poti ist eine Handgasfunktion für den Einsatz mit beispielsweise einem Kehrbesen gegeben: Der Drehschalter regelt die Motordrehzahl, das Fahrpedal nur noch die Fahrgeschwindigkeit. Der hintere Poti bietet die als Speedcontrol bezeichnete Abstufung der maximalen Fahrgeschwindigkeit in neun Stufen in 2-km/h-Schritten.
Mindestmaß
Ein Hoflader muss laden. Laut Manitou kann sich der 4-50 H bis zu einer Hubhöhe von 3,07 m im Werkzeugdrehpunkt strecken. Manitou setzt bei den MLA-Modellen auf eine klassische Z-Kinematik. Die maximale Traglast ist mit 1,6 t angegeben. Geknickt bleiben davon noch gut 1,3 t übrig – das passt.
Ebenfalls ausreichend für eine Maschine dieser Größe ist die Zahnradpumpe mit einer Ölförderung von 57 l/min für die Hydraulikfunktionen. Optional ist eine hydraulische Werkzeugverriegelung erhältlich, die per Zweihand-Bedienung entriegelt wird. Bei den Kupplungen für den dritten Steuerkreis setzt Manitou auf die flachdichtende Variante.
Um bei Maßen zu bleiben: Der kompakte 4-50 H bleibt mit Reifen der Größe 10.0/75-15.3 unter einer Breite von 1,10 und einer Höhe von 2,30 m.
Manitou bietet den MLA in zwei Ausstattungsvarianten an: Zum einen als einfache „Essential“-Variante mit Fahrerschutzdach, zum anderen als „Premium“ mit verglaster Kabine — beim 4-50 H auf Wunsch mit Klimaanlage. In der „Essential“-Variante sind die seitlichen Schutzbügel jetzt serienmäßig.
Beide Maschinen haben einen neuen, einfach gehaltenen Joystick. Über einen Kippschalter wird das Powershuttle bedient, rechts daneben die dritte Hydraulikfunktion. Über einen Knopf auf der Rückseite wird die Dauerstrom-Funktion aktiviert. Der aus den Teleskopladern bekannte JSM-Joystick ist für die kleinen MLA-Modelle nicht vorgesehen. Ein kleines Armaturenbrett unter dem griffigen Lenkrad gibt Auskunft über Tankfüllstand, Motortemperatur und Fahrgeschwindigkeit. Die Lenksäule lässt sich nach Lösen einer Knebelschraube in der Neigung verstellen.
Die aktuellen Listenpreise für die neue Hoflader-Generation konnte uns Manitou bei Redaktionsschluss leider noch nicht mitteilen.
In den Essential-Variante ist der Arbeitsplatz mit Rops/Fops-Käfig und seitlichen Schutzbügeln geschützt. Der Joystick ist einfach gehalten aber passend.
(Bildquelle: Colsman)
Der 4-50 H bietet eine gute Übersicht und ein einfaches Armaturenbrett.
(Bildquelle: Colsman)
Weitere Details
Für den Einsatz auf Baustellen oder im Galabau bietet Manitou eine verkürzte Hubschwinge an.
Wahlweise sind eine Vierpunkt-, eine Skidsteer- oder eine Euro-Werkzeugaufnahme erhältlich.
Ein Teil der Schmierpunkte ist zu gut zugänglichen Schmierpulten zusammengefasst.
Die LED-Beleuchtung ist Serie, die vier Arbeitsscheinwerfer am Dach sind eine Zusatzausstattung.
Für Reparaturen kann der Fahrerschutzrahmen zur rechten Seite gekippt werden.
Die Auslieferung der neuen Ladergeneration startet Ende 2022.