Zocon setzt sich zusammen aus Zonderland Constructie. Jochem Zonderland ist Chef und Firmengründer von Zocon. Zunächst begann Zonderland 2006 mit Importen aus osteuropäischen Ländern und dem Verkauf von einfachen Weideschleppen in Benelux. Die Verarbeitung stellte den jungen Holländer aber nicht zufrieden, so dass seit 2012 im eigenen Werk produziert wird.
Zocon Grünlandstriegel Greenkeeper G-06 Plus: Mit Tasträdern und Gleitkufen
Der Greenkeeper hat eine Arbeitsbreite von 6 m und wird hydraulisch für die Straßenfahrt zusammengeklappt. Angebaut wird das Gerät im Dreipunkt mit Kat. II-Spreizmaß. In der Plus-Ausführung mit Tasträdern und dem 300 l großen Nachsaatgerät Zocon Seeder wiegt der Striegel 1 060 kg.
Solider, einfacher Aufbau
Der Aufbau des Greenkeeper ist einfach: In einem nach hinten offenen Rahmen, in dem sonst die gusseiserne Matte einer klassischen Wiesenegge bzw. -schleppe eingehängt wird, baut Zocon ein dreireihiges Zinkenfeld ein. Dieses ist an den Rohren in Längsrichtung der Maschine geklemmt. Übrigens: Wer Geld sparen möchte, kann die Original-Version (ohne Plus) ordern. Diese ist leichter gebaut, und der Rahmen ist nach hinten mit einem quer eingebauten Winkeleisen verschlossen. Außerdem gibt es dann keine hinteren Stützräder, wie bei unserer Maschine.
Die Stützräder, vier vor der vorderen Planierschiene und zwei Räder mittig hinter dem Gerät, sind im feuchten Frühjahr sehr hilfreich. Mit auf Griff gestellten Striegelzinken zieht die vordere Planierschiene in den Boden. Die Tasträder und die großzügigen Gleitkufen unterhalb der Planierschiene verhindern dabei ein zu starkes Eintauchen. Der Oberlenker wird dafür in einer Langlochkulisse gekoppelt. Zocon sollte einen längeren Bolzen mit großen Distanzscheiben ausliefern, sonst verkantet der Bolzen im Langloch und der Splint bricht.
Die hinteren Tasträder sind federnd und schwenkbar angebracht. Eines der hinteren Räder dient als Impulsgeber für das Nachsaatgerät. Der Rechner ermittelt daraus die Drehgeschwindigkeit der Säwelle. Unter feuchten Bedingungen kann das Rad schon einmal Schlupf haben. Ein Spornrad gibt es nur bei der einfachen Variante des Greenkeeper. Optional kann das Geschwindigkeitssignal vom Schlepper genutzt werden.
Die Zinken des Zocon Greenkeeper sind mit 10 mm vergleichsweise dick. In drei Reihen arbeiten 60 Zinkenpaare, die einen Strichabstand von 5 cm ermöglichen. Zur Veränderung der Arbeitsintensität kann der Winkel dieser Zinken verändert werden. Dafür müssen drei Steckbolzen für je drei Arbeitsfelder gesteckt werden. Zwölf Positionen sind möglich. Alle drei Zinkenreihen werden mit einem Hebel verstellt — einfach. Weil die Zinken bis zur zweifachen Wendelung nur 30 cm lang sind, arbeiten sie selbst bei relativ flacher Einstellung schon recht aggressiv. Im praktischen Alltag überzeugt das vor allem auf verfilzten Dauergrünlandstandorten. Hier belüftet der Greenkeeper die Narbe außerordentlich gut.
Auf jüngeren Weiden muss der Fahrer vorsichtig agieren, damit die Narbe nicht zu sehr ausgerissen wird. Nachteil der kurzen Zinken: Die Bodenanpassung ist im Vergleich schlechter, weil sich die Zinken weniger vorspannen. Bei unserem Einsatz ist kein Zinken gebrochen.
Die Arbeit der Planierschiene hat uns gut gefallen — das bestätigt auch Sebastian Bützler (Kasten: „Einfach und Funktional“). Zwei Winkeleisen streifen über den Boden und ebnen Maulwurfshaufen perfekt ein. Dazu sind wir etwa 8 bis 10 km/h schnell gefahren. Den Leistungsbedarf von 75 PS halten wir für angemessen.
Flexibles Sägerät
Die Nachsaat von Gras per Pneumatikstreuer wird generell zwiespältig beurteilt. Die Aussaat im Frühjahr hat sich auf unseren sandigen Standorten nicht bewährt. Die Nachsaat im Spätsommer ist hier die sicherere Variante — betriebsindividuelle Zeitpunkte sind hier das Mittel der Wahl.
Die Technik für die Aussaat funktionierte einwandfrei. Das Gebläse wird elektrisch angetrieben. Der direkte Anschluss an die Batterie wird von Zocon empfohlen, wir haben die ISO-Bus-Dose des Schleppers genutzt — das funktionierte problemlos. Schweres, größeres Saatgut außer Gras haben wir nicht ausgebracht, aber auch das soll nach Aussagen Sebastian Bützler gut funktionieren.
Eine gute Treppe führt zum Nachsaatbehälter mit 300 l Inhalt — optional auch 150 oder 450 l. Perfekt gelöst hat Zocon die Abdrehprobe und die Restentleerung. Durch Entnehmen des Saatgutverteilers hinten fällt das Saatgut in einen seitlich entnehmbaren Auffangbehälter — einfach.
Nicht intuitiv bedienbar, aber nach kurzer Erklärung verständlich, ist das Terminal zur Bedienung. Die Saatgutmenge wird in 24 Stufen mit kleinen farbigen LED visualisiert. Zudem kann der Fahrer bei Bedarf die Säwelle auf Nenndrehzahl schalten, z. B. bei Wildschäden — prima.
Zur Kalibrierung der Abdrehprobe liefert Zocon eine Tabelle mit, die im Fach hinter dem Gerät gut verstaut werden kann. Die Einstellungsempfehlungen passten in unserem Fall überhaupt nicht. Da das Abdrehen leicht von der Hand geht, findet man schnell die richtige Einstellung für die Mengeneinstellung. Der Austausch der Säwelle ist bei leerem Tank problemlos möglich.
Ein schöner Clou sind die Schnellverschlüsse des Nachsaatgeräts. Durch Herausnehmen des Saatgutverteilers samt Schläuchen zu den Pralltellern kann das Dosiergerät inklusive Tank mittels zwei Klemmschrauben gelöst und z. B. im Sommer auf einer Scheibenegge aufgebaut werden. Eine zusätzliche Verschlauchung auf dem zweiten Gerät ist der akzeptable Kompromiss.
Zocon setzt auf viele verzinkte Bauteile. Einige scharfe Kanten trüben das Bild der sonst guten Verarbeitung.
Der Striegel kann auf den vier Stützrädern abgestellt und rangiert werden.
Der Saattank ist relativ weit vorne aufgebaut. Dies kommt dem Schwerpunkt zugute, gefährdet jedoch die Heckscheibe des Schleppers im ausgehobenen Zustand.
In der Basisversion kostet das 6 m breite Plus-Gerät knapp 5 700 Euro. Bei voller Ausstattung (Nachsaatgerät 4 850 Euro, Tasträder vorne und hinten gut 1 900 Euro sowie weitere Optionen) sind aber auch schon gut 13000 Euro zu berappen.
Zocon wertet mit dem Greenkeeper die klassische Wiesenegge mit drei Zinkenreihen und Nachsaatgerät auf. Die Arbeit auf ebenen Flächen überzeugt. Das Belüftungsergebnis im Frühjahr ist tadellos und Maulwurfshaufen werden sehr gut eingeebnet, wenngleich die Zinken aggressiv zu Werke gehen. Für das Auskämmen von feinen Gräsern, wie z. B. die gemeine Rispe sind die Zinken unserer Meinung etwas dick und der Strichabstand zu groß.
Praktikerurteil
Einfach und funktional
Sebastian Bützler, bekannt vom YouTube-Kanal „Nordeifel Agrarvideos“, hat einen Milchviehbetrieb mit 190 Kühen in Bad Münstereifel. In dem hügeligen Terrain bewirtschaftet Bützler mehr als 200 ha Dauergrünland, das im Frühjahr und im Herbst einmal gestriegelt wird. Von der einfachen Bauweise des Greenkeeper ist Bützler überzeugt, der von der einfachen Weideschleppe 2019 zum Striegel wechselte. „Der Greenkeeper mit zwei Winkeleisen vorne macht auf unserem Standort einfach eine super Arbeit, sowohl bei der Einebnung von Maulwurfshaufen als auch bei Wildschäden. Außerdem war das Preis-Leistungs-Verhältnis bei 8 m Arbeitsbreite, die andere Hersteller nicht einmal anbieten, sehr gut“, resümiert Bützler.
„Wir arbeiten auf unserem Dauergrünland gerne aggressiv. Genau das macht der Greenkeeper.“ Die Nachsaat im Herbst funktioniert gut, wenngleich sich Bützler zur Zwischenfruchtsaat für eine traktorgesteuerte Säwellengeschwindigkeit ohne Spornrad entscheiden würde: „Dann klappt es auch mit der Zwischenfruchtaussaat, ohne die Maschine umständlich einstellen zu müssen. Selbst wenn der Striegel repariert werden müsste, kann ich getrost selbst Hand anlegen. Die Technik ist einfach und funktional“, resümiert Sebastian Bützler.
Neben dem Grünlandstriegel hat Zocon eine Kehrmaschine mit Walzenbesen und einen Gummischieber zum Einsatz gebracht.
Kehrmaschine
Die vollverzinkte VM240M kommt robust daher und war mit einem Adapter für die Euroaufnahme des Frontladers ausgerüstet. Alle anderen Koppelpunkte sind auf Wunsch lieferbar — der Koppelrahmen ist einfach angeschraubt und damit flexibel.
Der Hydraulikmotor zum Antrieb des Walzenbesens ist von innen in die Achse verbaut. Damit steht seitlich kein Motor über, der abfahrgefährdet ist. Allerdings muss für eine Reparatur der Walzenbesen per Schnellwechsel demontiert werden.
Die Kehrtiefe wird mit seitlichen Hebeln per Lochraster (zehnstufig) verstellt. Gut gefallen haben uns auch die stabilen Rollenräder von Blickle. Allerdings hat es Zocon mit vier Tasträdern bei 2,40 m Arbeitsbreite zu gut gemeint. Straßen mit Dachprofil können mit den außen angebrachten Rädern nicht abgetastet werden. Die Sammelwanne schleift über den Asphalt. Hier wäre ein mittiges Tastrad hilfreich, das Zocon nur ohne Sammelwanne liefert.
Der Seitenbesen arbeitet prima und kann bei Nichtgebrauch hochgeschwenkt und per Hydrauliksperrhahn abgeschaltet werden. Der Walzenbesen mit 60 cm Durchmesser besteht aus einzeln aufgesteckten Bürstenelementen, die ineinander verzahnen. Die Kehrqualität bei feuchtem Kehrgut hat uns überzeugt. Bei leichtem Heu und Stroh ist ein voller Besen besser und optional auch lieferbar. Die Kehrmaschine kostet laut Liste in der vollen Ausstattung 7 500 Euro.
Als zweites Hofhelferlein lieferte Zocon einen Gummischieber. Vom Futteranschieben bis zur Grobdreckbeseitigung im Silo —auf dem Hof lässt er sich vielseitig einsetzen — vor allem auch, wenn sich 3 m breite Gummiblatt mit zwei Zylindern um je 60° schwenken lässt. Schön dabei: Das Gummi-Element hat keine Stahleinlage. Insbesondere zum Räumen des Trogs oder zum Futteranschieben eignet sich der kleine Helfer damit gut, ohne kleine Stahldrähte in den Stall zu befördern, die den Tieren schaden könnten.
Weiterer Vorteil: Die Flügel des Schiebers können mit einem Bolzen links und rechts halbrund abgesteckt werden. Damit lässt sich dann Material zusammenschieben, ohne dass z. B. der Kot seitlich abläuft — einfach und gut.
Zocon liefert auch hier zahlreiche Koppelmöglichkeiten. Wir würden uns einen stabileren Stützfuß wünschen, damit der Schieber auch in geschwenkter Position sicher abgestellt werden kann. Der Schieber steht ab 1 360 Euro in der Preisliste.