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Neuer 100-kW-Elektro-Traktor von Tadus

Die Firma Tadus entwickelt einen elektrisch angetriebenen 100-kW-Traktor, der ab 2025 marktreif sein soll. In einem Erprobungsfahrzeug wurde jetzt der innovative Antriebsstrang vorgestellt.

Noch in der Entwicklung: Der neue Elektro-Traktor von Tadus mit 100 kW kann Holz rücken oder auch mähen, schwaden und Futter bergen. Zukünftig wird er wie ein Standardtraktor aussehen, mit zwei großen Rädern hinten und zwei kleinen vorne. (Bildquelle: Tadus)

Die noch junge Firma Tadus aus dem oberbayerischen Traunstein entwickelt einen elektrisch angetriebenen 100-kW-Traktor, der ab 2025 marktreif sein soll. In einem Erprobungsfahrzeug wurde jetzt der innovative elektrische Antriebsstrang des zukünftigen E-Traktors einem ausgewählten Publikum aus Wissenschaft, Industrie und Staatsvertretern live vorgestellt.

Für fast jede angetriebene Komponente ein Elektromotor

Zwei Elektromotoren mit zusammen 100 kW Leistung treiben die Achsen an, ein 30-kW-Elektromotor die Hydraulikpumpe, und ein weiterer Elektromotor stellt 80 bis 90 kW für den Zapfwellenantrieb zur Verfügung. Im künftigen Tadus-Traktor könnte auf Wunsch ein fünfter E-Motor eine Frontzapfwelle mit Antriebsenergie versorgen. 
Die Drehzahl der Elektromotoren ist von 0 bis 6.000 U/min stufenlos regelbar. Der Traktor kann bis zu 40 km/h vorwärts und rückwärts fahren. Aufwändige Schalt-, Lastschalt- oder stufenlose Getriebe für die Übertragung des Drehmoments von den Motoren auf die Fahrantriebe gibt es in dem Antriebsstrand des Tadus-Traktors nicht.
Der Tadus-Traktor kann über eine 400-V-Drehstromsteckdose oder über eine Schnellladestation mit Strom „betankt“ werden. Im aktuellen Funktionsmuster ist zusätzlich ein Dieselgenerator verbaut. Damit kann eine perspektivische Hydridlösung aus Batterie und Brennstoffzelle vorab untersucht werden.

Ein Schlepper für alle Arbeiten auf dem Hof und Grünland

Interessant ist der Elektrotraktor von Tadus vor allem für Milchviehbetriebe mit großen PV-Dächern. Denn für den Strom vieler dieser Anlagen gibt es schon jetzt oder in den kommenden Jahren keine EEG-Vergütung mehr. Mit dem batterieelektrischen Tadus-Traktor könnten Landwirte mit PV-Anlagen ihren Eigenstromverbrauch erhöhen. Der 100-kW-Traktor eignet sich laut Hersteller für alle Arbeiten auf dem Grünland und auf dem Hof.
Den Akku hat Tadus so ausgelegt, das seine Kapazität für vier Stunden Mähen oder für sechs Stunden Schwaden reicht. Beim Bremsen rekuperiert der Traktor Energie und speist Strom in die Akkus ein. Außerdem ist vorgesehen, dass sich die Akkus einfach und schnell tauschen lassen, so dass an einem langen Arbeitstag mit einem zweiten Akkusatz weitergearbeitet werden kann. Und wenn der Traktor nicht im Einsatz ist, kann sein Akku auch als Pufferspeicher für den PV-Strom genutzt werden. Bei Bedarf schiebt der Laderegler dann Strom ins Hausnetz, wenn z. B. die Melkanlage Strom braucht und die Sonne nicht scheint.
Ein Preis für den 100-kW-Elektrotraktor von Tadus steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest. Voraussichtlich wird er in der Anschaffung teurer sein als ein dieselbetriebener Standardtraktor. Doch laut Hersteller würden sich die Mehrkosten dank der deutlich geringeren Betriebskosten innerhalb von zwei bis vier Jahren amortisieren.

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