Claas Octopus vom Lohnunternehmen Hack: Ein mähender Krake
Was im Kopf von Lohnunternehmer Hack vorging, als er einen Xerion mit vier Mähauslegern bestückte, blieb uns verborgen. Nicht aber das Ergebnis seiner
Hirngespinste: der Claas Octopus.
Auf dem Weg in die holländische Provinz Kruisland wird uns schnell bewusst, warum schlagkräftige Grabenräumung benötigt wird. Das Land ist durchzogen von kilometerlangen kleineren und größeren Gräben, die das Land unter dem Meeresspiegel überhaupt erst bewohnbar machen. Und weil unsere Landesnachbarn 1953 von einer schrecklichen Flutkatastrophe heimgesucht wurden, ist deren Gewissenhaftigkeit hinsichtlich der Gewässerpflege nur bestens zu verstehen.
Lohnunternehmer Hack arbeitet für die „Waterschap brabandse Delta“ eine Regierungsorganisation, die sich ausschließlich mit der Gewässer- und Deichpflege beschäftigt. Insgesamt mäht Hack mit dem Xerion rund 900 km Graben im Jahr. Getreu dem Motto „Viele Hände machen Arbeit ein schnelles Ende!“ hat Hack den vielarmigen Mäher zusammen mit der Firma Herder entwickelt. Hintergrund ist, dass die Grabenpflege - auf beiden Grabenseiten mulchen und den Aufwuchs herausfördern - in einer Vorbeifahrt erledigt werden soll. Das hat Hack erreicht.
Trägerfahrzeug ist ein Claas Xerion 3300 VC mit 246 KW/335 PS.Für den Mulcheranbau wurden zunächst unnötiger Ballast wie Front- und Heckkraftheber und auch der Hydrauliktank abgebaut. Übrig blieb ein Leergewicht von 11,5 t. Die vier Ausleger sind mit einem stabilen Hilfsrahmen aus Rechteckrohren unter dem Xerion verbunden. Dieser Rahmen nimmt die seitlichen...
Auf dem Weg in die holländische Provinz Kruisland wird uns schnell bewusst, warum schlagkräftige Grabenräumung benötigt wird. Das Land ist durchzogen von kilometerlangen kleineren und größeren Gräben, die das Land unter dem Meeresspiegel überhaupt erst bewohnbar machen. Und weil unsere Landesnachbarn 1953 von einer schrecklichen Flutkatastrophe heimgesucht wurden, ist deren Gewissenhaftigkeit hinsichtlich der Gewässerpflege nur bestens zu verstehen.
Lohnunternehmer Hack arbeitet für die „Waterschap brabandse Delta“ eine Regierungsorganisation, die sich ausschließlich mit der Gewässer- und Deichpflege beschäftigt. Insgesamt mäht Hack mit dem Xerion rund 900 km Graben im Jahr. Getreu dem Motto „Viele Hände machen Arbeit ein schnelles Ende!“ hat Hack den vielarmigen Mäher zusammen mit der Firma Herder entwickelt. Hintergrund ist, dass die Grabenpflege - auf beiden Grabenseiten mulchen und den Aufwuchs herausfördern - in einer Vorbeifahrt erledigt werden soll. Das hat Hack erreicht.
Trägerfahrzeug ist ein Claas Xerion 3300 VC mit 246 KW/335 PS.Für den Mulcheranbau wurden zunächst unnötiger Ballast wie Front- und Heckkraftheber und auch der Hydrauliktank abgebaut. Übrig blieb ein Leergewicht von 11,5 t. Die vier Ausleger sind mit einem stabilen Hilfsrahmen aus Rechteckrohren unter dem Xerion verbunden. Dieser Rahmen nimmt die seitlichen Kräfte auf und verteilt sie möglichst gleichmäßig auf das Trägerfahrzeug. Für eine bessere Standsicherheit sind die linken Räder des Xerion mit Wasser gefüllt - Einsatzgewicht mit Mähaufbau: 22 t!
Die gesamte Mähbreite aller vier Ausleger beträgt 7,30 m. Dabei haben die hinteren Ausleger je eine Arbeitsbreite von 2,25 m und der vorderste Ausleger 1,50 m. Auf einer Breite von 1,30 m mulcht der zweite Ausleger vorne neben dem Xerion. Beeindruckend ist die maximale Auslage der vier Arme: So erstreckt sich das längste „Tentakel“ hinter der drehbaren Kabine bis zu 7,50 m weit auf die andere Grabenseite. Für eine bessere Sicht ist der Auspuff auf die linke Seite umgebaut worden.
Der Xerion wurde von Hack auf den Namen Octopus getauft. Es sind zwar nur vier Ausleger, aber als Fahrer würde man sich acht Arme wünschen - bei über 40 (!) hydraulischen Funktionen der vier Ausleger. Drei Joysticks sind parallel zu bedienen. Einer für die vorderen Ausleger (umschaltbar zwischen Ausleger 1 und 2) und zwei für die weitreichenden Arme zwischen den Achsen und hinter der Kabine. Klingt unmöglich, aber Herder hat zur Fahrerentlastung einige Automatikfunktionen verbaut wie eine automatische Höhenführung, so dass sich der Fahrer auf die übrigen Funktionen der Maschine konzentrieren kann. Und das muss er auch.
Vier Ölpumpen mit einer Förderleistung von bis zu 230 l/min bei 350 bar lassen die Schlegel 2000 U/min schnell drehen - da bleibt kein Halm stehen. Und weil die Waterschap brabandse Delta saubere Gewässerböschungen verlangt, wird das gemähte Gras mit Förderbändern hinter den Mulchern direkt hoch auf die benachbarten Flächen geschleudert. Der Xerion treibt mit 800 Zapfwellenumdrehungen die Ölpumpen an und schnurrt mit 3 bis 5 km/h die Grabenkante entlang. Die dafür erforderliche Ölmenge von 300 Litern lagert in dem Hilfsrahmen von Herder. Zwei große Ölkühler verhindern Übertemperaturen im System.
Fahrer Toon Suijkerbuijk ist mit dem Octopus 500 Stunden im Jahr unterwegs. Auch nach langen Arbeitstagen ist er überzeugt von dem Konzept mit vier Armen. „Viele Gräben in dieser Region sind schnurgerade und nur durch einige Überfahrten unterbrochen. Daher ist die Bedienung der vier Arme überschaubar.“ Die automatische Höhenführung der vorderen Ausleger erfolgt mit Stickstoffblasen. Die Steuerung der hinteren Ausleger ist komplexer. Die Walze zur Tiefenführung der Mulcher wird elektronisch drehzahlüberwacht. Dreht die Walze langsamer als der Xerion fährt, hebt die Steuerung den Arm aus, damit der Auflagedruck reduziert wird. Hier gab es noch ein paar Abstimmungsprobleme. „Aber nachdem die automatische Höhenführung der hinteren beiden Ausleger überarbeitet wurde, ist die Bedienung einfacher“, erläutert Suijkerbuijk.
Fazit: Krakenähnlich bewegt sich der modifizierte Xerion von Lohnunternehmen Hack entlang der Grabenkante. Acht Arme würde sich der Bediener wünschen, wenn die vier Ausleger entlang der Böschung gesteuert werden wollen. Über 40 hydraulische Funktionen sind mit drei Joysticks parallel zu bedienen - und lenken muss man auch noch... Eine automatische Höhenführung entlastet den Fahrer nur gering. Die langsame Mähgeschwindigkeit von 4 bis 5 km/h ist daher nicht verwunderlich. Aber das Ziel, was sich Lohnunternehmer Hack gesteckt hat, ist erreicht: gepflegte Böschungskanten in nur einer Vorbeifahrt.