Nur die wenigsten Prospektsammler haben wahrscheinlich Prospekte ihrer eigenen Produkte in der Sammlung. Anders Karl Prillinger: Sein Vater begann 1958 mit der Fertigung von eigenen Landmaschinen. Klar, dass die Prospekte der unter der Marke Feldherr vertriebenen Maschinen für Bodenbearbeitung und Aussaat auch im Archiv vertreten sind. Karl Prillinger übernahm das Unternehmen und stellte den Betrieb schließlich Ende der 1980er Jahre komplett auf den Ersatzteilgroßhandel um. 2008 übergab er das Unternehmen an seine Tochter und seinen Schwiegersohn. „Ab da hatte ich richtig Zeit, mich dem Sammeln von Landtechnikprospekten zu widmen“, freut er sich.
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Nur die wenigsten Prospektsammler haben wahrscheinlich Prospekte ihrer eigenen Produkte in der Sammlung. Anders Karl Prillinger: Sein Vater begann 1958 mit der Fertigung von eigenen Landmaschinen. Klar, dass die Prospekte der unter der Marke Feldherr vertriebenen Maschinen für Bodenbearbeitung und Aussaat auch im Archiv vertreten sind. Karl Prillinger übernahm das Unternehmen und stellte den Betrieb schließlich Ende der 1980er Jahre komplett auf den Ersatzteilgroßhandel um. 2008 übergab er das Unternehmen an seine Tochter und seinen Schwiegersohn. „Ab da hatte ich richtig Zeit, mich dem Sammeln von Landtechnikprospekten zu widmen“, freut er sich.
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Wie kam der Unternehmer aber überhaupt zu seinem Hobby? Für das Drucken der Ersatzteilkataloge gab es im Unternehmen Prillinger eine Zeit lang eine eigene Druckerei. „Mein Interesse an den Prospekten kam weniger von der inhaltlichen Seite als vielmehr von der Drucktechnik“, erklärt er. „Die richtig guten Prospekte sind dabei echte Kunstkataloge.“
Damit er sich schnell in seinem Archiv zurechtfindet, hat Prillinger ein eigenes Ordnungssystem entwickelt. Über eine Kombination aus Buchstaben und Zahlen sowie farblich markiert sind die Prospekte nach Hersteller und Maschinenart kategorisiert. Untergebracht ist das riesige Archiv höchst professionell: In klimatisierten Räumen mit elektrisch verfahrbaren Regal-Magazinen, in denen auf über einem Kilometer Fachbodenlänge mehr als 8.000 Ordner und 12.000 Hängemappen schlummern. In Vitrinen werden zudem anhand schöner Prospekte die Entwicklungen verschiedener Maschinengattungen dargestellt — denn interessierten Besuch bekommt der sympathische Österreicher regelmäßig.
Zwar geht er davon aus, dass langfristig immer weniger neue Prospekte gedruckt werden. Aber noch ist es nicht so weit: Auf der letzten Agritechnica hat Karl Prillinger rund 800 kg Prospekte eingesammelt. „Die DLG unterstützt mich dabei, indem ich dank einer Genehmigung mit dem Auto vor jede Halle fahren kann“, freut er sich. Neben Messen pflegt Professor Karl Prillinger ein weitreichendes Netzwerk als Quelle für neues Material. So konnte er über einen Hinweis von Professor Dr. Jürgen Hahn Material von der Zentralen Prüfstelle für Landtechnik, der ehemaligen DDR-Prüfanstalt Bornim vor der Entsorgung bewahren. „Um acht Uhr in der Früh kam der Anruf, dass schon Material im Container ist — um 17 Uhr war ich dort und am nächsten Abend wieder zu Hause“, erinnert er sich. Übrigens: Das Archiv Prillinger soll langfristig von der Familie weitergeführt werden. „Denn digitale Dateien und Dokumente werden die Zeit nicht so überdauern, wie es Prospekte getan haben, und auch die Druckkunst geht damit verloren.“ Kein Wunder, dass er das Sammeln digitaler Dateien anderen überlässt. Zurück zum Papier: Hat Karl Prillinger die Millionenmarke bei der Anzahl der Prospekte wirklich schon geknackt? „Ich lade jeden gerne ein, meine Prospekte zu zählen“, schmunzelt er. Bei über 12.000 unterschiedlichen Firmennamen in seinem Archiv ist er aber so oder so sicher nicht mehr weit davon entfernt.