In manchen Kulturen hilft nur Jäten, um die Reihen unkrautfrei zu bekommen. Das bedeutet mühsame Handarbeit. Auf einem Jäteflieger lässt sich die Arbeit ohne Bücken durchführen. Das niederländische Start-up-Unternehmen Fieldworkers bietet für das Jäten im Liegen ein Gerät mit zwei Liegeplätzen an.
Der Jäteflieger Fieldworkers Weed-e braucht wenig Energie
Der Weed-e braucht im Feld kein Zugfahrzeug, weil ein Elektromotor das vordere Rad des dreirädrigen Gefährts antreibt. Bei der Konstruktion des zweireihigen Jätefliegers hat Fieldworkers Wert auf eine leichte Bauweise gelegt. Das Gerät wiegt leer inklusive Akku nur 325 kg. Dadurch genügen für das Fahren — zumindest in ebenem Gelände — 250 Watt Antriebsleistung. Jäten am Hang ist nicht möglich.
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In manchen Kulturen hilft nur Jäten, um die Reihen unkrautfrei zu bekommen. Das bedeutet mühsame Handarbeit. Auf einem Jäteflieger lässt sich die Arbeit ohne Bücken durchführen. Das niederländische Start-up-Unternehmen Fieldworkers bietet für das Jäten im Liegen ein Gerät mit zwei Liegeplätzen an.
Der Jäteflieger Fieldworkers Weed-e braucht wenig Energie
Der Weed-e braucht im Feld kein Zugfahrzeug, weil ein Elektromotor das vordere Rad des dreirädrigen Gefährts antreibt. Bei der Konstruktion des zweireihigen Jätefliegers hat Fieldworkers Wert auf eine leichte Bauweise gelegt. Das Gerät wiegt leer inklusive Akku nur 325 kg. Dadurch genügen für das Fahren — zumindest in ebenem Gelände — 250 Watt Antriebsleistung. Jäten am Hang ist nicht möglich.
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Seine Energie bezieht der Motor über ein 500-W-Solarmodul und einen Lithium-Ionen-Akku mit 50 Ah Kapazität. Die Akkuladung reicht laut Hersteller für 24 bis 36 Stunden Jätarbeit. Das angetriebene Vorderrad hat einen Reifen mit Ackerprofil und trägt das meiste Gewicht der Maschine. Beides ist vorteilhaft für die Traktion. Gibt es bereits Reifenprofilspuren oder Rillen von einem Reißzahn zwischen den Kulturreihen, zieht sich das Rad von selbst dorthinein und damit geradeaus, so die Idee der Konstrukteure.
Vorteil des Jätefliegers: Er kann liegend gelenkt werden
Mit Hilfe einer Stange lässt sich das vordere Rad manuell lenken. Außen am Griff der Stange gibt es zwei Knöpfe, einen für das Vorwärts- und einen für das Rückwärtsfahren. Damit kann eine Person den Weed-e in die Reihen hineinrangieren.
Von den Liegen aus lässt sich der Jäteflieger ebenfalls lenken. Die Lenkstange ist nach innen verlängert, und am zentralen Schaltkasten gibt es einen Drehschalter für vorwärts und rückwärts. Somit kann das Jätepersonal die Fahrtrichtung jederzeit nachkorrigieren.
Per Drehknopf stellen die Arbeitskräfte die passende Jät-Fahrgeschwindigkeit von 0,1 bis 1 km/h ein. Mit dem Fuß können sie einen großen Pausenknopf drücken, um bei viel Unkraut die Fahrt kurzzeitig zu unterbrechen. So lässt sich eine höhere Grundgeschwindigkeit einstellen.
Auch beim Rangieren fährt der Weed-e nicht schneller als 1 km/h. Das mag ein gewisses Manko sein. Doch schnelleres Fahren würde einen größeren Motor und einen größeren Akku erfordern.
Jäten im Schwarm – keine größeren Versionen des Jätefliegers geplant
Fieldworkers bietet den Jäteflieger ausschließlich als zweireihige Version an. Der Preis beträgt rund 9.000 Euro ohne Mehrwertsteuer. Versionen mit mehr Reihen sind nicht vorgesehen. Hintergrund ist, dass ein vielreihiges Jätegerät mit beispielsweise acht Liegeplätzen zwar vermeintlich mehr Schlagkraft hat. Jedoch bremst die langsamste Arbeitskraft immer die potenzielle Arbeitsgeschwindigkeit der anderen aus.
Ist z. B. nur eine von acht Reihen stark verunkrautet, dann müssen auch die sieben anderen langsam arbeiten. Deswegen hält es Fieldworkers für die bessere Lösung, mehrere kleine Weed-e-Jäteflieger einzusetzen statt eines großen.
Um mehrere Jäteflieger auf einmal zum Einsatz mitnehmen zu können, verfügt der Weed-e über eine Anhängerkupplung. Für den Straßentransport als Pkw-Anhänger oder in der Ackerschiene eines Traktors ist er mit einer Deichsel ausgestattet, die für den Einsatz zur Seite geklappt wird. Die Stützlast beträgt 70 kg.
Eine offizielle Straßenzulassung hat der Jäteflieger Weed-e von Fieldworkers nicht. Zwar ist ein Kennzeichenhalter vorhanden, eine Beleuchtung gibt es jedoch nicht, auch nicht optional. Fieldworkers empfiehlt, eine kabellose Beleuchtung mit Magnethalterung zu verwenden. Eine solche Anhängerbeleuchtung ist in Deutschland jedoch unzulässig.
Zu Ankuppeln nutzt der Anwender einen Wagenheber, der am Gerät vorhanden ist
Mit Hilfe eines am Weed-e mitgeführten Wagenhebers lässt sich das Gerät für das Ankoppeln aufbocken. Ebenso kann man den Jäteflieger hinten anheben, um die Spurweite der zwei Räder im Heck von 1,50 bis 3 m anzupassen.
Einstellbar sind auch die Liegen — und zwar in der Arbeitshöhe, ihrem Abstand zueinander, ihrer Neigung und jede Liege individuell in ihrer Länge. Die Liegeflächen sind mit Kissen gepolstert, aber nicht ergonomisch geformt. Schließlich gibt es keinen Standardmenschen. Eine ergonomische Form würde unter Umständen für die einen gut passen und für die andere nicht. „Auf unseren Polstern liegen auch Frauen bequem“, weiß der Hersteller.
Lavendel jäten mit dem Jäteflieger Fieldworkers Weed-e
Wir haben den Jäteflieger Weed-e auf einem Lavendelfeld eingesetzt. Lavendel ist mehrjährig. Die Pflanzen bleiben in der Regel 10 bis 15 Jahre auf dem Feld. Entsprechend dicht ineinander gewachsen sind dann die Lavendelpflanzen in den Reihen. Maschinell hacken lassen sich Lavendelfelder nur zwischen den Reihen. In den Reihen muss gejätet werden, wenn Lavendel wie auf den Flächen der TaoFarm, dem landwirtschaftlichen Betrieb der Natur Duft Manufaktur Taoasis aus Lage im Kreis Lippe (Nordrhein-Westfalen) nach Demeter-Richtlinien angebaut wird. Taoasis betreibt eine eigene Destille und erzeugt ätherischen Öle aus Lavendel und anderen Heil- und Gewürzpflanzen.
Die Reihen der bereits dreijährigen Lavendelpflanzen auf dem 5 ha großen Schlag waren stellenweise stark verungrast. Das Ziehen der Gräser (überwiegend Quecke) war recht mühsam, und so kam der Weed-e nur sehr langsam voran. Immer wieder stoppten die Jätenden das Gefährt.
Keine Bremse kann bei Gefälle problematisch werden
Wenn sich in diesem Moment ausgerechnet ein etwas größerer Erdklumpen unter dem Antriebsrad befand, rollte der Jäteflieger unter Umständen rückwärts. Es gibt nämlich keine Bremse. Nur der Vortrieb des Motors verhindert ein Rückwärtsrollen. In Neutralstellung fehlt der, wenn auch recht geringe Widerstand des Elektromotors. In der Ebene ist das kein Problem. Bei Gefälle könnte es hingegen problematisch sein.
Ausrollbare Planen schützen die Arbeitskräfte gegen Regen, Wind und Sonne. Im Sichtbereich nach vorne und zur Seite sind sie transparent. Eine optional erhältliche Musikbox dient der Unterhaltung. Per USB-Anschluss am Laderegler des Photovoltaik-Batteriesystems erhält sie Strom.
Fazit
Das niederländische Start-up-Unternehmen Fieldworkers bietet mit dem Weed-e einen Jäteflieger an, der besonders leicht gebaut ist. Für den elektrischen Antrieb des Dreirads mit zwei Liegeplätzen reichen 250 Watt, wenn das Gelände eben ist. Die Fahrgeschwindigkeit ist auf höchstens 1 km/h begrenzt. Beim Jäten ist das schnell genug. In Detail hat Fieldworkers an fast alles gedacht, sogar an die musikalische Unterhaltung. Nur eine Beleuchtung und eine Straßenzulassung fehlen.