Mit Pudama will Kverneland mindestens 25 % Unterfußdünger einsparen — ohne Ertragsverluste. Die Nährstoffe werden hierfür Punkt für Punkt synchron zum Maiskorn abgelegt.
Nicht nur wegen der Phosphorversorgung, sondern auch wegen der Querverteilung der Stickstoffanteile ist die Reihendüngung im Maisanbau zeitgemäßer denn je. Kverneland will dieses System auf ein neues Level heben und anstelle eines Düngerbandes eine punktuelle Unterfußdüngung etablieren. Wir haben uns das Konzept Pudama (punktgenaue Düngerapplikation zur Maisaussaat) theoretisch für Sie erläutern lassen.
Jetzt bestellen und weiterlesen!
profi - Das Fachmagazin für Landtechnik
Upgrade für Heftleser
Heftleser? Jetzt günstig upgraden!
27,00 EUR
/
Jahr
Profitieren Sie vom nahtlosen Überang zwischen Heft und Website
Zugang zu sämtlichen Inhalten auf profi.de
Zugriff auf alle profi Ausgaben und Sonderhefte (Digital)
Nicht nur wegen der Phosphorversorgung, sondern auch wegen der Querverteilung der Stickstoffanteile ist die Reihendüngung im Maisanbau zeitgemäßer denn je. Kverneland will dieses System auf ein neues Level heben und anstelle eines Düngerbandes eine punktuelle Unterfußdüngung etablieren. Wir haben uns das Konzept Pudama (punktgenaue Düngerapplikation zur Maisaussaat) theoretisch für Sie erläutern lassen.
Jetzt bestellen und weiterlesen!
profi - Das Fachmagazin für Landtechnik
Upgrade für Heftleser
Heftleser? Jetzt günstig upgraden!
27,00 EUR
/
Jahr
Profitieren Sie vom nahtlosen Überang zwischen Heft und Website
Zugang zu sämtlichen Inhalten auf profi.de
Zugriff auf alle profi Ausgaben und Sonderhefte (Digital)
Seit 2016 forscht Kverneland daran, mit einer Punktdüngung neben dem Saatkorn die Nährstoffeffizienz zu verbessern. Im Rahmen eines Verbundprojektes, unter anderem mit der TH Köln, wurden mehrjährig an verschiedenen Standorten Parzellenversuche angelegt, um die klassische Unterfußdüngung und Pudama miteinander zu vergleichen. Zunächst standen pflanzenbauliche Aspekte auf dem Prüfstand, bevor maschinenbauliche Fragestellungen in den Fokus rückten.
Die Ergebnisse der Versuche: Durch eine Punktdüngung lassen sich mindestens 25 % Dünger einsparen, womöglich sogar mehr. In den bisherigen Untersuchungen zeichneten sich Einsparpotenziale von bis zu 50 % ab. Kverneland will diese Ergebnisse künftig großflächig validieren.
In den Versuchen wurden die Ausbringmengen an die üblichen Gaben der Praxisbetriebe angelehnt — gedüngt wurde Diammonphosphat zu Silo- und Körnermais. Das Forscherteam legte in den Parzellen Zonen mit 100, 75 und 50 % Düngermenge an — der Dünger wurde 5 cm neben und 5 cm unterhalb des Maiskorns abgelegt.
Neue Punktabgabe mit Kverneland Pudama
Die Punktabgabe realisiert Kverneland mit einem patentierten Bürstensystem, das weitestgehend in den Grundaufbau der bisherigen Maschinen integriert wurde. Die Düngerablage erfolgt weiterhin über ein separates Scheibenschar vor der Saatgutablage.
Synchronisiert werden die Saatkorn- und Düngeablage mit Hilfe elektro-pneumatischer Komponenten. Die Basis bilden die Fotozellen an den einzelnen Säreihen. Sie erfassen die Kornabgabe, woraufhin eine Intelligenz blitzschnell, vorausschauend den zu erwartenden Punkt für die Düngeablage berechnet.
Vom Tank über die Dosierung und Schlauchführung zu den Düngerscharen ist das System nahezu unverändert. Neu ist die Schareinheit zur Düngerabgabe. Um einerseits Platz für zusätzliche Komponenten zu schaffen und andererseits den Erdwurf zu reduzieren, kommt nun ein Einscheibenschar mit Tiefenführungsrad zum Einsatz.
Seitlich neben dem Einscheibenschar ist ein Scharkeil platziert, worüber die Düngerabgabe erfolgt. Zwischen diesem Bauteil und der flexiblen Düngerleitung ist per Schnellverschluss der spezielle Bürstentrichter integriert. In diesem Trichter sammelt sich der Dünger kurzzeitig, nachdem er zuvor einen Luftabscheider passiert hat. Gibt die Steuerungselektronik den Impuls für die Abgabe, schießt eine Luftdüse den gesammelten Dünger durch die Bürste nach unten. Das dafür verwendete elektro-pneumatische Ventil ist auf hohe Frequenzen ausgelegt. Denn immerhin erfolgt die Punktdüngung z. B. bei 16 km/h, 15 cm Legeweite und 75 cm Reihenabstand bis zu 25 Mal pro Sekunde!
Vor Verstopfungen in dem Trichter hat Kverneland nach bisherigen Erfahrungen keine Sorge. Lediglich feuchte Witterungsverhältnisse, bei denen der Dünger zum Verkleben neigt, kann das System an seine Grenzen bringen. Große Düngermengen hat der Hersteller noch nicht getestet, passen aber auch nicht zum Systemgedanken. Soll konventionell im Band gedüngt werden, kann die Bürste per Schnellverschluss ausgebaut werden. Die Luftdüse bleibt dann im Düngerschlauch integriert.
Aufgehängt ist das Düngerschar an einem Parallelogramm, damit der Ablagekeil stets lotrecht positioniert ist. Da sich der Abgabepunkt allerdings bei einer Anpassung der Einstelltiefe ändert, fließt dieser Einstellwert mit in die elektronische Berechnung der Punktdüngung ein. Hierfür muss man den an einer Skala ablesbaren Wert im ISO-Bus-Terminal eingeben. Zudem hat man im Terminal die Möglichkeit, den Abgabepunkt zu verschieben und auch die Punktbreite zu verändern.
Auch wenn es sich laut Systembeschreibung um eine Punktdüngung handelt, gleicht die Ablage eher einem kleinen Düngerhaufen mit etwa 4 bis 6 cm Länge.
Den Luftdruck, der den Dünger aus dem Bürstentrichter schießt, erzeugt ein separater Schraubenkompressor. Bei der Optima TF profi, mit der Kverneland Pudama einführen will, wird dieser auf der Deichsel montiert und per Schlepperhydraulik oder mit einer separaten, zapfwellenbetriebenen Ölpumpe angetrieben.
Die Anschaffungskosten für Pudama stehen noch nicht fest. Voraussichtlich wird die Technik für einen Achtreiher aber 15 000 bis 20 000 Euro mehr als die Technik für eine klassische Unterfußdüngung kosten.
Eine Überschlagsrechnung: Angenommen Diammonphosphat kostet 750 Euro/t und anstelle von beispielsweise 150 müssten nur noch 112,50 kg/ha ausgebracht werden, ergibt sich ein Einsparpotenzial von rund 30 Euro/ha. Bei kalkulatorischen 17 500 Euro Anschaffungskosten amortisiert sich das System ohne den Ansatz von Verschleißkosten, Zinsansatz etc. bereits nach weniger als 600 ha. Zudem bietet das System Potenzial, die Düngebilanzen zu schonen.
Große Effekte sind bei engen Reihenweiten zu erwarten, da der Abstand der Einzelpflanzen in der Reihe noch größer ist.
Wie sich Pudama auf die Entwicklung der Einzelpflanzen auswirkt, erforscht Kverneland aktuell z. B. mit der FH Kiel. Erste Tendenzen deuten auf eine positive pH-Wert-Beeinflussung und damit auf eine bessere Nährstoffverwertung hin.
Im Frühjahr legt Kverneland sieben Großflächenversuche zusammen mit unabhängigen Partnern an. Die Ergebnisse sollen auf der Agritechnica zu sehen sein, während parallel die Markteinführung startet.
Pudama ist eine neue Art der Unterfußdüngung für Einzelkornsägeräte. Mit Hilfe eines Bürstentrichters wird der Dünger nicht mehr in einem Band, sondern lediglich punktuell abgelegt. Diese Technik verspricht laut Kverneland ein Einsparpotenzial von mindestens 25 % Dünger. Wir sind auf einen gemeinsamen Feldeinsatz im kommenden Frühjahr gespannt.